Tipps: Meine Lieblingscafés in Berlin

Städtetrips klingen für mich schnell nach Stress und Sehenswürdigkeiten „abarbeiten“. Das ist überhaupt nicht mein Ding. Wenn ich reise und neue Ecken kennenlerne, setze ich mich immer wieder gern ins Café, denke über das Gesehene nach und trinke viel Kaffee. Hier habe ich euch meine Lieblingscafés in Berlin zusammengefasst.

Jeder einzelne Besuch in einem dieser Cafés ist für mich wie der Besuch einer Sehenswürdigkeit für viele andere – nur viel entspannter: Ich sitze da, genieße einen oder zwei Kaffee, schaue mir die Menschen an und träume vor mich hin. In diesen Momenten habe ich oft die besten Ideen: Cafés inspirieren mich.

Da sitze ich dann auf einem wackeligen Stuhl, zwischen Menschen – auf dem Tisch ein Latté, in der Hand die Zeitung. Manchmal mit Musik im Ohr, manchmal einfach so. – Gerne auch mal mit mir alleine, um nachzudenken. In Berlin treffe ich aber in den vielen zauberhaften Cafés vor allem gern meine Freunde, die dort leben – oder die, die gerade zufällig auch in der Hauptstadt sind. Das bedeutet für mich Urlaub: Zeit haben, um in Cafés zu sitzen und neue kennenzulernen.

 Die besten Cafés zum Frühstücken

 

Café Anna Blume – Prenzlauer Berg

Anna Blume ist kein Geheimtipp: Am Samstagmorgen bildet sich im Sommer eine Schlange um einen Platz draussen auf der Terrasse zu bekommen. Aber das Warten lohnt sich! Dieses Café ist berühmt für seine Frühstücksetageren und das zurecht: Dieses gemischte und wunderschön angerichtete Frühstück gibt es für zwei oder vier Personen und da ist wirklich alles dabei: Käse, Wurst, verschiedene Pasten, Obst, getrocknete Tomaten, Oliven und Ei. Das perfekte Frühstück, wenn man sich dafür Zeit nimmt. Allerdings ist der Kaffee hier eher durchschnittlich.

Kollwitzstraße 83, 10435 Berlin

Café
Etagere

Factory Girl – Mitte

Von außen fallen schon beim Blick durchs Fenster die schönen alten, zusammengewürfelten Möbel auf: Es gibt hier kleine Tische um mit der besten Freundin zu sitzen und einen großen Tisch, der auch als „Gossip Table“ bezeichnet wird. Hier kannst du dich mit anderen Menschen zusammenfinden. Hier gibt es geniale Ei-Variationen zum Frühstück und das – wie es sich gehört – den ganzen Tag lang. Mir hat das Rührei mit Tomate und Rucola besonders gut geschmeckt.

Factory Girl: Auguststraße 29, 10119 Berlin

Café

Keyser Soze – Mitte

Ein helles Café an einer Ecke in Mitte. Hier haben wir mehrere Stunden gefrühstückt und uns durch die Speisekarte probiert. Es gibt verschiedenste Variationen mit Pfannkuchen, Rühreiern mit Speck oder Lachs und klassische Frühstückskombinationen. Leider gibt es hier keinen Barista-Kaffee. Frühstück gibt’s dafür aber bis 18:00.

Café
Unsere Ausbeute im Keyser Soze

Tucholskystraße 33 / Ecke Auguststraße
10117 Berlin-Mitte

Nah am Wasser gebaut – Neukölln

 

Direkt am Kanal am Kiehlufer befindet sich dieses liebevoll eingerichtete Café. Hier gibt es sogar eine Schaukel, auf der man seinen Kaffee genießen kann! – Außerdem viel massives Holz, bunte Fenster und ein Klavier. Hier habe ich den grünen Smoothie probiert, der frisch zubereitet wurde und fantastisch geschmeckt hat. Es gibt aber auch eine große Frühstückskarte.

Kiehlufer 55, 12059 Berlin

 

 

Caffeggiando – Neukölln

Ein typisch italienisches Café mit bestem Cappuchino. Hierher kommen viele Italiener und trinken ihren Espresso – auch das macht die besondere Stimmung aus. Das Café selbst ist klein, besonders gut sind die Plätze draussen mit Blick auf die vorbeilaufenden Menschen. Zum Frühstück gibt es hier unter anderem leckere Bagels mit Lachs. Und das Preis-Leistungsverhältnis ist super.

Anzengruberstraße 19, 12043 Berlin

Hier kann man nachmittags Cafépause machen

Godshot – Prenzlauer Berg

Der Café im „Godshot“ ist ein Gedicht! Eigentlich ist der Laden eher klein und unauffällig, mit orangen Stühlen vor der Tür – aber diese Latté-Kreation im Barista-Style kann sich sehen und schmecken lassen. Mein absoluter Lieblingskaffee bisher in Berlin. Hier kann man auch einen Barista-Kurs machen. Das steht auf jeden Fall noch auf meiner „To do-Liste“. Hier noch die Info von der Internetseite dazu, warum der Laden „Godshot“ heisst. Es geht um den perfekten Espresso: Wenn unter besten Voraussetzungen alle Faktoren optimal zusammen wirken und den perfekten Geschmack ergeben, so spricht der Barista von einem Godshot.“

Immanuelkirchstraße 32, 10405 Berlin

Café

Bonanza Coffee Heroes – Prenzlauer Berg

Vor oder nach einem Besuch im Mauerpark bietet sich eine Pause bei den „Bonanza Coffee Heroes“ an. Es ist ein typisches Berliner Hipstercafé: An der Theke steht meistens ein Typ mit Schnurrbart, der Innenraum ist archaisch und gleichzeitig modern im industrial Style eingerichtet und draussen stehen breite Bänke. Ich mag diesen Style sehr und der Kaffee ist wirklich fantastisch: Hier gibt es Latté im Barista-Style, wie ich ihn liebe. Besonders günstig ist dieses Café allerdings nicht.

Café
Barista

Oderberger Str. 35, 10435 Berlin

Ostfee – Prenzlauerberg

Schönes Ambiente mit alten Möbeln und Sesseln. Man kann nah am Fenster sitzen und beim Blick auf die ruhige Straße Kaffee und vor allem Waffeln genießen. Die sind sehr lecker dort.

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Oderberger Str. 39, 10435 Berlin

Cozys – Friedrichshain

Hier kommst du dir auch vor wie in Stylish-hausen. Sehr geschmackvoll eingerichtet ist dieses Café: Die Steinwand ist weiß gestrichen und man sitzt an massiven Holztischen, auf einfachen Stühlen. – Leider keine Sessel, aber es gibt ein Sofa. Der Kaffee schmeckt hier wirklich ausgezeichnet und ich empfehle jedem den Crumble: Streusel, Apfel und Rhabarber – ein Gedicht. Auch hier gibt es Superfood-Smoothies. Ich habe den Eindruck danach sind noch immer alle verrückt in Berlin. An der Theke steht immer frisches Wasser für zwischendurch.

Kaffee
Kaffee plus Crumble gleich Foodheaven

Gabriel-Max-Str. 15a, 10245 Berlin

Gute Gründe für Barcelona – warum ich immer wieder dahin reise

Es ist dunkel, der Bus vom Flughafen spuckt einen Passagier nach dem anderen aus. Pl. Espanya, Universitat, Pl. Catalunya. Endstation. Schon beim Aussteigen umgibt mich wieder dieser ganz besondere Geruch. So riecht es nur in Barcelona.

Ein bisschen modrig, etwas stickig, warm und dazu kommt der Geruch von „alles ist möglich“. Sofort fühle ich mich wohl, lasse die große Straße links liegen und falle ins Gassenmeer: Barri Gótic, Raval…. unterwegs kaufe ich noch mindestens 2 Dosenbier. Das gehört dazu.

Hinterhöfe in Barcelona

Verliebt seit L’Auberge Espagnole”

Barcelona ist für mich eine ganz spezielle Stadt. Erst wollte ich unbedingt hin, weil ich der wohl größte Fan des Films „L’Auberge Espagnole“ bin. Ein Semester in Barcelona, Selbstfindung, Angst vorm Erwachsen werden, viele Parties, und außerdem eine wunderschöne Stadt mit Strand. Klingt fast zu perfekt. Dazu kommt diese malerische Kulisse, die kleinen Gassen, die Geschichte, die Künstler und die Architektur. Ich habe auch darüber nachgedacht mein Auslandssemester dort zu machen. Auch wenn es dazu nicht gekommen ist, habe ich seitdem viele zauberhafte Tage in und um Barcelona verbracht.

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Barcelona ist eine dieser Städte: Entweder liebst du sie oder du findest keinen Zugang und kehrst nicht zurück.

Die touristischsten Ziele, wie Gaudís Park Güell würde ich allerdings nur zu Randzeiten empfehlen. Dieser Ort verliert viel seiner Magie, wenn man dort nicht entspannt laufen kann, weil überall andere Menschen stehen, die die gleichen Erinnerungsfotos machen wollen.

Barcelona: Immer in Konstruktion

Der Reiz der Stadt besteht für mich nicht in diesen bekannten Attraktionen. Ich liebe es, mich in den Straßen zu verlieren – ohne Orientierung und ohne Gefühl für Raum und Zeit. Das Tolle im Urlaub ist ja, dass endlich Zeit da ist – auch um zu laufen. Ohne Ziel. Zwischendurch eine kleine Pause auf einem der vielen Plätze, sei es auf der Pl. del Pi, oder auf der eckigen Plaza del Tripi, die eigentlich George Orwell heisst. In der Gegend der vielen Gässchen ist es ganz gleich wo: Überall ist die Aussicht besonders. – Vor allem für alle, die Streetart und alte Gebäude lieben.

Am späten Nachmittag lohnt sich ein Spaziergang über die Pl. Reial. – Der Platz strahlt nicht nur in der Abendsonne besonders schön, oft bekommt man dort auch Freikarten für Clubs zugesteckt. Am frühen Abend sitze ich auch gern zwischen vielen anderen auf der Pl. de Joan Coromines am Kunstmuseum „Macba“, genieße die Wärme, die sich in den Steinen den Tag über gespeichert hat und schaue den Skatern zu, als wären wir wieder in den 90ern gelandet.

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Urig: Die Champagneria “Can Paixano”

Auch wenn der Ort inzwischen in jedem Reiseführer steht: Bei mir gibt es keinen Barcelonabesuch ohne einen Abend in der Champagneria „Can Paixano“, in der Nähe der Metro-Station Barceloneta. Ein uriger Ort, immer voller Menschen, die Sekt aus kleinen Gläsern trinken und dazu Tapas essen. Ihr müsst euch vorstellen: Der rechte Teil des Raums ist gefüllt durch eine lange Theke, die bis zum Ende des schlauchartigen Raums führt. Und links davon tummeln sich stehende Menschen, die irgendwie an die Theke wollen, um noch ein Glas des berühmten rosé Cava eingeschenkt zu bekommen. Das Prinzip ist einfach: Einmal an der Theke angekommen, versucht man seinen Platz zu verteidigen. Aber nur Sekt trinken, ist nicht drin: Du musst dazu immer mal wieder etwas zu essen bestellen. Sonst werden die Jungs hinter der Theke sauer.

Ich war mit Sicherheit schon 8 Mal dort und die Mitarbeiter sind immer dieselben geblieben. Sie wissen was sie tun. Die Brötchen mit rohem Schinken und warmem Käse sind besonders lecker. – Und fettig! Aber fettige Brötchen machen nummal glücklich. Manchmal.

Auch im Regen bezaubernd

Die Stadt verwandelt sich am Abend und es beginnen Ecken zu leuchten, die am Tag wie verwaist aussahen. Dann gibt es auf einmal Bars an Ecken, wo du sie niemals erwartet hättest. Nachts um die Häuser ziehen, lohnt sich in Barcelona immer. Du wirst jedes Mal überrascht: Von besonderen Menschen, von Bands, die in einer urigen Kneipe spielen oder von dir selbst. – Hier kann man gut neue Seiten an sich entdecken bis die Sonne wieder aufgeht und einen an die Realität erinnert.

Mit Kater und einfacher morgendlicher Müdigkeit kannst du dich besonders gut an einen der vielen Strände oder in einen Park legen. Barcelona gibt dir die Zeit, die du brauchst bis es wieder losgeht.

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Der Strand in Barcelona

Dieses Jahr möchte ich unbedingt nochmal nach Barcelona: Ich habe wieder Fernweh. Auch Auch wenn es in den letzten Jahren immer touristischer dort geworden ist: Bei Barcelona war es Liebe auf den ersten Blick. – Liebe von der guten Sorte! Die, die für immer hält und die einen so sein lässt, wie man ist.

Tipps für deinen Barcelona-Trip:

Perfekte Länge für einen Barcelona Trip: 4-7 Tage

Wohin sollte man unbedingt?

    • Champagneria „Can Paixano“
    • Strand, Barceloneta
    • Park Güell – nur noch mit vorbestellten Karten zu empfehlen
    • Olympiastadion
    • durch die Gassen schlendern
    • Pl. Reial
    • Parks
    • Pl. de Joan Coromines am Kunstmuseum „Macba“
    • Und wenn noch Zeit ist: Strand außerhalb der Stadt

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Fotos: Raphael Timm

Ein Sonntag im Mai in Karlsruhe: Alter Schlachthof

Der Sonntag hat sich schön gemacht: Die Sonne scheint, es ist 26 Grad warm und wir sausen in kurzer Hose auf dem Rad quer durch Karlsruhe. – Zum “Alten Schlachthof”, denn da ist Tag der offenen Tür.

Die Haare fliegen, das Leben fühlt sich leicht an. Es ist der erste Tag in diesem Jahr, an dem ich die Wärme so wahrnehme. Ich grinse mit mir selbst um die Wette, strahle jeden an, der mir auf dem Rad entgegenkommt und will damit sagen: ” Ist dieser Tag nicht perfekt? Sollte es nicht immer genau so sein?” Natürlich nicht, denn dann wäre es nichts besonderes mehr. Aber an Tagen wie diesen kann ich mich in meiner Stadt, zu Hause wie im Urlaub fühlen. Es ist ja auch eine Art Mini-Urlaub. Es ist das erste freie Wochenende seit langen. Das macht diesen Moment zum Glück zum Quadrat. Es gibt keinen Ort auf der Welt, wo ich gerade lieber wäre. Das alte graue Fahrrad fährt noch – es hat immerhin drei Gänge. Der Wind lässt die Beine spüren, was sie so lange vermisst haben: Freiheit und Luft.  Über den Winter hatte ich ganz vergessen, wieviel besser es sich in kurzer Hose lebt.

Ausflug: Alter Schlachthof

Wir machen einen Ausflug und landen am “Alten Schlachthof” in Karlsruhe, denn da ist heute Tag der offenen Tür. Die Büro-Gemeinschaften, Cafés und Clubs haben alle geöffnet, um uns zu zeigen was sie normalerweise arbeiten. Ich war bisher noch nie in der Gegend und fühle mich auf dem alten Gelände wie in Fancy-Hausen. Lauter alte Schlachthof-Gebäude, die umgebaut worden sind zu Orten, wo Menschen jeden Tag arbeiten. In der alten Hackerei zum Beispiel erinnern die Kacheln an der Wand noch daran, was da früher einmal gemacht worden ist. Heute finden hier Partys und kleine Konzerte statt. In manchen Gebäuden ist die Essenz der Architektur erhalten geblieben und daneben sind neue Elemente eingezogen worden, damit da Menschen kreativ werden und arbeiten können. – In Containern zum Beispiel.

Alter Schlachthof

Auch ein Autor von Surfbüchern hat in einem solchen Gebäude zum Beispiel seinen Schreibtisch stehen und tippt seine Texte, wenn er nicht gerade an der Algarve surfen ist. Ich bin begeistert auf wieviele tolle Ideen Menschen kommen, um alte Räume mit Geschichte so zu modernisieren, dass der Charakter erkennbar bleibt und trotzdem wirkt auf einmal alles urban und modern.

Die Zeit rennt, wir sind stundenlang über das Gelände flaniert, haben Unmengen Kaffee, Eis, Pommes und andere Schweinereien genossen und dann, als es vorbei hätte sein können, haben wir uns in ein Café gesetzt. Einfach so. Wir saßen in der Sonne, bis es spät war. Und es war perfekt. Das war einer dieser Momente, wo das Glück kurz greifbar war.

Heute habe ich Karlsruhe von einer neuen Seite kennengelernt. Dafür bin ich dankbar. Die Schönheit in den Dingen, die so naheliegend sind, beeindruckt mich besonders.

Foto: Raphael Pi Permantier

Karlsruhe – Baden-Baden: Von der Sonne wachgeküsst

Als ich morgens, gegen 6:20 das Haus verlasse, wird es langsam hell und die Straßenlaternen gehen aus. Vögel zwitschern und es riecht nach Pflanzen und Bäumen: Frisch, süß und hoffnungsvoll. Dieser verheißungsvolle Frühlingsduft, der verspricht: Heute könnte es zauberhaft werden. Der Tag liegt noch vor dir. Mach was draus. Und schon geht es los: Sonnenaufgang. 

Noch ist es kühl, im Auto läuft das Radio und auf der Autobahn rollen die LKW fleißig hintereinander her.

Auf einmal trifft mich die Mörgenröte unverhofft von der Seite. Erst rosa, dann orange und so kraftvoll, wie es kein Smartphonefilter hinbekommen könnte. Die Sonne klettert am Horizont in die Höhe. Sie strahlt mit sich selbst um die Wette, ist greller und schöner als ich sie in Erinnerung habe. Sie flirtet mit mir – ich habe dieses Kribbeln im Bauch.

Ein Sonnenaufgang macht Kribbeln im Bauch

Sie lacht mich an und ich habe das Gefühl, dass dieser Moment nur uns gehört: Der Sonne und mir. Mein Gesicht wird warm und hell. Und ich lächle vor mich hin. Irgendwo zwischen Karlsruhe und Baden-Baden.

Auf einmal läuft im Radio „Don’t stop me now“ von Queen und alles fügt sich zusammen. Ich habe das Gefühl, ich muss platzen vor Glück. Das Auto fliegt mit mir über die Autobahn. Ich habe Rückenwind, vergesse die Zeit und könnte ewig weiterfahren. – Immer neben der aufgehenden Sonne her. Was für ein perfekter Moment. Am liebsten würde ich ihn festhalten, einfrieren, einschließen. Das ist für mich die Definition von Frühlingsgefühlen.

Das ist der erste richtige Frühlingsmorgen im Jahr 2016, am 21. April. Heute kann mir nichts passieren. Ich wurde von der Sonne wachgeküsst. Vielen Dank Sonnenaufgang.

Sonnenaufgang

P.S. Leider gibt es von dieser kleinen Affaire keine Bilder. – Ich saß ja im Auto. Falls ihr für die Stimmung trotzdem einen Sonnenaufgang sehen wollt: Der hier ist auch aus Karlsruhe. Vom Turmberg aus.

 

Snowboarden im Kleinwalsertal

Sonne oder Schnee oder doch lieber Sonne? Am besten beides und zwar abwechselnd, möglichst häufig und im besten Fall auch mal gleichzeitig! Snowboarden gehe ich besonders gerne im Kleinwalsertal. Hier habe ich einen Erfahrungsbericht für euch.

Das Gute am Leben in Karlsruhe: Es ist nie weit bis in die Berge – und das nutzen wir solange wir hier wohnen. Es ging für 6 Tage ins Kleinwalsertal, dahin wo Österreich gerade beginnt. Im Video seht ihr was das Kleinwalsertal ausmacht.

Übrigens: Snowboarden muss gar nicht so teuer sein. Über Airbnb oder Booking kann man viele Ferienwohnungen finden, die relativ günstig sind. Das Gute: Dann kann man selbst kochen und gibt nicht immer Kohle beim Essen auf der Hütte aus. Nur auf den Skipass muss man sparen, denn der ist einfach immer teuer. In vielen Skigebieten kann man allerdings dann auch ohne Aufpreis den Bus nutzen. Das ist sehr praktisch.

Porto – leider bist du zu schön!

Nach Porto bin ich im Oktober 2016 eher zufällig gekommen. Eine Freundin von mir hatte dort im Studium ein Jahr verbracht und wir hatten Lust auf eine kleine Tour. Es gab günstige Flüge, ich hatte die perfekte Reisebegleitung und bin unvoreingenommen los. Ich hatte keine Ahnung! Porto ist ein Traum!

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Nach der Landung hat mich das Licht und der Sonnenuntergang umgehauen, in der Stadt haben wir in der Nähe vom Fluss in einem Airbnb-Zimmer gewohnt. Unsere Gastgeber: ein unfassbar süßes Künstler-Pärchen. Sie wohnen in einer riesigen Albau-Wohnung mit Balkon und Blick in einen typischen Innenhof mit Wäscheleinen. Im Wohnzimmer wird das Sofa gerade noch aus alten Paletten gebaut und der Verstärker der Anlage ist in Form einer Gitarre selbst gebaut worden.

Die zwei haben uns – wie sich das gehört – tausend Tipps für die Gegend gegeben: Da gibt es Wein für einen Euro, dort den besten Sangria, Kaffee für 60 Cent, da Fleischbrötchen und und und. Diese Brötchen haben wir gleich am ersten Abend probiert und seitdem nenne ich sie nur noch Fettbrötchen. Der Wahnsinn! Und das meine ich positiv. Schweinefleisch auf einem Brötchen – auf Wunsch noch ein Stück Käse dazu und Pommes. Tausend Kalorien und soooo lecker. Wir haben gleich beschlossen, dass es diese Fettbrötchen noch häufiger geben muss. Leute, die kein fettiges Essen und kein Fleisch mögen, haben es in Porto schwer. Aber es ist nicht unmöglich. Aber das Essen und die günstigen Getränke sind nicht der Grund, warum ich mich unsterblich in diese Stadt verliebt habe.

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Details an den Wänden in der Innenstadt von Porto

Porto trifft genau meinen Geschmack! Als Stadt! Es ist diese Mischung aus angenehm ranzig, alte Gebäude mit bunten Kacheln sorgen dafür, dass man andauernd lächeln muss und dazu kommt dieser unfassbar schöne Ausblick auf den Fluss und das Meer. Städte, die an einem Hang am Wasser gebaut sind, haben es ja generell leichter mein Herz zu gewinnen. Ich liebe Valparaiso in Chile, Lissabon und San Francisco. Und Porto vereint alle Schönheiten dieser Städte. Ihr könnt mit einer alten Straßenbahn quietschend über die Hügel fahren und euch fühlen wie in einer anderen Zeit. Danach lauft ihr stundenlang durch die verschachtelten Straßen – Hügel rauf, Hügel runter. An jeder Ecke gibt es neue Streetart: Mal verträumte Malereien, mal gesprayte Kunstwerke und dazu kommen noch diese vielen verschiedenen bunten Kacheln, die die Hausfassaden zieren.

Ich bin großer Fan, vor allem weil es so nie langweilig wird durch die Straßen zu schlendern: Man wird immer wieder überrascht: auf einmal steht ihr im Park und könnt bis zur Flussmündung schauen. Diese Aussicht, die einem das Gefühl gibt von „alles ist möglich“ oder „heute ist mein Neuanfang“. Und wenn die Füße einem sagen „Jetzt reicht’s aber mit den vielen Hügeln“: Unten am Fluss könnt ihr ganz gemütlich weiter schlendern und eine der vielen Portwein – Keller besuchen. – Natürlich MIT anschließender Weinprobe.

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Am Surfstrand Matosinhos

Das ist aber noch nicht alles, denn die Perfektion dieser Stadt wird für mich vollkommen durch das Meer! 25 Minuten Fahrt in der Metro und schon seid ihr in Matosinhos am Strand. Auf den ersten Blick gewinnt dieser Strand keinen Schönheitswettbewerb, aber der Sand ist fein und unendlich hell und dieser Strand ist ein top Spot für Anfänger, um surfen zu lernen. – Und für alle die, die einfach kleine Wellen mögen – wie ich – der perfekte Strand, um Spaß zu haben. Ich habe mir für zwei Stunden ein Board geliehen (inklusive Neoprenanzug habe ich 15 Euro bezahlt) und habe mich in die Wellen gestürzt. Für mich kann es nichts besseres geben: Eine tolle Stadt mit Flair, Bars, gemütlichen Cafés und gleich um die Ecke ist ein Surfspot. Der Wahnsinn.

Ich werde in jedem Fall wiederkommen, um die Süße des Portweins in meinem Gaumen zu spüren, um nach einem Fett-Fleischbrötchen satt ins Bett zu fallen und um zwei Stunden pro Tag zu surfen. Porto, für dich fange ich vielleicht sogar an Portugiesisch zu lernen. Tal vez. Ao melhor.

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Einmal über den Fluss und die Aussicht ist der Wahnsinn!