Pläne für 2016

Das Wort Vorsatz ist unsexy. Ich glaube das liegt aus den Worten, aus denen es zusammengesetzt ist: „Vor“ und „Satz“. Warum braucht ein „Satz“ ein „Vor“ und wo führt das hin? Was soll das? Braucht ein Vorsatz nicht auch einen entsprechenden Nachsatz, der überprüft, ob aus dem Vorsatz auch was geworden ist? Vielleicht.

Wir befinden uns in dieser seltsamen Zwischenzeit: Nach Weihnachten und bevor das neue Jahr beginnt. In jedem Fall für mich eine gute Zeit Pläne zu schmieden für das neue Jahr und auch die Zeit, um zu überlegen was nächstes Jahr anders, im besten Fall genialer laufen soll als 2015. Ich meine also eigentlich nicht wirklich Vorsätze für 2016 sondern Pläne. Phantasien. Ideen. Luftschlösser. Andere Wege. – Hier kommen meine 8 wichtigsten für das neue Jahr.

1. Auch mal in der Nähe bleiben.

2015 ging es nach Neuseeland und nach Bali. Zwei wundervolle Ziele, die mein Leben sehr bereichert haben. Aber zu beiden Zielen hin führte jeweils eine sehr lange Reise mit dem Flugzeug. Auf dem Weg nach Neuseeland hatten wir sogar 12 Stunden Aufenthalt in Singapur am Flughafen. Das ist zwar einer der genialsten Flughafen der Welt (mit Swimmingpool, Massagesesseln und Kino für umsonst) und trotzdem war die ganze Reise einfach zu lang. Im nächsten Jahr möchte ich mehr Reisen in Europa machen, denn ich bin sicher: Hier gibt es noch genug zu entdecken! Und weniger Zeit im Flugzeug heisst mehr Zeit am Urlaubsort. Im September geht es zum Beispiel nach Portugal. Nachdem mich Porto dieses Jahr schon angefixt hat mit seiner unendlichen Schönheit, bin ich gespannt darauf die Küste entlangzufahren und zu surfen.

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Porto

2. Eine neue Reise planen, bevor die aktuelle Reise vorbei geht

Es ist wohl eine Krankheit von vielen Reisesüchtigen: Wenn eine Reise vorbei ist, fällt man kurz in ein schwarzes Loch. Sobald ein neuer Reiseplan steht und wir uns auf etwas freuen können, ist alles wieder gut. Deshalb möchte ich versuchen immer schon einen kleinen Reiseplan zu haben, noch bevor ich von einer großen Reise zurückkomme. Oftmals reicht da ja schon ein Wochenendtrip mit einer guten Freundin nach London oder ein paar Tage snowboarden auf dem Feldberg im Schwarzwald. Mir fällt das Heimkommen immer viel leichter, wenn ein neuer Plan ansteht – und das möchte ich 2016 bei jeder Reise so machen. Vielleicht schaffe ich es ja so endlich zwischen den Reisen mehr im „hier“ und „jetzt“ zu leben und weniger auf die Reisen hin.

3. Länger offline Urlaub

Eine Woche schaffe ich! Das habe ich mir im Sommer 2015 schon bewiesen, als ich mit meiner Familie und meinem Freund eine Woche in Italien am Lago d’Orta war. In dieser Woche habe ich komplett auf das Internet verzichtet und es war ehrlich gesagt viel leichter als ich vorher dachte. In den ersten zwei Tagen habe ich noch nervös zum Smartphone gegriffen um zu gucken, ob nicht doch was ankommt – irgendwann lässt es nach (Typisches Sucht-Ding). Das Geniale ist, als ich akzeptiert hatte, dass da nichts kommt, habe ich mich viel besser erholt. – Und hinterher als ich wieder online gegangen bin, hab ich gemerkt: Ich habe NICHTS verpasst! Gar nichts. Deshalb möchte ich nächstes Jahr ich den Versuch auf zwei Wochen ausweiten.

4. Weniger Gepäck

Ich weiss es eigentlich längst und doch nehme ich immer wieder zu viel mit auf Reisen und schleppe viel zu viel mit mir herum. Zu Hause beim Packen denke ich immer: Ich brauche die 5 Kleider plus 10 Bikinis und 7 Shorts plus 5 Röcke. Ist natürlich quatsch und immer wenn ich nach 3 bis 4 Wochen wieder zu Hause ankomme, packe ich aus und finde viele Dinge, die ich nicht einmal getragen habe im Urlaub. Deshalb schreibe ich es diesmal auf! 2016 wird alles anders – und das Gepäck leichter.

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Meistens zu viel Gepäck dabei – auch in Thailand 2014

5. Öfter anhalten und inne halten

Gerade in Neuseeland habe ich es zu selten gemacht: Innehalten, anhalten, stoppen und verarbeiten wie großartig gerade alles ist. Der Rucksack ist schwer, man schwitzt, wartet auf den Bus oder die Fähre, die Menschen im Hostel sind laut und schnarchen, wir müssen noch 300 Kilometer fahren bevor es dunkel wird, wo ist der nächste Supermarkt – was esse ich eigentlich heute Abend? Tausend Dinge sind mir beim Reisen an wundervollen Orten schon durch den Kopf gegangen, die mein Erlebnis im Moment getrübt haben. Auf Reisen in Zukunft möchte ich mir mehr Zeit nehmen um mich zu schauen, Menschen zu beobachten und stehen zu bleiben: Auf der Landstraße, weil die Hügel gerade aussehen, wie auf dem Hobbit-Land geklaut. – Oder an der Klippe, weil das Wasser unverschämt blau und klar ist. – Oder auf dem Surfboard, weil das Leben gerade einfach perfekt ist: Anhalten, ausruhen und Stille, Geräusche und Aussicht genießen.

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Hier in Krabi – Thailand wäre ich gern angehalten und länger geblieben.

6. Weniger Stationen auf Reisen

Ich war noch nie ein Fan davon Stationen auf Reisen abzuklappern. Und dennoch: Wenn ich an Ziele komme, wo ich das Gefühl habe: Vielleicht komme ich nicht so bald wieder, dann möchte ich einiges sehen. Und doch hatte ich die besten Einblicke, die größte Erholung und das ganzheitlichste Urlaubsgefühl immer dann, wenn ich mindestens 4 Tage Zeit an einem Ort hatte. Wenn ich nicht nur daran denken musste, wann morgen der Bus nach sonstwo geht und, dass ich vorm Schlafen gehen doch dringend noch meinen Rucksack packen muss. – Sondern dann wenn ich einfach Zeit hatte in den Tag hinein zu leben. Wie in Raglan, Neuseeland zum Beispiel. Davon möchte ich nächstes Jahr mehr.

7. Mehr Freunde in Deutschland und Umgebung besuchen

Wie oft schreibe ich mit guten Freunden hin und her: „Hoffentlich sehen wir und bald wieder – komm doch mal vorbei.“ Klar, manchmal sind das nur Sprüche. Oft meine ich es aber wirklich und und merke am Ende des Jahres, dass ich mir die Zeit doch nicht genommen habe. – Arbeit hier, weite Strecke da… bla bla. Auch Besuche bei Freunden in anderen Städten in Deutschland können großartige kleine Reisen sein, bei denen man neue oder fast vergessene Orte (wieder-)entdeckt. Mehr davon – 2016!

8. Zufriedenheit mit in den Alltag nehmen

Auf Reisen mag ich alles lieber. Auch mich selbst. Nächstes Jahr möchte ich dieses Glücksgefühl und diese innere Zufriedenheit mit mir selbst endlich mit nach Hause nehmen und behalten. – Diese Schmetterlinge im Bauch, wenn ich die Freiheit und das Leben spüre. – Und wenn ich merke, dass eigentlich alless ganz wunderbar ist wie es ist.

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