Karibische Hochzeit im All-Inclusive Hotel in Punta Cana

Eine meiner besten Freundinnen heiratet in der Dominikanischen Republik in einem All-Inclusive Hotel in Punta Cana und aus aller Welt reisen Menschen an, um dieses Ereignis zu feiern. Es wird eine richtige Destination Wedding. Eine unvergessliche, großartige Erfahrung – auch wenn meine eigene Hochzeit anders sein wird. Herzensmomente in traumhafter Kulisse und wieviel eine Hochzeit in der Karibik kostet, findet ihr hier.

Die Sonne brennt, klock klock klock. Ich versuche möglichst aufrecht durch die Hotelanlage zu gehen und komme mir dabei verkleidet vor in meinem türkisen Kleid und in den hohen Schuhen. Der Boden ist uneben, ich schaue immer wieder nach unten, um nicht hinzufallen und stelle mir vor, dass ich aussehe wie ein kleines Trampeltier. „Hätte ich nur damals beim High-Heels Training besser aufgepasst“, denke ich und hoffe anzukommen – im besten Fall bevor ich hinfalle.

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Der Ausblick von den Zimmern aus

Der Plan: Destination Wedding im Hotel in Punta Cana

Es ist der große Tag für meine Freundin Vanesa. Sie heiratet hier und heute in diesem riesigen Hotel in Punta Cana, in der Dominikanischen Republik. In einem All-Inclusive Resort am glitzer-blauen Meer. Gleich neben Pool, Bar und Animation wird sie „ja“ sagen.

Es fühlt sich an wie in einer Fotokulisse

Seit ich hier gelandet bin, fühlt es sich an als wäre ich in eine Fototapete gestolpert. Die Natur ist wirklich unfassbar schön: Heller Sand, das türkise Meer und Palmen soweit das Auge reicht. Das einzige was stört sind die vielen Menschen, die sich hier nebeneinander am Strand auf den Liegen sonnen und kleinen Ölsardinen ähneln. Unser Hotel ist eins von vielen All-Inclusive-Resorts in Punta Cana. Und in fast allen kann man auch Hochzeit feiern. Menschen aus der ganzen Welt kommen hierher um so eine Destination Wedding zu feiern. 

Vanesa macht das allerdings nicht nur, um im Urlaub „Ja“ zu sagen. Ihre Familie kommt aus der Dominikanischen Republik. Und ihr Verlobter stammt aus den USA. Deshalb feiern wir  hier. In den vergangenen zwei Tagen sind Menschen aus der ganzen Welt angereist, um den großen Tag der beiden mitzuerleben. Wir haben gemeinsam Salsa tanzen geübt, am Strand gelegen und am VIP-Pool vor dem Zimmer des Brautpaares gefeiert. Es hat ein bisschen was von einer Luxus-Klassenfahrt, wenn man sich so umschaut. Sobald man die vorgemixten All-Inclusive-Drinks probiert, allerdings schon nicht mehr: Der „Mojito“ schmeckt bestenfalls nach passiertem Minz-Zuckerwasser an billigem Rum. Aber darum geht es nicht. Die Aussicht und die Freunde entschädigen für alles.

Getting Ready hora latina

Während ich quer durch die Anlage stöckle, macht sich Aufregung in meinem Magen breit. Es ist soweit. Sie wird wirklich heiraten. Wir haben und bei ihr auf dem Zimmer verabredet, um im großen Moment der Aufregung bei ihr zu sein. Um ihr ins Brautkleid zu helfen und um fürs perfekte Styling zu sorgen. Vanesa ist allerdings noch lange nicht soweit. Das Zimmer ist leer, ich finde sie im Spa, wo sie für den großen Auftritt geschminkt wird. „Tschaka, bisher nicht hingefallen! Und schade, dass sie nicht im Zimmer bei Sekt gestylt wird“, denke ich und bewundere Vanesa und ihre Mutter wie sie geduldig da sitzen und sich anmalen lassen – natürlich schon 30 Minuten zu spät. Hora latina. Gehört wohl dazu.

Mein deutsches Zeitgefühl und ich werden nervös

Kurz darauf warte ich im Zimmer weiter auf die Dame des Tages, als der Bräutigam hereinstolpert. Null gestylt. Er müsse das jetzt schnell machen, sagt er. Mein deutsches Zeitgefühl und ich wir werden etwas nervös. Da bin ich altmodisch: Der Bräutigam soll die Braut auf KEINEN Fall vor der Hochzeit sehen. Aus dem einfachen Grund, dass sonst die Überraschung und die Vorfreude zerstört wird. Während Alan sich in aller Ruhe seinen Anzug anzieht und darüber nachdenkt welche Socken wohl am besten zu seinem Anzug passen, habe ich das Gefühl aufgeregter zu sein als er. Endlich nimmt er seinen Hut in die Hand und macht sich auf zum Ort der Trauung dieser Destination Wedding.

Auch bei einer Destination Wedding: Der wartende Bräutigam

Eine Stunde nach Plan kommt die Braut dann endlich ins Zimmer gerannt und ich bin beeindruckt wie schnell auf einmal alles geht: Rein ins Kleid, straffen straffen, Korsage hinten festziehen und setzen. Schuhe an und fertig. Wir besten Freundinnen bekommen noch Seestern-Klämmerchen ins Haar, die zu Vanesas Haarschmuck passen und es kann losgehen.

Einmal quer durch die Anlange zum Ort der Trauung

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Jede nimmt ein Stück von ihrem Kleid, damit nichts auf dem Boden schleift und dann heisst es wieder: Stöckeln stöckeln nur nicht fallen. Neben uns zwei Fotografen, die den Tag aus allen Perspektiven festhalten. Immer wieder halten wir an: Foto Foto Foto – zum Beispiel auf der Brücke am Pool. Natürlich geht um uns herum das normale Hotelleben weiter. Menschen mit Handtuch in Badehose und Bikini schlendern an uns vorbei, sie sind auf dem Weg zum Strand oder zum Buffet und schauen neugierig rüber zu der Frau, die heute heiraten wird. Welten prallen aufeinander. Ich stelle mir die Situation von außen vor uns muss grinsen.

Die Zeremonie neben dem Main Pool

Die größte Enttäuschung bei dieser angeblichen „Strand-Hochzeit“: Der Ort der Zeremonie. Ich war mir vorher so sicher gewesen (oder hatte es gehofft), dass wir einen feinen kleinen Pavillon am Strand haben würden, wo die Trauung stattfindet. Schließlich hatte ich das so schon in amerikanischen Filmen gesehen. Aber nein. Aber unsere Destination Wedding findet mitten im Herz der Anlage statt. In einem Pavillon am Main-Pool – wo genau an diesem Nachmittag die Miss Bikini gewählt wird.

Direkt neben der Trauung wird die Miss Bikini gewählt

Nach einer langen Wanderung quer durch die Anlage übergeben wir Vanesa an den Arm ihres dominikanischen Vaters. Showtime.

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Die Braut und ihr Vater auf dem Weg zur Trauung

Wir sitzen auf weißen Klappstühlen rund um den Pavillon und da läuft sie ihrem neuen Leben entgegen. Mit festen Schritten. Sie weiß was sie tut, das sieht man ihr an. Und genau das erfüllt mich in dem Moment mit Stolz und Freude. Man sieht dem Bräutigam an, dass er lange gewartet hat. – Dort in der Hitze, während sie gestylt worden ist. Aber jetzt sieht er beruhigt aus. Sie hat es sich nicht anders überlegt. Natürlich nicht.

Eine Zeremonie in gebrochenem Englisch

20161203-IMG_9689Ein Dominikaner hält die Zeremonie in gebrochenem Englisch. Ich wünschte er hätte Spanisch sprechen und emotional werden dürfen. Aber darum geht es nicht. Vanesa strahlt mit sich selbst um die Wette und es ist ein Geschenk sie dabei anschauen zu dürfen. So glücklich habe ich sie in all den Jahren nicht gesehen. Nach zwei Bekenntnissen und „Yes I do“, sind die beiden verheiratet.

Eine Frau im Bikini schaut zu und weint

Eine Frau im Bikini hat extra ihre Liege umgedreht, um zuschauen zu können – jetzt weint sie vor Glück. Alle freuen sich mit den beiden, gratulieren und schmücken das Brautpaar mit Seifenblasen.

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Glück unter Seifenblasen

Bevor die Sonne weg ist: Fotos am Strand

Das ging fast ein bisschen zu schnell, aber auf einmal höre ich wieder die Musik der Animation und bin froh, dass wir nun an den Strand gehen, um da die ersehnten kitschigen Hochzeitsbilder zu machen.

Wir ziehen unsere hohen Schuhe aus und springen durch den Sand, wie kleine Mädchen. Der Fotograf macht einen fantastischen Job und nimmt sich alle wichtigen Fotokonstellationen vor bevor die Sonne für heute verschwindet. Dieser Moment bleibt: Auf Fotos und in unseren Herzen – in der Erinnerung. Ich halte kurz inne, blicke aufs Meer und freue mich über so viel Schönheit durch Liebe und Natur, dass es sich anfühlt als würde ich platzen.

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Girl Squad

Der Abend und die kurze Feier

Die Hochzeitsfeier unserer Destination Wedding findet in einem der vielen Restaurants des Hotels statt, das wir an diesem Abend nur für uns allein haben. Wir dürfen uns einen Platz an runden Tischen suchen. Das Brautpaar sitzt vorne an einem Tisch zu zweit. – Für alle gut zu sehen, auf dem Präsentierteller.

Zwischen Wein und drei Gängen an leckerem Essen verfliegt die Zeit. Vanesas Bruder spielt Songs auf der Gitarre und schließlich steht die Braut selbst auf und schmettert einen Liebessong für ihren Bräutigam. In den Augen der Gäste ist Überraschung zu sehen: Offenbar wussten nur wenige, wie toll sie singen kann. Jetzt ist der Moment gekommen: Ich kämpfe mit den Tränen, denn ich bin unfassbar gerührt. Und Musik bringt mich eh schnell zum Weinen. Als der Brautstrauß geworfen wird, bin ich deshalb gar nicht richtig bei der Sache. Ich fange ihn nicht. Vanesa schimpft hinterher, sie habe ihn extra in meine Richtung geworfen. Es hat nicht sollen sein. Eine andere war schneller. Aber wer muss schon einen Brautstrauß fangen.

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Der Brautstrauß fliegt – Athene ist weit weg

Kurz tanzen – die Dominikaner geben den Takt vor

Danach bringt uns Vanesas lateinamerikanische Familie bei wie tanzen wirklich geht. Ein Onkel kann zu jedem Latino-Song eine Choreographie. Wirklich außergewöhnlich und schön anzusehen. Nur eins hat bis hier gefehlt: Ein paar Worte über das Brautpaar. Ich persönlich bin großer Fan von Reden: Für mich ist es ausgezeichnet, wenn Worte über die Verliebten ausgepackt werden. Das muss auch keine lange Rede sein. Einfach eine Anekdote. Etwas Echtes. Der Stiefbruder des Bräutigams bricht schließlich das Eis und spricht den ersten Toast. Es folgen weitere Worte von Freunden aus den USA – vor allem vom Bräutigam.

Worte an das Brautpaar mit zitternden Knien

Ich fasse mir schließlich ein Herz und gehe vor, obwohl ich Schiss davor habe Englisch zu reden vor all den Amerikanern. Aber egal. Wenn du weißt: Wenn du jetzt nicht gehst, wirst du es bereuen. Ich schlucke den Kloß im Hals runter und sage ein paar Sätze: Über Vanesas und meine Zeiten im Studium, als wir bei Kakao zusammengesessen und regelmäßig unsere Herzen zusammengeflickt haben. Über den Mut der beiden, den ich sehr bewundere. Ich wünsche ihnen, dass die unwirkliche Schönheit dieser Tage der Hochzeit in der Dominikanischen Republik sie immer begleitet und ihnen Glück bringt. Zu zweit.

Am Ende des Abends steht fest: Diese Reise, um zwei Liebende bei ihrer Hochzeit zu begleiten, hat sich gelohnt.

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Braut und Bräutigam am Strand

Facts:

Kosten für so eine Hochzeit im Hotel kann stark variieren. – Je nach Paket, das man bucht. Diese Hochzeit mit 70 Gästen hat rund 5000 US-Dollar gekostet (inkl. Übernachtungen des Brautpaares im Hotel, Zeremonie, Essen, Kuchen, Cocktailempfang, Häppchen etc – ohne Fotograf, Kleidung, Flüge)

Hier lest ihr im Artikel der Braut, wie sie das organisiert hat:

How to have a dream wedding for 5k

  • Hochzeiten im Hotel lohnen sich vor allem für internationale Paare, um Menschen aus aller Welt zusammenzubringen
  • Wir haben im Be Live Hotel Punta Cana gefeiert. Die Braut kann sehr gut handeln und hat gute Preise für die Zimmer der Gäste ausgehandelt
  • All-Inclusive ist nicht jedermanns Sache und heisst oft nur so. Vieles kostet am Ende extra – in unserem Fall zum Beispiel das WLAN
  • Besonders toll sind die Erinnerungsfotos am Strand mit paradiesischer Kulisse

Fotos: Raphael Pi Permantier & Gregory Martinez

Dominikanische Republik: Macao – das etwas andere Punta Cana

Wir lassen Playa de Bavaro rechts liegen und fahren Richtung Norden. Rechts von uns – typisch Dominikanische Republik – eine Hotelanlage neben der anderen am Meer. Die Oasen, wo die Pauschaltouristen den Alltag vergessen und ihren Jahresurlaub verbringen. Was hat Punta Cana noch zu bieten? Psssst! Einiges: Macao zum Beispiel. 

Wir sehnen uns nach Stränden ohne tausend Liegen, mit weniger Menschen und mehr Natur. Nach 20 Minuten biegt das Auto ab, wir fahren durch ein kleines dominikanisches Dorf und plötzlich ist alles anders: Am Straßenrand kleine Wellblech-Häuser. Essensbuden am Straßenrand und viele Kinder, die auf der Straße spielen. Das ganz normale Leben – nur eben auf dominikanische Art. Noch sind wir aber nicht am Ziel. Kurz darauf biegen wir noch einmal ab und rumpeln über eine unbefestigte Straße weiter – vorbei an grünen, roten und pinken Häusschen – bis wir an ein paar hellblauen Wellblechhäusern ankommen.

Wir sind am Ziel. Hier befindet sich das Macao-Beach-Hostel: Mitten im Grünen, mit Blick auf Bäume, Wiesen und Kühe. Vor der Tür chillt ein Hund in der Sonne und ein Hahn patroulliert durch den Garten. Wir waren keine halbe Stunde unterwegs und doch fühlt es sich an, als wären wir auf einem anderen Planeten gelandet. Das Hostel ist einfach, aber eine perfekte Oase für alle, die abseits vom Massentourismus leben wollen. Gastgeber Andrés heißt uns willkommen, zeigt uns den Aufenthaltsraum, unsere Unterkunft und erklärt uns den Weg zum Strand.

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Die zauberhaften Häuser in Macao

Unsere Unterkunft

Wir wohnen außerhalb vom Hostel in einer kleinen Wohnung. Allerdings darf man sich hier keinen Luxus vorstellen: Wir schlafen auf einer Luftmatratze, in der Küche gibt es fast kein fließendes Wasser und die Temperatur des Wassers im Bad ist wetterabhängig. Aber dafür ist man eben genau da, wo die Menschen leben – weit weg von den Touristenzentren.

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Bunte Wäscheleine

Hier kann man eine andere Seite der Dominikanischen Republik kennenlernen: Das Leben auf dem Land. Es ist kein Leben in einem richtigen Apartment. Es fühlt sich eher an, als würde man in einem großen Zelt wohnen: Nachts fegt der Wind durch die Ritzen am Fenster und morgens werden wir von Hähnen geweckt und dann sitzen wir auf unserer kleinen Veranda auf Campingmöbeln und gucken ins Grüne. Wie beim Campen gewöhnt man sich schnell an die Nächte auf der Luftmatratze.

Der Supermarkt kommt bei Bedarf zu dir

Wenn man keine Lust hat in den Supermarkt zu gehen, kann man da einfach anrufen und bestellen. Schon bald kommt der Lieferdienst auf dem Motorrad angefahren und bringt einem die Waren vorbei. Ganz besonders hier war für mich, dass die Anwohner sich und auch uns als Besucher immer total herzlich gegrüßt haben jeden Tag aufs Neue. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.

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Viele Tiere wohnen bei uns

Der Strand

Zum Strand laufen wir knapp 20 Minuten, raus aus dem Ort, an der Straße entlang und dann über den Hügel – bis man das Meer sieht. Die Belohnung. Ich bin richtig geflasht, als ich den Strand von Macao zum ersten Mal sehe.

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Macao

Das Markenzeichen der Dominikanischen Republik ist wieder da: Palmen soweit das Auge reicht. Und dazu ein wilder Strand. Mit Büschen, kleinen Buden und ein paar Surfboardverleihs. Außerdem kleine Restaurants mit Holztischen im Sand, wo man frischen Fisch essen oder Bier trinken kann. Der Strand ist das Gegenteil der anderen Strände, die wir in Punta Cana kennengelernt haben, weil er sich etwas Ursprüngliches bewahren konnte. Das einzige, was die Schönheit an diesem Strand trübt, sind die Busse, die immer wieder Tourigruppen ausspucken. Eine Stunde lang bleiben sie am Strand und machen Bilder mit einem Papagei – und danach eine Tour mit einem Sand Buggy. Aber danach sind sie immer wieder schnell weg und die Ruhe kommt wieder.

Dieser Strand hat etwas

Wir trinken ein Bier, schauen aufs Meer und können es nicht fassen, dass wir hier etwas gefunden haben, was dem Paradies – so wie ich es mir vorstelle – ziemlich nah kommt. Endloses blaues Wasser, wilde Palmen und weicher Sand, der unseren Füßen schmeichelt und dazu viel Platz. Immer wieder tollen wir durch die Wellen wie Kinder, die zum ersten Mal das Meer sehen. Hinterher leihen wir uns Surfboards und freuen uns über die kleinen grünen Wellen, die uns gnädig bis an den Strand tragen. Hier können wir uns einmal fühlen wie ganz große Surfer. Aber darum geht’s nicht. Es ist dieses einzigartige, unvergessliche Gefühl, das sich in einem breit macht, wenn man eine Welle bekommt. Auf einmal fühlt es sich wieder an als könne man fliegen. Es ist praktisch eine Gefühls- und Glücksexplosion auf einmal.

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Nach dem Surfen: Frischer Fisch

Nach stundenlangem Surfen kommen die Fischer von ihrer Tagestour wieder und bringen den Restaurants den frischen Fisch. Da feststeht, dass die Sonne bald weg sein wird, geben wir die Boards zurück und setzen uns in eines der kleinen Restaurants. – An einen Tisch am Strand, und wir genießen den Fisch und die frittierten Bananen. Und es ist kein Scherz: Währenddessen geht die Sonne unter. Beim Schreiben find ich es selbst ein bisschen übertrieben, aber genauso perfekt war es. Für mich ist der Strand von Macao einer der schönsten, die ich bisher kennenlernen durfte.

 

IMG_1591Facts:

Unterkunft: Macao Beach Hostel

Preis Essen am Strand: ca 10 Dollar für einen großen Teller frischen Fisch.

Boardmiete: 10 Dollar für eine Stunde. Handeln lohnt sich.

 

Lieblingsstrand in Portugal: Praia de Odeceixe

Verwöhnt durch die unendliche Schönheit der Costa Vicentina machen wir uns auf den Weg zu einem neuen Surfstrand. Ich habe dieses Gefühl: „Mal sehen, was da kommt! Viel besser kann es ja eigentlich eh nicht werden. Aber kann ja nicht schaden.“ Und es wurde alles noch viel besser am Strand von Odeceixe.

Portugal meint es gut mit uns. Das Land vereint ungefähr alles, was ich mir von einem Reiseziel wünsche: Viel Küste, aufregende Städte, ausgelassene Surfkultur, aufregende felsige Natur, Portwein und eine ausgezeichnete Kaffeekultur. Das einzige was mir fehlt ist „Portugiesisch“. „Sollte ich wohl noch lernen,“ denke ich als wir das Auto auf einem Parkplatz hoch oben auf einem Felsen abstellen, um „mal kurz die Lage zu checken und dann entscheiden wir, ob wir da bleiben.“

Begeistert von kleinen grünen Wellen

Auf einer steilen Straße laufen wir auf ein paar Häuser zu, die an den Felsen hängen. Allesamt mit großartigem Meerblick – nur wir können den Strand noch immer nicht sehen. Wir laufen fast bis unten, bis wir endlich überblicken können, was uns hier erwartet: Dieser Strand ist zur Abwechslung nicht unendlich lang aber dafür sehr tief. – Denn bei Ebbe ist hier besonders viel Platz. Begeistert sehen wir die kleinen grünen Wellen auf den Sandbänken brechen und fest steht: „Gut, dass wir hier noch geschaut haben!“ Da wo der Strand endet, ist ein Fluss, der hier zu einer breiten Lagune wird. Das macht den Strand noch paradiesischer. Auf der Seite des Meeres – Wasser, auf der rechten Seite – Wasser durch den Fluss und im Rücken Wasser durch die Lagune. Auf der anderen Seite hängt das kleine Dorf an den Felsen. Ein traumhafter Ort: Praia de Odeceixe.

Praia de Odeceixe

Unten am Strand, leihen wir uns Surfboards für den ganzen Tag. Planschen, liegen, surfen. Hier könnte ich ewig bleiben. Die Lagune ist perfekt für alle, die ein Stand-Up Paddle ausprobieren, oder einfach schwimmen wollen. Im Meer bringen ein paar Surflehrer ihren Schülern bei, wie sie sich am besten auf ihr Board stellen können und davor tronen 3 Lifeguards in ihrer Burg. Kein Witz – diese Guards bauen sich jeden Tag aufs neue eine Sandburg, auf der sie auch bei Flut sitzenbleiben können. Das waren übrigens die nettesten Lebensretter, die ich jemals an einem Strand kennengelernt habe. Die erklären und geduldig die Strömungen im Wasser und als wir surfen, feuern sie uns an und freuen sich mit uns über jede Welle, die wir erwischen.

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Mein Lieblingsstrand

Ich sitze am Strand und versuche den Moment einzufrieren

In einer Surfpause mache ich einen Strandspaziergang und laufe endlos durch den warmen Sand. Es gibt Stellen, da ist er komplett unberührt und ich kann neue Spuren hinterlassen. Ich setze mich hin, fühle wie die feinen Sandkörnchen durch meine Finger rinnen und versuche den Moment in meinem Kopf einzufrieren. Bitte geh nicht. Es ist perfekt. Wüsste ich wie man meditiert, ich würde es tun. Ich danke dem Moment und dem Ort auf meine Weise und sitze lange für mich alleine im Sand. Diese Situation werde ich mir noch zurück in den Kopf rufen, wenn es kalt und nass und fies ist in Deutschland – irgendwann im grauen Winter.

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An diesem Ort wachse ich endlich wieder über mich hinaus

Auch in diesem Urlaub habe ich beim Surfen wieder viel mit der Angst zu kämpfen gehabt. Aber an diesem Strand in Odeceixe, wachse ich endlich wieder über mich hinaus. Ist es der Ort? Oder einfach, weil ich wieder „eingesurft“ bin und mich daran gewöhnt habe. Ich weiß es nicht, aber ich wünsche mir, dass es eine Mischung aus beidem ist. Die Welle baut soch hinter mir auf und ich merke: Ich bin genau am richtigen Ort.

Mit den Augen fixiere ich den Strand, der mir schon so viel Freude bereitet hat, und fange an zu paddeln. „Nicht aufhören“, befehle ich mir. „Nicht nach hinten schauen – das macht dir nur Angst. Weiter, immer weiter“ Immer wieder, bis ich den Push spüre und ohne, dass ich merke wie genau, stehe ich auch schon auf dem Board, neige es leicht nach links und da ist es wieder: „Ich kann fliegen“, keine Ahnung, ob ich das nur gedacht oder geschrien habe. Ist egal. Der Ozean, die Wellen, die er mir geschenkt hat und ich. Wir sind eins für diesen einen Moment. Und der ganze Alltag, all das, was einen abends belastet, ist weit weg. Die Natur – und vor allem das Meer – hat eine unfassbarere Kraft, die die alltäglichen Problemchen verblassen und klein werden lässt. „Das hier ist es, was zählt“, denke ich noch Stunden später, als wir in einem Restaurant auf dem Hügel von Odeceixe sitzen und ausgezeichnete, gegrillte Dorade genießen, während die Sonne ins Meer eintaucht und sich bis morgen verabschiedet.

P.S. Wir haben hinterher festgestellt, dass der Ort uns so geflasht hat, dass wir fast vergssen haben Fotos zu machen. Es gibt nur diese paar. Aber glaubt mir: Es ist zauberhaft.

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Meine Geschichten über Barcelona

Zum ersten Mal traue ich mich im November nach Barcelona. Koffer packen kommt mir diesmal besonders schwierig vor. Winterjacke? Die App sagt für die kommenden Tage 20 Grad voraus. Aber irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen und packe einen Mantel ein. Kommt mit nach Barcelona im Herbst.

Es ist viel zu lange her, denke ich, als ich aus dem Flugzeug steige. Vor zwei Jahren war ich zuletzt hier. Gibt es wohl noch…? Ist es so wie bekannt und geliebt? Sind vielleicht diesmal weniger Touristen da? Noch während ich das denke, fange ich an zu kichern. Das ist Quatsch. Jeder weiß, dass Barcelona zum Dauertrendziel Europas geworden ist. Wer keine Menschen mag, ist hier falsch. Insgesamt war ich inzwischen sehr oft in Barcelona. Ich nenne euch keine genaue Zahl, weil ich nicht sicher bin. Aber fest steht: Viele Geschichten rund um die Stadt haben sich in meinen Kopf gebrannt und mischen sich nun bei jedem neuen Besuch mit den neuen Geschichten.

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Zu jeder Jahreszeit schön

Wir steigen in Paral.lel aus der Metro. Unser Airbnb befindet sich im Viertel Poble Sec. Das Viertel hatte ich bisher nicht auf dem Schirm, bin aber sofort begeistert von vielen kleinen Tapas-Bars und Plätzen. Eine echte Entdeckung! Früher war dieses Viertel einmal ein Industriegebiet. Drei Schornsteine von einem Stromversorger erinnern noch heute daran. Ansonsten ist von dem einst „ausgetrockneten Dorf“ nicht viel geblieben. Es befindet sich inmitten des Häusermeeres Barcelonas, am Fuße des Montjuics. Von hier aus können wir laufen: Ins Raval, ins gotische Viertel… oder an den Strand. Klar, man kann inzwischen auch Rikscha fahren, Segway, E-Roller oder mit einem dieser roten Touristenbusse. Aber das ist nicht mein Ding.

Barcelona – am liebsten zu Fuß

Zu Fuß zeigen sich so viel mehr Geheimnisse in einer Stadt. Man kann anhalten. In kleine Innenhöfe gehen. Sich umdrehen, die Perskektive ändern und auf einem der vielen malerischen Plätze Pause machen und sitzen. Zu Fuß erschließt sich die Identität dieser Stadt, in der viele Nationalitäten Zusammenkommen. Wir laufen zickzack durch kleine, einsame Gassen im Raval – vorbei an Jungs, die den ganzen Tag vor ihrer Haustüre sitzen, wie Türsteher. Wir passieren Handyshops, Gemüseläden und Geschäfte, in denen es einfach alles gibt. Und dann sind da plötzlich moderne, stylishe Bars, neben alten urigen Cafés an der Rambla del Raval. Und dazu strahlender Sonnenschein.

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Eins der schönen Cafés im Raval

Der Herbst hat die Bäume bunt gefärbt und lässt sie gelbe, orange Blätter auf die Straßen regnen. Barcelona ist wie dieser Freund, der auch nach Jahren neue Geschichten zu bieten hat, die man bisher noch nicht gehört hat. Jedes Mal finde ich hier neue Plätze, neue Perspektiven und neue Aussichten.

Beim Tapas essen im Poble Sec erklärt uns der Kellner, dass es keine Karte gebe. Er sei die Karte und überhaupt: Am besten solle man Bier trinken. Wir hören auf ihn und essen viele kleine Happen, also Pinchos, die uns von der Theke anlachen. Beim Essen erinnere ich mich an einen Barcelonaurlaub, als wir in einem Hostel in der Nähe der Pl. Reial untergekommen sind. – Eins dieser Hostels, wo du deinen Namen auf das Essen schreibst, wenn du es in den Kühlschrank stellst.

Hostelgezwitscher im Kühlschrank

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Am nächsten Morgen war das Essen weg. Im Kühlschrank lagen dafür gelbe Klebezettel mit Entschuldigungen drauf: „Person X habe Probleme. Sorry. Bitte morgen den Kühlschrank checken, dann läge da Geld drin“. – Es stand kein Name dabei und doch wussten wir gleich, wer es war. Das dünne, junge Mädchen aus unserem Dorm, die allein auf Weltreise war. – Und jeden Abend Party machte. Ihren Namen habe ich vergessen. Aber manchmal denke ich noch heute an sie. Hat sie wohl noch immer Ess-Anfälle? Reist sie noch? Und erinnert sie sich an Barcelona? Ich hoffe es sehr. Das Geld hat sie uns übrigens wirklich wiedergegeben. Und eine Erinnerung für immer.

Ein Meer aus Gassen

Barcelona: viele Brauntöne und Gassen. – Dunkle Gassen, bei denen du nie genau weisst, wohin sie dich bringen. Und welche Geheimnisse sich darin verbergen. – Oder welche ausgezeichneten Bars. In manchen Nächten im Sommer 2010 sind wir einfach von Platz zu Platz gezogen und haben gesessen, gesungen, geredet, die Welt verbessert. – Unter dem Einfluss von Dosenbier. Unfassbar. In jenem Sommer haben wir auch besonders viel Zeit im Park und an den Stränden verbracht, weil wir tagsüber zu nichts anderem in der Lage waren.

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Der Strand im Herbst

Besondere Magie üben auf mich seit jeher die Bauten von Gaudí aus. Der Besuch im Park Güell kostet inzwischen Eintritt. – Man sollte die Ticktes am besten vorher online kaufen. Aber solange diese außergewöhnliche Parkanlage dadurch geschützt wird, ist es mir das wert. Der Park ist zwischen 1900 und 1914 gebaut worden und strahlt so viel Farbe, Verspieltheit und Freude aus, dass ich mich dort fühle wie Alice im Wunderland. Wie gern würde ich mich hier allein hinsetzen und bei dieser Aussicht über die Stadt bis hin zum Meer ein Buch lesen. Leider sind überall Menschen, die versuchen ein bis hundert schöne Bilder zu schießen. Kein Vergleich zu den Aufnahmen aus Filmen wie „L’Auberge Espagnole“ und trotzdem komme ich immer wieder. Diese Architektur ist einfach atemberaubend.

Abendsonne

Abends zeigt Barcelona ein anderes Gesicht

Und dann gibt es da die Geschichte der „Bar 7“. Ich kann euch die Adresse googeln, wenn ihr mögt. Aber ich kenne sie nicht. Die Bar 7 kenne ich seit dem Jahr 2012. Wir waren in einem furchtbaren Hostel in einem Dorm mit 12 Menschen untergekommen. Und Abends kamen da immer selbsternannte Partyexperten vorbei, um die willige Crowd durch Barcelona zu treiben und in große Discos zu schleppen.

Wer mich kennt: Das ist überhaupt nicht mein Ding. Aber schön zu sehen: Oft denken sich Menschen, die keinen Job haben hier einfach einen aus. Wie praktisch! Ich hab mich damals kurz mit dem Typen, also dem Partyreiseführer unterhalten. Er war Ende zwanzig und kam eigentlich aus Rumänien. Aber damals feierte er für eine Weile das Leben in Barcelona. Ich erklärte ihm, das ich gern weggehen würde. Aber nicht in einen großen Club, sondern lieber in eine Bar. Gerne urig. Gerne ranzig und normal. Und da erzählte er von der Bar 7. Zur Placa Reial. Und dann abbiegen und dann izquierda, izquierda, izquierda. Also links, links, links.

Die Bar 7

Er hatte nicht zu viel versprochen: Wir haben eine kleine Bar gefunden – gleich neben drei Pollern, die inzwischen rot angemalt worden sind. Warum – keine Ahnung. In der Bar bediente ein Mexikaner und machte mir eine starke Michelada. Im Hinterzimmer spielte eine Band. Perfekt. Jedesmal laufe ich nun durch Barcelona bis ich diese Bar wiedergefunden habe. Es gibt sie noch – und allein das liebe ich.

Streetart

Barcelona: Eine Stadt voller Geschichten, Menschen, die kommen, eine Zeit bleiben und wieder gehen. Für mich ist und bleibt die Stadt eine der schönsten Europas. Hier fühle ich mich wohl. – Denn Unvollkommenheit gehört hier zum guten Ton.

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Athene

Fotos: Raphael Pi Permantier & Athene Pi Permantier

Portugal: Die schönsten Surf-Strände an der Algarve

Im kleinen Mietwagen rollen wir über endlose Landstraßen in Richtung Süden. Unser Ziel: Surfen und Ruhe. Irgendwo – am besten im Nirgendwo. Da wo man wirklich seine Gedanken hören kann. In diesem Artikel nehme ich euch mit an die schönsten Strände Portugals.

Das erste Ziel: Ein Eco-Apartment in Carrapateira. Dieser Ort ist so klein, dass man ihn leicht übersieht. Ein paar weiße Häuser und eine Windmühle am Hang – irgendwo im Naturpark Costa Vicentina. Ein kleines Fischerdorf, allerdings nicht direkt am Meer, sondern geschützt durch ein paar Dünen. Unsere Unterkunft liegt an der Straße. Liebevoll eingerichtete Wohnungen – perfekt für Naturliebhaber und Surfer.

Hippieflair liegt hier in der Luft – der Vibe von: Was braucht man schon? Ein bisschen Meer, ein paar Wellen, ein Bett zum Schlafen und alles ist gut. Wir schlafen lange, frühstücken ausgiebig und entscheiden uns dann für einen der Strände, um aufs Meer zu schauen oder zu surfen. Ohne Mietwagen ist es schwieriger die Gegend zu erkunden, aber wir haben Menschen kennengelernt, die jeden Tag zu Fuß ein paar Kilometer an den Strand gelaufen sind. Es ist also durchaus möglich. Von hier aus haben wir drei Strände lieben gelernt.

Bordeira

Praia da Bordeira

Was für ein unglaublicher und endloser Strand. Auf den Felsen kann man seine gesamte Schönheit genießen. Das ist der Ort, an dem ich in diesem Urlaub zum ersten Mal Schmerzen in der Brust hatte. – Diese Schmerzen bekomme ich immer dann, wenn ich es zu schön finde. – So schön, dass ich es nicht mehr aushalten kann.

Ein wilder Strand, direkt an einem Fluss und der bildet kurz vor dem Meer eine Lagune. Rings herum die rauen Felsen, die einem an der Küste immer wieder begegnen. An diesem Strand ist Platz für alle, die sich hierher verirren: Surfer, Familien, Pärchen… Endlos viel feiner Sand, eine Strandbar, wo man sich Surfboards leihen kann und daneben sitzen zur Sicherheit ein paar Lifeguards. Um ans Meer zu kommen, muss sich jeder die Schuhe ausziehen und durch die Lagune waten. Man muss sich den Strand praktisch verdienen. Geflasht sitze ich hinterher stundenlang im warmen Sand, lasse mir vom Wind das Haar zerstrubbeln und schaue auf das Meer und die Sets, die sich immer wieder den Weg auf uns zu bahnen.

Platz für alle

Facts:

  • Parkplätze (auch für Camper)
  • Strandbar und Surfverleih
  • Lifeguards
  • Platz
  • Lagune
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Amado

Praia do Amado

Für alle, denen es an der Praia da Bordeira etwas zu einsam war, ist dieser Surfstrand perfekt. Hier werden alle feuchten Surferträume wahr. Ein langer Strand, umarmt von Felsen und überall Surfer und Camper. Von Strandbars aus, kann man den Profi-Surfern dabei zuschauen, wie sie über die Wellen gleiten. Wir leihen uns ein paar Boards und wollen sofort selbst ins Wasser. Die Lifeguards erklären uns von sich aus, worauf wir im Wasser achten müssen. Das ist mir bis dahin auch noch nie passiert.

Wir planschen und paddeln bis uns die Kräfte verlassen. Allerdings sind wir hier nie allein im Wasser – hier lernen immer viele Menschen surfen, da es in der Gegend ein paar Surfcamps gibt. Macht aber nichts, das Meer ist für alle da und ich werde definitiv wiederkommen. An der Praia do Amado riecht alles nach Surfertraum und hier kommen Surfer jeden Levels auf ihre Kosten.

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Surf-Rental

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Facts:

  • Mehrere Surfverleihs und Surfschulen
  • Strandbars
  • Toiletten
  • Lifeguards
  • Parkplätze (auch für Camper)

Praia do Beliche

Als die Wellen an der Westküste zu groß für uns werden, machen wir einen Ausflug in die Region Sagres. Durch einen Zufall halten wir Nahe der Praia do Beliche – „um mal eben einen Blick da runter zu werfen.“ Der Weg zu diesem Strand führt über eine lange Treppe ans Wasser. Man muss ihn sich verdienen. Zwei Minuten später sind wir mehr als begeistert. Denn wenn die Wellen im Westen zu groß werden, sind sie im Süden gerade groß genug für uns: Kleine grüne Wellen, die unaufhörlich an den Strand rollen und vielen Surfern Spaß machen. Leider suchen wir vergeblich nach einem Surfrental und müssen uns eingestehen, dass wir hier nicht surfen werden. – Diesmal nicht. Aber nächstes Mal ganz sicher.

Facts:

  • Parkplatz
  • Strandbar
  • Spot funktioniert nur, wenn die Wellen im Westen sehr groß sind. Wellen brechen allerdings nah am Strand.
Beliche
Etwas weiter nördlich:

Unsere nächste Unterkunft befindet sich ein paar Kilometer weiter in Richtung Norden. Ich gebe zu, wir hatten gedacht, dass es nicht mehr ruhiger werden könnte. Aber auf einmal standen wir vor unserer Wohnung in Rogil. Ein Apartment in einem großen freistehenden Haus auf einem riesigen Grundstück mit See und Blick bis zum Meer. „Es geht doch immer noch besser“, denke ich und tanze über das Gelände. Niemand sonst ist im Haus – wir verbringen vier Nächte in der schönsten Einsamkeit. Zwei Mal pro Tag kommt gefühlt ein Auto vorbei. Das wars. Kurz überlegen wir, ob wir nicht einfach einen ganzen Tag in dieser Unterkunft verbringen sollten. Aber die Sehnsucht nach Strand und Wellen war stärker. Diese Strände kann ich jedem weiterempfehlen. Ich bin allerdings auch sicher, dass es an der Küste noch einige mehr gibt, die ich in den kommenden Jahren noch finden muss.

Praia da Amoreira

Dieser Strand ist auch wieder endlos und lang. An einem Surfrental sitzen entspannte Surfmenschen und lassen sich die Sonne ins Leben scheinen. „Warum eigentlich nicht?“, denke ich und träume von meinem Leben am Strand. Heller Sand – soweit das Auge reicht und der Atlantik glitzert so einladend, dass wir immer wieder reinspringen wollen.

Facts:

  • Parkplatz
  • Strandbar
  • Surfrental
  • Lifeguard
Odeceixe

 Praia de Odeceixe

 

Dieser Strand hat mir für immer mein Herz gestohlen. Ich bin sicher, an dieser Küste gibt es für jeden einen Strand, der ihm alles geben kann. Bei mir war es bei Odeceixe Liebe auf den ersten Blick. Wenn man am Parkplatz ankommt, sieht man erstmal ein kleines portugiesisches Dorf, das sich an die Felsen klammert. – Ein Ort der eine große Gelassenheit ausstrahlt. Am Ende der steilen Straße beginnt der riesige Strand, der von einem Fluß umgeben ist. Das heißt: Man kann hier surfen, Stand-up paddeln, schwimmen – alles was man will. Hier kommt wirklich jeder auf seine Kosten. Besonders für Anfänger ist dieser Strand geeignet, weil es mehrere Sandbänke gibt. Das Wasser schiebt sich also endlos flach auf den Strand zu. So kann man ganz einfach üben die ersten Wellen zu erwischen, ohne endlos im tiefen Wasser paddeln zu müssen. Abends kann man vom Ort oder von einem der ausgezeichneten Fischrestaurants aus den Sonnenuntergang anschauen. Das war bei mir einer der Momente, wo ich mich kneifen musste, um sicherzugehen, dass ich nicht träume.

Fatcs:

  • Strandbars
  • Toiletten und kalte Duschen
  • Restaurants
  • Parkplätze (auch für Camper)
  • Lifeguards
  • Surfschulen
  • Surfrentals

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Fotos: Raphael Pi Permantier & Athene Pi Permantier

Norditalien – Pettenasco: Geheimtipp zum Entspannen

Spätestens als sich unser Auto auf den klapprigen Autozug in Kandersteg in der Schweiz schiebt, ist das Urlaubsgefühl da. Wie aufregend! Mit dem Auto gemeinsam Zug fahren – durch die Berge hindurch. Das lohnt sich schon allein wegen der Fahrt nach Pettenasco.

Der Weg nach Pettenasco in Italien führt quer durch die Schweiz. Nachdem wir den Zug wieder verlassen, müssen wir nur noch über den Simplon-Pass und schon sind wir fast da. Langsam schlängelt sich unser Auto den Berg hoch. Ich bilde mir ein, dass ich es keuchen höre, denn der Weg ist steil. Wenn man sich den Gotthard-Tunnel sparen will, ist der Weg über Kandersteg und den Simplon-Pass allerdings die beste Möglichkeit um zum Lago d’Orta zu kommen. An der italienischen Grenze steht ein Beamter und raucht – er will nur kurz wissen, wo wir hinwollen, wir dürfen fahren und er wendet sich wieder seiner Zigarette zu. Es war, als wäre er aus einem alten Film entsprungen, wie er da an der urigen Grenze am Felsmassiv in den Bergen stand.

Der See

Lago d’Orta

Es ist unser zweites Jahr in Pettenasco und sobald wir den See sehen, bin ich wieder überwältigt – genau wie vor einem Jahr. Dieses klare blaue Wasser ist unfassbar schön. Am liebsten würde ich sofort anhalten und reinspringen. Pettenasco ist für mich ein echter Geheimtipp. Ich nehme euch mit an den einzigen Ort, wo ich wirklich entspannen kann. – Wenn ich nach einer Woche aus Italien zurückkomme, fühle ich mich wie neu! Dazu müsst ihr wissen: Pauschalurlaub stresst mich, weil ich da das Gefühl habe nicht selbst entscheiden zu können. Und bei langen Backpacker-Urlauben habe ich zwar sehr viel Spaß – aber dadurch, dass man immer wieder packen muss, ist es auch nicht so erholsam wie eine Woche am Lago.

Dieser See liegt direkt neben dem großen, majestätischen Lago Maggiore. Und doch kennen ihn so wenige Leute. Ich auch erst seit einem Jahr. – Dabei ist dieser See so viel schöner, als sein großer Bruder. Rings herum die Berge, wild und grün bewachsen. Wenn du den Blick schweifen lässt, kommen einem die vielen verschiedenen Grüntöne fast unwirklich vor. Das liegt aber vor allem auch daran, dass hier viel weniger los ist.

Der kleine Bahnhof „Pettenasco“

Pettenasco: Mein Ruhepol

Ich beschreibe euch hier exemplarisch einen Tag an meinem liebsten Lago und hoffe, dass ihr so versteht, was den Zauber für mich ausmacht.

Nach dem Aufstehen gibt es erst einmal zwei bis sieben Café Latte, die wir in unserem Apartment kochen und auf der großen Terrasse trinken.

Will jemand noch einen?“
„Na klar“ – es ist so ein Luxus für mich einfach am Frühstückstisch sitzen bleiben zu können – ohne Stress. Sitzen, quatschen, lesen. Wunderbar. Als wir irgendwann dann doch satt sind, oder einfach keine Brötchen oder keine Milch mehr da ist, gehen wir an den See. Zum Glück beginnt er gleich auf der anderen Straßenseite. Es gibt hier leider einige Privatstrände – dazwischen gibt es aber auch Abschnitte für alle.

Unsere liebste Badestelle

Nachmittags geht es an den Steg

An unserem Lieblingsort steht ein Steg aus massivem Holz, der auf den See führt. Die mutigen unter uns – also fast alle außer mir – springen von da aus in den See und zeigen was sie können. Ich kann vor allem eins: Lange liegen, lesen und mich über die Aussicht freuen. Glitzerndes Wasser. Ein paar Boote fahren vorbei, manchmal probiert sich jemand im Wasserski. An solchen Tagen sitze ich oft mit Dauergrinsen am See. Dann kann ich mein Glück nicht fassen: Zeit, Ruhe, ein gutes Buch, Wasser. Das Handy bleibt im Haus, denn ich habe hier eh kein Netz. Einfach sein – das ist am Lago möglich. Hier ist auch nicht viel, was einen ablenken könnte.

Wenn die kleine Fähre zwei Mal am Tag ihre Runde zu den verschiedenen Orten auf dem See macht, dann ist das schon ein riesiges Highlight. Immerhin entsteht dadurch eine süße Welle, die quer über den See bricht. Zumindest deutet sie das an. Es gibt hier ja auch keine großen Wellen, die ihr Konkurrenz machen könnten. In diesen Stunden ist das größte Problem, mit dem ich mich befasse: Sonne oder Schatten? Und ich bin immer wieder überrascht von mir selbst, wie lange ich darüber nachdenken kann. Der Alltag verschwimmt langsam in der Ferne und ich lebe in diesen Tagen in meiner eigenen Offline-Welt. Schwimmen, lesen, über das Buch nachdenken und essen. Genau deshalb komme ich wohl gerade in diesem Urlaub so gut runter.

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Für Mutige: Der Sprung in den Lago d’Orta

Das Wasser im Lago ist immer klar und frisch

Am Nachmittag zieht es uns dann doch mal kurz nach oben zur Wohnung, um etwas zu essen und einen Mittagsschlaf zu machen. Man gönnt sich ja sonst nichts. Als ich danach wieder im See auf dem Rücken treiben lasse, fühle ich mich endlich frei, entspannt und leicht – so als würde ich gleich losfliegen. Oben der blaue Himmel und um mich herum feinstes Wasser: In diesem See ist es besonders klar und weich. Das habe ich noch nie erlebt. Erst als die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist, sehe ich ein, dass es Zeit ist.

Ich gehe nach oben. Wir müssen gleich schließlich in die Pizzeria. Im Ort gibt es genau eine, aber zum Glück ist die sehr gut. Zu sechst quetschen wir uns an einen runden Tisch für vier, damit alle die Weisheiten verstehen können, die unseren leicht angetrunkenen Hirnen entspringen. Bei Aperol, Wein und Steinofenpizza lassen wir den Tag einen Tag gewesen sein und erst als in uns wirklich gar nichts mehr passt, rollen wir zurück ins Bett. Morgen haben wir schließlich was vor: Ausschlafen und an den See gehen. So nämlich. Vielleicht koche ich abends eine leckere Carbonara.

Grüne Oase

Infos Lago d’Orta:

Ruhiger Ort zum Wohnen: Pettenasco

Unterkunft:

Airbnb – wir haben zu sechst pro Nacht ca 80 Euro gezahlt.

Campingplatz: Da gibt es einen direkt am See, wo man mit Blick auf das Wasser campen kann: Campeggio Allegro Via Legro n° 29, cap 28028 Pettenasco (NO)

Pizzeria „Il Cortile“, Corso Roma 44, Pettenasco: Beste Pizza überhaupt zu gutem Preis-Leistungsverhältnis

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Dinge, die man in der Umgebung unternehmen kann, wenn man das Bedürfnis hat:

Orta San Gulio – das ist ein typisches italienisches Dorf und davor liegt eine kleine Insel – nach Orta selbst und zur Insel kann man auch mit dem Boot fahren.

Lago Maggiore – Wenn man die Größe des Sees mal vergleichen will mit einem Riesen.

Fotos: Raphael Pi Permantier

Springfotos im Urlaub – wozu?

IAthene_Pi_06ch kann mir nicht helfen! Wenn jemand mir sagt: „Spring mal eben hoch – das wird ein tolles Foto, ein perfektes Andenken.“ Dann zieht sich mein Magen zusammen und meine Foto-Lust ist vorbei. Liegt wohl auch daran, dass ich Leute kenne, die Springfotos lieben und im Urlaub alle paar Minuten welche haben wollen.

Ich gebe es zu: Ich bin nicht besonders gut darin: Weder im Springfotos schießen, noch darin auf solchen Fotos springend in der Luft zu sein. Ich glaube, dass es vor allem daran liegt, dass ich wenig Geduld habe. Außerdem: So gut sehen die gar nicht aus, oder?

Was ist die Faszination dahinter?

Aber eine gewisse Faszination müssen diese Bilder ja haben. Immer wieder schwirren Springfotos durch die sozialen Netzwerke – selbst auf diesem Blog sind welche gesichtet worden. Ist es wohl der Wunsch das eigene Leben wie auf einem Werbeplakat abzubilden und auszusehen wie eine locker-leichte Fee in der Luft? – Wie der unbeschwerteste Mensch auf dem Planet, der ein Lächeln für alle Daheimgebliebenen auf Lager hat? Und eine Prise Lockerheit für alle gestressten? Ich denke ja – und habe im Video in Italien drüber nachgedacht! Was meint ihr?

 

Einmal Mexiko und zurück: Welcome to Tijuana

Zehn Dollar für einen Parkplatz? Bisher waren wir auf unserer Reise durch Kalifornien meistens günstiger weggekommen. Als wir unser gemietetes rotes Cabrio auf dem letzten Parkplatz zwischen San Diego und Tijuana abstellen, haben wir nicht die Wahl, denn den Mietwagen können wir nicht mit über die Grenze nehmen. Will ich auch gar nicht: Viel aufregender ist es doch einmal in ein anderes Land zu laufen! Wir bezahlen und ziehen los.

Schilder weisen uns den Weg in Richtung Mexiko. Es kommt mir wie eine Ewigkeit vor, dass ich nicht mehr dort war. Einige Jahre sind seitdem vergangen und ich muss zugeben: Ich habe Mexiko sehr vermisst.

Mexiko: Ich habe dich vermisst

Mexiko: Das Land, wo jeder mindestens zwei kitschige Liebeslieder von Luis Miguel auswendig kann und wo du an jeder Ecke mit scharfen, fettigen Tacos versorgt wirst. Ein Land voller Sehnsucht und Stolz. Ich sollte bald länger herkommen, denke ich. Diesmal ist es nur ein kleiner Besuch, ein paar Stunden in dieser Stadt an der Grenze: Das Tor zu den USA.

Der Weg zur „anderen Seite“

Durch die Drehtür in eine andere Welt

Wir laufen durch Gänge, immer den Schildern nach bis wir an einer Drehtür ankommen. Darüber steht groß und breit: Mexico. Irgendwie skurril, dass uns zwei Schritte durch dieses Tor in ein anderes Land bringen sollen. Die Drehtür sieht nicht anders aus als der Ausgang des Freibads in Aachen und doch bedeutet es so viel mehr.

Wir schauen uns an und gehen weiter. Hinter dem Tor führt eine ewige Brücke über einen fast ausgetrockneten, stinkenden Fluss. Die Hitze brennt auf unseren Köpfen und auf der Haut und ich stelle mir vor, dass es hier jeden Tag so ist. Auf einmal fallen mir die Menschen auf, die unten am Fluss zu wohnen scheinen. Sie sitzen da unter provisorischen Sonnensegeln und scheinen zu warten. Nur worauf? Auf ihre Möglichkeit in die USA zu kommen? Vielleicht. Allerdings scheint es von dort aus fast unmöglich – andauernd fahren Grenzposten am Fluss entlang. Ich habe einen Kloß im Hals: So oft habe ich schon über die Grenze gelesen, zum Beispiel in Büchern von T.C. Boyle. Aber ich hatte sie mir wohl weniger trostlos vorgestellt. Warum auch immer.

Der „Fluss“

Als wir den „Fluss“ hinter uns gelassen haben, wollen wir ins Zentrum laufen. Immer wieder halten uns Männer an und wollen uns überreden doch lieber das Taxi zu nehmen. Es wäre viel zu weit zu Fuss. Die Karte auf unserem Handy sagt da allerdings was anderes, also lehne ich dankend ab und freue mich über den mexikanischen Singsang in meinem Ohr.

Viagra und Flitterwochen

Tijuana scheint ein beliebtes Ziel für Hochzeitsreisen zu sein: „Hello Honeymooners“ dröhnt es uns immer wieder entgegen. Kauft doch bitte hier! Wir haben Alkohol.. und Drogen und Nutten im Angebot! Und Viagra! Und überhaupt. Hier scheint es einfach alles zu geben, was der Mensch gerne günstiger als in den USA kaufen möchte. – Tijuana wirkt in diesem Moment auf mich wie ein großes Einkaufszentrum.

So viele zauberhafte Farben!

Es zieht uns immer weiter in die Stadt hinein, unter bunten Girlanden hindurch – vorbei an den berühmten Zebra-Eseln, die extra so angemalt werden, damit Touristen mit ihnen Fotos schießen können. Was denkt wohl ein Esel, wenn er sich im Zebra-Style im Spiegel sieht?, frage ich mich.

„Tijuana ist nicht schön“, sagt sie. Wir sehen das anders

Die Hitze drückt, es wird Zeit für eine kleine Pause. Ich bestelle einen Oreo-Eiskaffee in einem kleinen Laden bei einem etwa zwanzigjährigen Mädchen, denn er wird groß und breit auf einer Tafel angepriesen. Anscheinend wird der hier allerdings nicht so oft  bestellt. Das Mädchen reagiert nervös und schickt erstmal ihre Freundin zum Oreo-Kekse shoppen. Ich liebe diese Spontanität: Hauptsache die Karte macht was her. Hinterher vergisst sie vor lauter Aufregung Kaffee in unser Getränk zu tun – dann also Oreo-Milchshake für uns. Gern würde ich mehr von ihr erfahren, frage sie nach Geheimtipps aber da ist nicht viel zu holen. „Tijuana ist nicht schön,“ sagt sie. In den USA sei alles besser. Da wolle sie auch irgendwann hin. Immer wieder habe ich an diesem Tag den Eindruck, dass die meisten weg wollen oder auf der Durchreise sind. Schade.

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Mexikanisches Essen

Chili-Süßkram und Tacos

Kein Besuch in Mexiko ohne eine große Portion mexikanisches Essen. Nachdem ich mich mit Chili-Süßkram eingedeckt habe und mehrere „Pelon – Pelo Rico“ mit mir herumtrage, setzen wir uns in ein Restaurant. Es gibt frische Säfte und ich bestelle einfach alles quer durch die Karte, was ich vermisst hatte: Tostadas, also getostete Tortillas mit Krabben und Avocado. Außerdem gibt es Enchiladas verdes. Tortillas mit Hühnchen, grüner scharfer Sauce drüber und Bohnenmus. Lecker.

Als ich mit den Kellnern ins Gespräch komme, muss ich allerdings feststellen, dass hier eigentlich niemand aus Mexiko ist. Die kommen aus Honduras und aus Nicaragua und sind mehrere Tage zu Fuß unterwegs gewesen. Sie sind geflohen und wollen alle eigentlich in die USA. Nun sind sie in Tijuana, verdienen etwas Geld und warten auf ihre Chance „al otro lado“ zu kommen. – Also rüberzumachen.

Als die Sonne sich senkt und der Tag sich dem Ende zuneigt laufen wir zurück, immer den „USA-Schildern“ nach und dabei im Bauch dieses mulmige Gefühl. Es war mega lecker und es war schön wieder auf mexikanischem Boden unterwegs zu sein. Und doch habe ich das Gefühl: Ich konnte nicht genug von Tijuana selbst sehen. Gerne wäre ich noch an den Strand gegangen und hätte mir die Grenze dort angeschaut. Gerne wäre ich durch abgelegenere Viertel gelaufen und hätte mir das alltägliche Leben angeschaut.

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Auf dem Weg in die USA

In einer langen Schlange warten wir darauf wieder in die USA reingelassen zu werden. Es dauert 1,5 Stunden bis wir die Grenze passiert haben. Ironisch: Auf dem Hinweg mussten wir nirgends warten. An der Drehtür war keine Schlange. Auch wollte niemand unseren Ausweis sehen. Verrückte Welt. Verkehrte Welt.

Ich werde wiederkommen.

Erfahrungsbericht: Ein Wochenende Wellness im Odenwald

Nimmst du Handtücher mit?“ – „Ne, oder? Wir gehen doch ins Hotel.“ Ich habe nicht viel Erfahrung mit Hotels. In meiner Kindheit waren wir meistens campen – oft auch wild in der Natur in Griechenland, weil das damals noch erlaubt war. Ich habe zwar wenig Erfahrung mit Hotels, sie haben mich aber schon immer neugierig gemacht. Deshalb musste ich unbedingt ein Wellness-Wochenende ausprobieren.

Als eine Freundin und ich ein Wochenende entspannt wegfahren wollten, sind wir beim Suchen im Netz auf das Natur Kultur Hotel Stumpf gestoßen. Und es machte den Eindruck von: Handtücher muss man keine mitbringen. Nur sich selbst, mindestens zwei Bücher und den guten Willen runterzukommen.

Auf den ersten Blick wirken Hotels auf mich immer etwas steril und ungemütlich. Aber die Vorstellung, dass wir uns ein ganzes Wochenende um nichts kümmern müssen außer darum möglichst gut zu entspannen, das klang genial und darauf hatte ich Bock. Als ich dann abends nach der Arbeit im Hotel angekommen bin, dachte ich aber erstmal: Wo bin ich denn hier gelandet? Freitagabend, 22:30 und niemand sitzt mehr in der Bar? Verstörend. Weil ich lange arbeiten musste, haben aber netterweise die Leute an der Rezeption noch extra auf mich gewartet und – wie ich dann erfahren habe – ihren Feierabend extra nach hinten verschoben und mich freundlich begrüßt.

Ein Wochenende Wellness

Nach einer ruhigen Nacht stürzen wir uns am Samstagmorgen auf das Frühstücksbuffet. Ein bisschen Freizeitstress kommt dann doch leicht auf, wenn es „nur“ bis 10:00 Frühstück gibt. Diese fixen Zeiten in den Hotels haben mich schon immer abgeschreckt, aber ein Wochenende lang kann ich mich darauf einlassen. Am Tisch eine große Kanne Kaffee – extra für uns und dann probieren wir uns dann durch die Auswahl am Buffet: Brötchen, Rührei, Speck, Birchermüsli. Klar: Nach dem zweiten Gang sind wir satt, obwohl der Bock noch für mehr gereicht hätte. Aber es ist gar keine Zeit darüber zu lange nachzudenken. Wir müssen gleich weiter zu unserem Wellnes-Paket.

Also ziehen wir uns im Zimmer die Bademäntel, die vom Haus gestellt werden, an und los: Zuerst bekommen wir eine Seifenbürstenmassage: Dazu legst du dich auf eine Art Wanne und wirst komplett mit einem Bürstenhandschuh mit Seife abgerieben. Das ist ganz angenehm, denn du hast das Gefühl, dass endlich mal alle überflüssigen Hautschuppen abfallen.

Danach gibt es für uns noch eine Öl-Ganzkörpermassage. Ich liebe Massagen! Auf Bali haben wir uns gefühlt durch das komplette Massageangebot von Kuta gewühlt und gemerkt, dass es große Unterschiede gibt. Meine letzte Massage vor dem Wellnesswochenende habe ich allerdings von einer Asiatin hier in Karlsruhe bekommen, die so fest zugreifen konnte, dass selbst meine Verspannungen sich gelöst haben. Das ist eine Kunst! Damit will ich sagen: Was Massagen angeht, bin ich anspruchsvoll. Im Wellnesshotel hatte ich extra mit der Mitarbeiterin vereinbart, dass ich mir eine möglichst starke Massage wünsche.

Wellness

Diese Massage war gut und solide. Ich war hinterher entspannter als vorher, aber sie hat in mir nicht diesen „Wow-Effekt“ ausgelöst. Trotzdem: Wenn jemand so eine ganze Stunde dafür sorgt, dass du runterkommst, dann finde ich das sehr genial. Danach verbringen wir den Nachmittag im Wellness-Bereich: Wasser – Dampfbad – Dusche – Lesen – Schlafen – Whirlpool… und wieder von vorne. Endlich schaffe ich es wieder eins der Bücher der großartigen Isabel Allende zu lesen. Dazu komme ich im Alltag einfach viel zu selten.

Am Abend werfen wir uns dann doch einmal in Straßenklamotten, um uns beim Vier-Gänge-Menu nicht zu blamieren. Im Restaurant war unser Platz schon mit einem Kärtchen reserviert, an den anderen Tischen einige ältere Paare, die aussehen, als wäre das ihr romantisches Highlight im Jahr. Dann geht es los: Als erstes gibt es eine kleine Portion Tomate, Mozzarella. Der Käse ist so fein geschnitten, wie ich es zu Hause nie hinbekomme.

Essen

Danach kommt eine fantastische Suppe und dann der Hauptgang: Wir können auswählen und ich als alter Fisch-Fan entscheide mich natürlich für den Lachs. Dazu gibt es fein drappiert Couscous und grünen Spargel. Als ich denke, dass es nicht besser werden kann, kommt der Nachtisch: Ingwer-Creme-Brulée. Wow. Ich liebe ausgefallene Küche und das begeistert mich wirklich. Dazu trinken wir Sekt und Wein und hinterher schlafen wir wie zwei be-wellnesste müde Kinder. Tief und fest.

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Der Hauptgang: Lachs, Spargel und Couscous

Der Sonntag startet sogar noch entspannter als der Samstag, weil es da traditionell in dem Hotel Brunch bis 12:00 gibt. Mit kalten und warmen Speisen und allem, was einem einfallen könnte: Von Tiramisu, über Müsli bis hin zu Spätzle, Weißwürsten und einem Mitarbeiter, der einem sein Rührei extra so zaubert, wie man es gerne möchte – toller Service und lecker.

Nach dem Brunch legen wir uns wieder in die Wellness-Oase und stehen nur auf, um uns im Pool abzukühlen oder in die Sauna zu gehen. Und zwischendrin tun wir ganz viel nichts. Ich kenne keine Langeweile und einfach mal nichts machen können, ist ein großartig.

So ein Wochenende ist ein Geschenk

Das Wochenende war wirklich besonders, ein kleines Geschenk für mich selbst – vor allem, weil ich so etwas noch nie gemacht hatte. Ich war hinterher ruhig und entspannt. – Und gerade in solchen entspannten Momenten, wenn ich gute Gespräche mit einer Freundin führen kann, komme ich auf viele neue Ideen und es tun sich andere Wege auf. Das ist erfrischend für das eigene Leben und in gewisser Weise ist es wie ein Mini-Urlaub, in dem man mal kurz innehalten und die Perspektive wechseln kann. Läuft gerade alles so, wie es soll? Was wünsche ich mir eigentlich? Was könnte anders laufen und an welchen Stellschrauben muss ich drehen, damit ich dahin komme?

Das war ein tolles Wochenende im Hotel – ich glaube aber im Grunde kann man genauso runterkommen, wenn man ein Wochenende in der Natur zeltet. Wichtig ist nur: Nichts vornehmen, Ruhe passieren lassen und sein. Und schon ist alles gut.

Wir haben übrigens auch noch ein Wellness-Wochenende in Tschechien gemacht.

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Die Daten:

Natur Kultur Hotel Stumpf, Zeilweg 16, 74867 Neunkirchen

  • Vier Sterne
  • Wellnessbereich mit Pool, Sauna, Whirlpool und Dampfbad
  • Ruheraum
  • Hotel Stumpf
  • Wir haben ein Paket gebucht: Unser „Romantikwochenende“ hat 188 Euro pro Person gekostet. Darin enthalten: Zwei Übernachtungen, Frühstücksbuffet, 4-Gänge-Menu am Abend, Übernachtung im Doppelzimmer (Da ich Freitag so spät angereist bin, konnten wir das zweite Abendessen auf Sonntag verschieben.) Dazu haben wir ein Massagepaket gebucht.

Wir haben alles selbst bezahlt. Das war keine Einladung des Hotels oder eine ähnliche Kooperation.

Gute Gründe für Barcelona – warum ich immer wieder dahin reise

Es ist dunkel, der Bus vom Flughafen spuckt einen Passagier nach dem anderen aus. Pl. Espanya, Universitat, Pl. Catalunya. Endstation. Schon beim Aussteigen umgibt mich wieder dieser ganz besondere Geruch. So riecht es nur in Barcelona.

Ein bisschen modrig, etwas stickig, warm und dazu kommt der Geruch von „alles ist möglich“. Sofort fühle ich mich wohl, lasse die große Straße links liegen und falle ins Gassenmeer: Barri Gótic, Raval…. unterwegs kaufe ich noch mindestens 2 Dosenbier. Das gehört dazu.

Hinterhöfe in Barcelona

Verliebt seit L’Auberge Espagnole“

Barcelona ist für mich eine ganz spezielle Stadt. Erst wollte ich unbedingt hin, weil ich der wohl größte Fan des Films „L’Auberge Espagnole“ bin. Ein Semester in Barcelona, Selbstfindung, Angst vorm Erwachsen werden, viele Parties, und außerdem eine wunderschöne Stadt mit Strand. Klingt fast zu perfekt. Dazu kommt diese malerische Kulisse, die kleinen Gassen, die Geschichte, die Künstler und die Architektur. Ich habe auch darüber nachgedacht mein Auslandssemester dort zu machen. Auch wenn es dazu nicht gekommen ist, habe ich seitdem viele zauberhafte Tage in und um Barcelona verbracht.

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Barcelona ist eine dieser Städte: Entweder liebst du sie oder du findest keinen Zugang und kehrst nicht zurück.

Die touristischsten Ziele, wie Gaudís Park Güell würde ich allerdings nur zu Randzeiten empfehlen. Dieser Ort verliert viel seiner Magie, wenn man dort nicht entspannt laufen kann, weil überall andere Menschen stehen, die die gleichen Erinnerungsfotos machen wollen.

Barcelona: Immer in Konstruktion

Der Reiz der Stadt besteht für mich nicht in diesen bekannten Attraktionen. Ich liebe es, mich in den Straßen zu verlieren – ohne Orientierung und ohne Gefühl für Raum und Zeit. Das Tolle im Urlaub ist ja, dass endlich Zeit da ist – auch um zu laufen. Ohne Ziel. Zwischendurch eine kleine Pause auf einem der vielen Plätze, sei es auf der Pl. del Pi, oder auf der eckigen Plaza del Tripi, die eigentlich George Orwell heisst. In der Gegend der vielen Gässchen ist es ganz gleich wo: Überall ist die Aussicht besonders. – Vor allem für alle, die Streetart und alte Gebäude lieben.

Am späten Nachmittag lohnt sich ein Spaziergang über die Pl. Reial. – Der Platz strahlt nicht nur in der Abendsonne besonders schön, oft bekommt man dort auch Freikarten für Clubs zugesteckt. Am frühen Abend sitze ich auch gern zwischen vielen anderen auf der Pl. de Joan Coromines am Kunstmuseum „Macba“, genieße die Wärme, die sich in den Steinen den Tag über gespeichert hat und schaue den Skatern zu, als wären wir wieder in den 90ern gelandet.

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Urig: Die Champagneria „Can Paixano“

Auch wenn der Ort inzwischen in jedem Reiseführer steht: Bei mir gibt es keinen Barcelonabesuch ohne einen Abend in der Champagneria „Can Paixano“, in der Nähe der Metro-Station Barceloneta. Ein uriger Ort, immer voller Menschen, die Sekt aus kleinen Gläsern trinken und dazu Tapas essen. Ihr müsst euch vorstellen: Der rechte Teil des Raums ist gefüllt durch eine lange Theke, die bis zum Ende des schlauchartigen Raums führt. Und links davon tummeln sich stehende Menschen, die irgendwie an die Theke wollen, um noch ein Glas des berühmten rosé Cava eingeschenkt zu bekommen. Das Prinzip ist einfach: Einmal an der Theke angekommen, versucht man seinen Platz zu verteidigen. Aber nur Sekt trinken, ist nicht drin: Du musst dazu immer mal wieder etwas zu essen bestellen. Sonst werden die Jungs hinter der Theke sauer.

Ich war mit Sicherheit schon 8 Mal dort und die Mitarbeiter sind immer dieselben geblieben. Sie wissen was sie tun. Die Brötchen mit rohem Schinken und warmem Käse sind besonders lecker. – Und fettig! Aber fettige Brötchen machen nummal glücklich. Manchmal.

Auch im Regen bezaubernd

Die Stadt verwandelt sich am Abend und es beginnen Ecken zu leuchten, die am Tag wie verwaist aussahen. Dann gibt es auf einmal Bars an Ecken, wo du sie niemals erwartet hättest. Nachts um die Häuser ziehen, lohnt sich in Barcelona immer. Du wirst jedes Mal überrascht: Von besonderen Menschen, von Bands, die in einer urigen Kneipe spielen oder von dir selbst. – Hier kann man gut neue Seiten an sich entdecken bis die Sonne wieder aufgeht und einen an die Realität erinnert.

Mit Kater und einfacher morgendlicher Müdigkeit kannst du dich besonders gut an einen der vielen Strände oder in einen Park legen. Barcelona gibt dir die Zeit, die du brauchst bis es wieder losgeht.

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Der Strand in Barcelona

Dieses Jahr möchte ich unbedingt nochmal nach Barcelona: Ich habe wieder Fernweh. Auch Auch wenn es in den letzten Jahren immer touristischer dort geworden ist: Bei Barcelona war es Liebe auf den ersten Blick. – Liebe von der guten Sorte! Die, die für immer hält und die einen so sein lässt, wie man ist.

Tipps für deinen Barcelona-Trip:

Perfekte Länge für einen Barcelona Trip: 4-7 Tage

Wohin sollte man unbedingt?

    • Champagneria „Can Paixano“
    • Strand, Barceloneta
    • Park Güell – nur noch mit vorbestellten Karten zu empfehlen
    • Olympiastadion
    • durch die Gassen schlendern
    • Pl. Reial
    • Parks
    • Pl. de Joan Coromines am Kunstmuseum „Macba“
    • Und wenn noch Zeit ist: Strand außerhalb der Stadt

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Fotos: Raphael Timm