Tipps: Kaffee auf der ganzen Welt

Ohne meinen Kaffee keine Competition, keine schnellen Entscheidungen und kein freundliches „guten Morgen.“ Ja, ich bin süchtig nach Kaffee. Es muss allerdings Espresso sein, am liebsten mit aufgeschäumter Milch. – Es ist also eigentlich das, was man Latte Macchiato nennt. Filterkaffee kann ich wenig abgewinnen. Auf jeder Reise mache ich mich daher natürlich auch auf die Suche nach dem besten Kaffee. Aber nicht nur der Geschmack ist dabei wichtig, sondern auch der Ort, an dem er serviert wird. Heute stelle ich euch meine fünf liebsten Fundstücke vor.

1. The Shack – Raglan, Neuseeland

Von Raglan schwärme ich immer wieder: Mein Lieblingsort in Neuseeland und dort habe ich außergewöhnlichen Kaffee probieren dürfen. Im „The Shack“ sitzt man sehr hell, auf zusammengewürfelten Holzstühlen. An der Wand hängt – natürlich – ein altes Surfboard aus Holz. An der Theke kannst du dir zum Kaffee süßes Gebäck aussuchen und wenn du dich schlecht entscheiden kannst – so wie ich – hilft dir gern ein Mädchen von der Theke weiter. Der Latte im Barista-Style schmeckt fantastisch: Zart, gleichzeitig kraftvoll und kein bisschen bitter. Zum Glück bieten sie ihn auch in der großen Tasse an.

Kaffee
Der großartige Latte im „The Shack“

2. Bird Rock Coffee Roasters – San Diego, USA

Dieses kleine Café haben wir zufällig auf der Rückfahrt vom Strand „La Jolla“ entdeckt. Wir waren völlig ausgepowert vom Surfen als wir vom Auto aus ein großes offenes Fenster entdeckten. Der Fensterrahmen ist so gebaut, dass man fantastisch seinen Kaffee im Fenster sitzend, genießen kann. Innen stehen lauter fancy Kaffee-Maschinen herum: Da kommen auch diejenigen auf ihre Kosten, die ihren Kaffee lieber „cold brewed“ haben wollen. Über dessen Geschmack kann ich allerdings nichts sagen, denn für mich gab es wie immer einen Latte mit Blick auf die vorbeilaufenden Menschen. Auch hier ein Kaffeeerlebnis, das ich nie vergessen werde.

3. GODSHOT – Berlin Prenzlauer Berg

In Berlin waren wir zuletzt in großer Kaffee-Mission unterwegs. Nebenher haben wir auch noch viele Freunde getroffen. Das Gute ist: Kaffee probieren und Zeit mit Freunden verbringen, lässt sich fantastisch verbinden. Am besten hat mir der Kaffee im „Godshot“ in Prenzlauer Berg geschmeckt. Ein kleines Café mit orangen Hockern vor der Tür, auf denen man sehr gut sitzen und Zeitung lesen kann. Dazu gab es mindestens 3 Latte, die ich nur so verschlungen habe, weil sie so geschmeidig und doch kraftvoll geschmeckt haben.

Kaffee
Glücklich nach vielen Latte im Godshot, Berlin

4. Café Melba – Auckland, Neuseeland

Oh ja: Neuseeland hat mich nicht nur wegen der Natur, sondern auch wegen des Kaffees nachhaltig beeindruckt. Kurz nach unserer Ankunft haben wir in Auckland im Café Melba gefrühstückt. Es befindet sich in einer kleinen Seitenstraße in der Innenstadt, draussen stehen Tische mit Ausblick auf die Straße – ganz wie in Frankreich. Dazu Kaffee ganz von der Sorte: „Hierwürdichmichgernreinlegen“ Mega-lecker!

Das krasse in Neuseeland ist: Es scheint ganz normal zu sein, dass man Barista-Kaffee anbietet. Selbst an einer Landstraße im Nirgendwo auf dem Weg nach Wellington haben wir einen Geschmacksorgasmus bei einem solchen Latte haben dürfen. Auch wegen des Kaffees lohnt sich jede Reise nach Neuseeland sofort!

Der einfache mobile Stand des Barista Bono

5. Barista Bono – Markt Karlsruhe

Auf dem Markt auf dem Gutenbergplatz in Karlsruhe bildet sich samstags immer eine lange Schlange am Stand des „Barista Bono“. Er baut seinen Kaffee-Wagen immer neben einem Brunnen auf, es gibt zwei Stehtische und einen Pavillon gegen den Regen. Das wars schon. Und das reicht! Man kann zwischen zwei Mühlen mit unterschiedlichem Kaffee verschiedener Röstung wählen und dann genießt man den Kaffee unter freiem Himmel – wer mag mit einem französischen Croissant, denn gleich daneben steht immer der Wagen mit köstlichen Brötchen aus Frankreich. Das ist der perfekte Start ins Wochenende dort und ich gebe zu: Diesen Kaffee habe ich „zu Hause“ entdeckt.

So sieht mein Glück am Samstagvormittag in Karlsruhe aus

 

 

Bali: Eine Liebeserklärung an Thomas-Beach

An einigen Stränden war ich schon. Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass mir ein Strand auf einmal so den Atem rauben würde, wie es Thomas-Beach getan hat. Der Wahnsinn.

Auf Bali ist eigentlich alles atemberaubend: Sogar die Gebäude vom Flughafen sehen bei der Landung fantastisch aus – wie aus einer anderen Welt. An jedem Strand von Bali habe ich kurz gedacht: „So jetzt kann ich glücklich sterben, ich habe ja das Paradies gefunden.“ Endlos weißer Sand und Wellen, die wie an einer Schnur aufgezogen aussehen. Diese Wellen brechen als hätten sie dafür eine Choreographie einstudiert, so großartig sieht das aus. – Und so langsam brechen sie – mal von rechts nach links und mal von links nach rechts. Und dann haben sie auch noch so tolle Namen: Jimbaran, Balangan, Padang Padang, Nusa Dua. Dementsprechend wenig habe ich mir erwartet, als es morgens im Surfcamp hieß: Heute fahren wir nach Thomas-Beach.

IMG_5808-1024x683
Der Blick vom Felsen auf das Meer bei Thomas-Beach

Die Surfsession an Thomas-Beach muss man sich erklimmen

Welcher Strand heisst schon so? Klingt ja fast wie ein Privatstrand von einem gewissen „Thomas“. „Wahrscheinlich hat der da noch so ein Schickimicki-Hotel“, dachte ich. Wir sind also vom Camp Richtung Padang Padang gefahren, haben diesen Strand passiert und ein paar Meter weiter sind wir auf einmal rechts abgebogen. Der Pfad sah für mich eigentlich nicht befahrbar aus. Aber in Indonesien lernt man, dass man eigentlich auf ALLEM fahren kann. – Ganz egal ob da eine Straße ist oder nicht. Wir sind also kurz über den Schotterpfad gefahren und schon waren wir da. Theoretisch. Wir waren oben am Felsen, vor uns lag ein langer Weg nach unten ans Wasser – an den Strand. Also haben wir die Surfboards geschnappt und es ging los.

Tja, geflucht haben wir schon, weil der Weg doch ziemlich weit war. Aber als wir das Wasser gesehen haben und realisiert haben WO wir hinabsteigen und was genau unser Ziel ist, sind wir alle ehrfürchtig stehen geblieben.

IMG_5809

Wie kann das Wasser so klar sein? Und der Strand so wild?

Wie kann Wasser so klar sein? – Und der Strand so verlassen und wild sein – wie aus einer Zeit, als Bali noch nicht so touristisch war? Die Treppen zeigen, warum da wenig los ist. Die Zeit an Thomas-Beach muss man sich verdienen, indem man eine Stufe nach der anderen nimmt. Mal Pause macht. Mal rutscht. Und irgendwann endlich da ist.

Die Restaurants öffnen auf Anfrage

Surfboards for rent – manchmal

Unten am Strand gibt es an einer Seite große Felsen, die da liegen wie zur Deko hin drappiert. Daneben zwei kleine Warungs – also Restaurants -, die allerdings nur auf Anfrage öffnen. Unsere Guides hatten vorher Bescheid gegeben, das wir kommen – also kam jemand und es gab Essen. Im Warung gibt es Tische und Stühle wie in einer Bar – nur dass sie nicht an eine Theke grenzen: Die Aussicht vom eigenen Stuhl aus ist das Meer und nichts als das unendliche Meer mit seinen Wellen.

Links am Strand steht ein Sonnenschirm. Darunter ein gebrochenens Surfboard, das als Hilfsschild umfunktioniert worden ist. Drauf steht: „Surfboards for rent“ – Allerdings nicht immer. Nur wenn jemand Lust und Zeit hat, welche auszuleihen. Ganz bestimmt nicht immer und auf keinen Fall zu einer bestimmten Zeit. Jetzt gerade jedenfalls nicht, denn es ist niemand da.

In Thomas-Beach konnte ich Glücksmomente sammeln

Wir genießen die kleinen Wellen: Hier ist es möglich meterweit Richtung Strand zu surfen, weil die Wellen weit vor der Küste brechen. Die Wellen sind so zauberhaft und klein, dass nicht einmal ich Angst vor ihnen habe. Ich fühle mich wie eine Königin als ich eine Welle erwische. Die Glücksgefühle in mir tanzen Salsa. Es fühlt sich an, als würde ich für einen Moment fliegen und über den Dingen gleiten. Der Ozean und ich wir sind eins. Für einen Moment. Und ich bin dankbar hier sein zu dürfen. Als ich langsamer werde, laufe ich ein Stück auf meinem Board nach vorne. Ich will nicht, dass es vorbei ist – ich möchte ewig auf dieser Welle bleiben.

Aber es ist oft so: Die größten Glücksgefühle dauern nur kurz. Das Geniale beim Surfen ist, dass man sich nach jeder tollen Welle eine neue erarbeiten kann. – Solange die Arme beim Paddeln mitmachen.

Kleine Wellen an Thomas-Beach. Wenn für einen Moment alles perfekt ist…

Der Ort gibt mir Kraft

Während ich auf dem Brett liege und auf das nächste Set warte, kann ich die Fische im Meer beobachten. Ich sehe wie die Sonne auf das Wasser fällt. Es fängt an zu glitzern. Die Sonnenstrahlen tanzen über das Meer, tauchen ein und zeigen mir, dass ich mehr Kraft habe, als ich dachte. Sie geben mir den Schwung, um noch eine Welle anzupaddeln und dann noch eine – bis ich wie Strandgut auf den Surfboard an Land geschwemmt werde, mich hinsetze und alles aus der anderen Perspektive genieße. An einem Ort wie Thomas-Beach fügt sich alles zusammen.

Wenn man rechts ans Ende von Thomas-Beach läuft…

Das Geheimnis von Thomas-Beach ist im Gunde: Balis Schönheit gepaart mit Einsamkeit und Wildnis. Ich wünsche und hoffe, dass sich Thomas-Beach nie verändert. Aber glauben tue ich es leider nicht. Dennoch: Ein Geschenk so einen Ort kennengelernt zu haben.

Weihnachten in Chile: Wie kommt man in Stimmung bei 40 Grad

Dieses gemütliche Kuschelgefühl vor Weihnachten, wenn alles nach Keks riecht und die Lust auf Glühwein jeden Tag wiederkommt. Wo ist das in diesem Jahr? Wie komme ich in Weihnachtsstimmung? Bei mir hat sich das Gefühl jedenfalls nicht blicken lassen. Es weihnachtet sehr – allerdings nur auf dem Kalender, denn es ist der 20. Dezember. Wir haben sogar schon Plätzchen gebacken, aber es ändert nichts.

IMG_8983

Wahnsinn! Eben habe ich die vierte Kerze auf unserem Adventskranz angezündet und gehofft das würde irgendetwas ändern und das Weihnachtsgefühl doch noch herschicken. Bisher vergeblich. Irgendwie auch klar: Draussen ist es 15 Grad warm, ich traue mich noch nicht einmal an Schnee zu denken, ich glaube ich habe sogar vergessen wie der aussieht.

Das wird nicht das erste Weihnachtsfest sein, dass ich bei warmen Temperaturen verbringe. Ich bin in Chile geboren – an die ersten Feste da kann ich mich allerdings nicht erinnern, wohl aber an ein Weihnachtsfest dort mit 16. Ich war im Schüleraustausch für sechs Monate in Santiago bei meiner Gastfamilie und habe da zum ersten Mal Weihnachten bei 40 Grad erlebt. Das ironischste war damals für mich, dass in diversen Shopping-Malls in Santiago riesige Weihnachtsbäume standen – oft mit Kunstschnee bedeckt und manchmal saß daneben noch ein Weihnachtsmann, der sich die Wünsche der Kinder angehört hat. Das wirkte immer wie im falschen Film: Strahlender Sonnenschein draussen, alle rennen im leichten T-Shirt rum und in der Mall läuft Jingle Bells in Dauerschleife. Damals dachte ich schon: Darauf könnt ich jetzt auch verzichten.

thumb_DSCF3314_1024
„Weihnachtsbaum“ in der Innenstadt von Santiago

Selbst bei meiner Gastfamilie zu Hause gab es einen Weihnachtsbaum. Nein, der wurde nicht von weit her geschickt, der war einfach 1 Meter groß, aus Plastik und komplett weiss. Äh ja. Weil ja Schnee und so. Egal. Jedenfalls hatten wir so einen Ort, wo wir unsere Geschenke drunterlegen konnten. Aber ansonsten war dieses Weihnachten eher eine große Sommerparty mit Grillen und zum Nachtisch sind wir alle in den Pool gesprungen. – Auch so kann Weihnachten sein. Auch wenn die Stimmung nicht wirklich besinnlich war. Es war ein großes Fest mit großartigen Menschen und viel Wärme – in jedem Sinne.

Weihnachten am Strand – ungewohnt großartig

Als ich 2007 im Juli für ein Jahr nach Chile gegangen bin, um in Valparaiso zu studieren, war klar: Das wird wieder ein Weihnachten ohne Schnee und Minusgrade. Diesmal war aber etwas anders: Meine Mutter hatte sich angekündigt. Sie hat mich von Anfang Dezember bis Januar besucht und diesmal sind wir gemeinsam in die weihnachtlichen Traditionen meiner Gastfamilie eingetaucht. Hol dein schönstes Sommerkleid raus und es geht los: Am 25. Dezember sitzen dort immer alle an einer langen Tafel im Garten – dazu natürlich: gegrilltes Fleisch und Fisch, chilenischer Wein und Pisco Sour. (Das beste chilenische Getränk überhaupt!) So also auch in diesem Jahr. Hinterher werden Geschenke ausgetauscht – irgendjemand bekommt immer etwas mit „Hello Kitty“ – Aufdruck geschenkt. Ich glaube in jenem Jahr war ich es selbst. Ganz angenehm ist insgesamt, dass die Geschenke eher klein sind – kleine Aufmerksamkeiten.

:Users:athenepipermantier:Pictures:Bibliothek Fotos.photoslibrary:Thumbnails:2011:03:26:20110326-145457:kBXzEk0jRNyRoOfwceJvaw:thumb_DSCF3442_1024.jpg
Weihnachten am Strand: Reñaca

Am zweiten Weihnachtstag sind wir ans Meer gefahren, durch den warmen Sand gelaufen und konnten unser Glück nicht fassen. – Wir hatten so viel auf einmal: Wieder wenig besinnliches mit Plätzchenduft, aber dafür Menschen, die wir gern haben um uns herum und einen Sommerurlaub mit Entspannung am Meer in Reñaca bei Valparaiso.

Auch ohne selbstgebackene Kekse, Glöckchen und Glühwein werde ich dieses Weihnachtsfest nie vergessen, denn das wichtigste an Weihnachten ist und bleibt für mich die Zeit mit Freunden und Familie: Das Beisammensein, essen, Unsinn reden, Witze machen und die Menschen, die man besonders gut kennt, necken.

Meine Gastfamilie ist für mich mehr „Familie“ als „Gast“ geworden. Auch da bekomme ich seit jeher viel Wärme – jedes Mal wenn ich da bin, ganz egal wie lang das letzte Mal her ist. Ihr werdet es schon gemerkt haben: Familie ist für mich weit mehr als direkte Verwandtschaft. Familie sind alle Menschen, mit denen ich gelebt habe und die mich über die Jahre geprägt haben. Das sind die Menschen mit denen ich lachen und weinen kann. – Und die, an denen ich mich reiben kann! Familie, das ist ein Ort, wo Streit ok ist und schnell wieder vergessen wird. Wo man nach den Weihnachtstagen wegfahren kann und sich kurz denkt: Zum Glück kann ich wieder heim. Und zwei Tage später vermisst man sie schon wieder.

Ich denke es ist ein Geschenk, wenn nicht jedes Weihnachtsfest genau gleich nach Schema F abläuft. – Wenn Weihnachten nicht nur Routine und Tradition ist.

thumb_DSCF3442_1024
Sonnenuntergang an Weihnachten in Reñaca

Nach einem solchen Jahr in Chile mit Sommer-Weihnachten konnte ich mich wieder richtig auf die ganzen Weihnachtsdates mit den Verwandten in Aachen und Umgebung freuen. – Auch auf den Glühwein und die wuselige Stimmung in den Innenstädten kurz vor Weihnachten.

Vielleicht ist es ja mit diesem warmen 2015 auch so: Es ist einfach ein etwas anderes Weihnachtsfest. Ich war dieses Jahr zum Beispiel noch kein einziges Mal auf dem Weihnachtsmarkt. Es war einfach nicht kalt genug. Aber 2016 gibt es ja hoffentlich wieder die Möglichkeit. Und bis dahin freue ich mich auf die kommenden Weihnachtstage in Aachen und die Frankfurter Umgebung. Am 24. werden wir auf der Fahrt nach Aachen eine Weihnachtsplaylist auflegen, mitsingen und spätestens am Weihnachtsbaum ist es dann wieder da: Das warme Familiengefühl.

Reisetipps: Die Top3 Highlights auf Bali

Bali ist wirklich der ein Traum: So viele malerische Orte gibt es auf dieser Insel. Da ist es schwierig, die passenden für die eigene Reise auszuwählen. Hier habe ich euch meine Top 3 Highlights zusammengefasst. Natürlich gibt es aber noch viele weitere wunderschöne Stellen.

Sonnenuntergang Uluwatu

Du läufst durch die Straßen von Kuta und kannst dich vor Straßenverkäufern nicht retten, überall Touristen und du sehnst dich nach Einsamkeit – und dann erkundest du die Insel auf dem Roller, kannst zwischendurch vor Staub nicht atmen, aber es lohnt sich: Irgendwann landest du an atemberaubenden Felsen mit Aussicht auf eins der vielen Surferparadiese. Zum Beispiel Uluwatu: Vom Warung (Restaurant) aus siehst du wie die Sonne verschwindet und all den Zaber unwirklich erscheinen lässt. Auch ein „Kneifmichmalbitte“ kann daran nichts ändern. Bali hat unfassbar schöne Ecken. Man muss sich nur aufmachen und sie suchen – jenseits der Hotelburgen und Fake-Klamottenläden.

Rutschen im Waterbom

Das schönste in Kuta ist eindeutig der Wasserrutschenpark: „Waterbom„. Da kannst du den ganzen Tag über deinen Mut testen und Spaß haben. Auch wenn der Eintritt nicht ganz günstig ist: Es hat sich gelohnt – vor allem wegen der vielen kreativen Rutschen dort: Von Boomerang, über Rutschen, wo sich unter einem eine Klappe öffnen, bis hin zu ewig langen Reifenrutschen ist alles vorhanden.

Dinner in Jimbaran

In Jimbaran kannst du das romantischste Dinner deines Lebens genießen. Die Tische stehen abends direkt im Sand am Strand, so dass die Brandung bis kurz vor die Stühle rauscht. Den Fisch gibt’s da nur im Kilopreis – immer frisch und lecker. Zu zweit sind wir für 20 Euro satt geworden und hatten den schönsten Abend der Reise.

Skurrile Geschichten aus Bali findet ihr hier. Und das ist mein Lieblingsstrand: Thomas Beach.

Neuseeland: Raglan – der schönste Ort, um die Zeit zu vergessen

Drei Wochen hatten wir insgesamt Zeit – inklusive der Flüge. Unsere Zeit in Neuseeland war knapp und dennoch hat es Raglan geschafft, dass wir länger bleiben mussten. Ein unfassbar faszinierender Ort, der für immer seinen Fußbabdruck in meinem Herzen hinterlassen hat. Wenn ich das nächste Mal in Neuseeland bin, bleibe ich mindestens eine Woche in Raglan, denn dieser Ort tut unendlich gut.

Raglan_2015_02 (3 von 5)
Cloud- oder Sunporn?

Auf den ersten Blick unscheinbar, fast verschlafen!

FullSizeRender-1
Die Aussicht bei Flut

Nach Raglan sind wir von Auckland in unserem alten Mietwagen gefahren. Keine weite Strecke und eine gute Möglichkeit, um uns an den Linksverkehr zu gewöhnen. Der Ort selber ist auf den ersten Blick ziemlich unscheinbar. Etwas mehr als 2000 Einwohner leben dort. Es gibt ein paar Straßen, Restaurants und einen großen Supermarkt.

Unser Airbnb-Appartment liegt oben am Hang. Wir wohnen bei Steen und seiner Freundin. Die zwei haben ein wunderschönes Haus, in das sie unten eine kleine Wohnung für Gäste gebaut haben – natürlich mit Blick in den grünen Garten. Oben haben die zwei einen riesigen Balkon. Von dort aus kannst du sogar das Wasser sehen. Allerdings nur bei Flut: In Raglan schlängelt sich nämlich das Wasser bei Flut über viele Seitenärme vom Meer bis zum Ort hoch. So wird es nie langweilig – die Aussicht ändert sich ständig.

Raglan_2015_02 (2 von 5)
Verlassene Straßen in Raglan

Mit dem Auto fahren wir dir Küste entlang in Richtung Strand. Ein paar Kilometer liegt er entfernt und als wir ankommen, bleibt mir vor Begeisterung der Atem weg. Wir stehen oben auf einem Felsen, halten an um zu sehen ob wir richtig gefahren sind und stellen sofort fest: Das ist der perfekte Fleck.

Raglan_2015_02 (1 von 5)
Einsame Weite am Strand von Raglan.

Perfekte Wellensets schieben sich in die Bucht hinein

So etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen: Von weit her vom Meer schieben sich die Wellensets an den Strand heran. Fein säuberlich aufgereiht sind sie, so als hätten die Wellen eine Choreographie eingeübt. Und im Grunde haben sie das auch. Sie brechen ganz langsam am Strand von Ngarunui Beach – Glücksgefühl für alle Surfer: Wellen komplett absurfen können. Hier sind wir richtig, hier wollen wir bleiben. Eine lange Treppe führt zum Strand herunter – jeder Schritt lohnt sich hier.

Der Sand ist dunkel hier und er reicht so weit das Auge reicht. Das ist kein Strand, wo Touristen wie Ölsardinen nebeneinander liegen. Hier ist endlos Platz für jeden, der sich sonnen will. Gleich neben der Treppe, die zum Strand führt steht ein Wagen voller Surfbretter und Neoprenanzüge. Equipment leihen erwünscht. – Bei guten Konditionen musste allerdings auch mal warten bis wieder ein Surfbrett frei ist. Bei der Aussicht auf Wellen und Surfer ist aber selbst das Warten schön.

Ein Neuseeländer tanzt eine Choreographie auf seinem Board

Wir werfen uns in die Wellen. Neben uns tanzt ein Neuseeländer auf seinem Longboard über die Wellen. Ich habe das Gefühl, dass er sich auf jeder Welle eine neue Choreographie überlegt. Großartig! In solchen Momenten denk ich immer: Hoffentlich kann ich das eines Tages auch! Dann kämpfe ich mich durch die Wellen und wünsche mir, dass meine Arme etwas mehr Kraft hätten. Hier wird mir wieder bewusst, was ich kann und was ich noch alles lernen will. Das Licht tanzt auf den Wellen, lachende Surfer sausen an mir vorbei, zeigen mir meine Grenzen auf und ermutigen mich gleichzeitig nicht aufzuhören.

IMG_6848-1
Nachtisch und bester Kaffee im „The Shack“

Nach der Session sitze ich glücklich und völlig müde am Strand. Ich wünsche mir, dass ich noch einmal reingehen könnte – gleichzeitig weiss ich, dass ich dazu keine Kraft habe. Fest steht: Wir kommen morgen wieder. Diese Müdigkeit nach einer Surf-Session ist einzigartig: Die Schwere des eigenen Körpers paart sich mit tiefer Zufriedenheit. Und du weisst: Wenn es geht, kommst du morgen wieder.

IMG_6858-1
The Shack

Barista-Café an jeder Ecke

So verfliegen die Tage in Raglan: Zwischen Strand und Restaurant eins zwei oder drei verbringen wir die schönsten Tage in Neuseeland. Das beste Essen und großartigen Barista-Kaffee bekommen wir im „The Shack“ im Zentrum von Raglan. Ein stylishes Restaurant im surferstyle mit Möbeln aus Holz. Da die Karte begrenzt ist, gibt es immer außergewöhnliches, leckeres Essen.

IMG_6823
Volcom Lane
IMG_6906
Auf dem Weg zu den Sunday Sessions

Den Sonntagnachmittag verbringen wir im Innenhof vom Yot Club in der Volcom Lane (Ja, die heisst echt so wie die Marke). Da steigen sonntags immer die Sunday Sessions: Es läuft Reggae, oft treten Bands auf. Irgendwann schmeisst jemand den Grill an und es gibt Wraps. Dazu sitzen alle auf alten Gartenmöbeln. An dem Sonntag als wir da waren gab es außerdem großartiges Popcorn aus Raglan für umsonst. Ich weiss, es klingt strange, aber dieses Popcorn ist gleichzeitig süß UND salzig und das beste, was ich je probiert habe. Macht allerdings süchtig.

Raglan: Ein Ort, um sich zu Hause zu fühlen

Immer wenn wir nach Inspiration oder Zielen für irgendwann suchen, fahren wir nach Manu Bay oder an einen anderen Surfspot und gucken den erfahrenen Surfern dabei zu, wie sie sich in die Wellen werfen. Wir machen Fotos, feuern an und manchmal bleibt uns auch der Atem weg. Auch das liebe ich am surfen: Andere bewundern. Diese Ehrfurcht vor den Wellen an sich spüren und vor den anderen Surfern, die sie so gut beherrschen.

Raglan ist für mich der perfekte Ort am anderen Ende der Welt: Ich habe mich in der Ferne zu Hause und in Ruhe und Gelassenheit gefühlt. Das ist unbezahlbar.

Raglan_2015_02 (4 von 5)
Manu Bay

Fotos von Raphael Pi Permantier und Athene Pi Permantier

Skurrile Geschichten aus Bali

Bali und seine verrückten Geschichten

Bali: Was eine verrückte, touristische und doch magische Insel. Am meisten beeindruckt haben mich – neben der Natur – die kleinen Geschichten, die ich von den Menschen dort erfahren habe. Geschichten aus und über das Leben in Bali. Besonders und klasse.

Auf einer Fahrt von Kuta nach Ubud haben wir viel mit unserem Fahrer gesprochen. Er hat uns erzählt wie er sich seinen Führerschein gekauft hat und warum es auf Bali keine Wolkenkratzer gibt. Und auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass das alles so stimmt: Diese Geschichten sind es, an die ich mich noch in vielen Jahren erinnern werde. Sie sind das was bleibt und das was mich für immer mit den Menschen auf Bali verbindet: Unsere Gespräche, der Austausch über die Kultur, handeln an den Ständen und die Freude wenn wir uns einig geworden sind.

Im Grunde nehmen wir ja immer wieder Geschichten mit, behalten sie und wenn wir sie oft genug erzählen, bleiben sie uns immer erhalten.

Porto – leider bist du zu schön!

Nach Porto bin ich im Oktober 2016 eher zufällig gekommen. Eine Freundin von mir hatte dort im Studium ein Jahr verbracht und wir hatten Lust auf eine kleine Tour. Es gab günstige Flüge, ich hatte die perfekte Reisebegleitung und bin unvoreingenommen los. Ich hatte keine Ahnung! Porto ist ein Traum!

PortoPorto

Nach der Landung hat mich das Licht und der Sonnenuntergang umgehauen, in der Stadt haben wir in der Nähe vom Fluss in einem Airbnb-Zimmer gewohnt. Unsere Gastgeber: ein unfassbar süßes Künstler-Pärchen. Sie wohnen in einer riesigen Albau-Wohnung mit Balkon und Blick in einen typischen Innenhof mit Wäscheleinen. Im Wohnzimmer wird das Sofa gerade noch aus alten Paletten gebaut und der Verstärker der Anlage ist in Form einer Gitarre selbst gebaut worden.

Die zwei haben uns – wie sich das gehört – tausend Tipps für die Gegend gegeben: Da gibt es Wein für einen Euro, dort den besten Sangria, Kaffee für 60 Cent, da Fleischbrötchen und und und. Diese Brötchen haben wir gleich am ersten Abend probiert und seitdem nenne ich sie nur noch Fettbrötchen. Der Wahnsinn! Und das meine ich positiv. Schweinefleisch auf einem Brötchen – auf Wunsch noch ein Stück Käse dazu und Pommes. Tausend Kalorien und soooo lecker. Wir haben gleich beschlossen, dass es diese Fettbrötchen noch häufiger geben muss. Leute, die kein fettiges Essen und kein Fleisch mögen, haben es in Porto schwer. Aber es ist nicht unmöglich. Aber das Essen und die günstigen Getränke sind nicht der Grund, warum ich mich unsterblich in diese Stadt verliebt habe.

imagem1
Details an den Wänden in der Innenstadt von Porto

Porto trifft genau meinen Geschmack! Als Stadt! Es ist diese Mischung aus angenehm ranzig, alte Gebäude mit bunten Kacheln sorgen dafür, dass man andauernd lächeln muss und dazu kommt dieser unfassbar schöne Ausblick auf den Fluss und das Meer. Städte, die an einem Hang am Wasser gebaut sind, haben es ja generell leichter mein Herz zu gewinnen. Ich liebe Valparaiso in Chile, Lissabon und San Francisco. Und Porto vereint alle Schönheiten dieser Städte. Ihr könnt mit einer alten Straßenbahn quietschend über die Hügel fahren und euch fühlen wie in einer anderen Zeit. Danach lauft ihr stundenlang durch die verschachtelten Straßen – Hügel rauf, Hügel runter. An jeder Ecke gibt es neue Streetart: Mal verträumte Malereien, mal gesprayte Kunstwerke und dazu kommen noch diese vielen verschiedenen bunten Kacheln, die die Hausfassaden zieren.

Ich bin großer Fan, vor allem weil es so nie langweilig wird durch die Straßen zu schlendern: Man wird immer wieder überrascht: auf einmal steht ihr im Park und könnt bis zur Flussmündung schauen. Diese Aussicht, die einem das Gefühl gibt von „alles ist möglich“ oder „heute ist mein Neuanfang“. Und wenn die Füße einem sagen „Jetzt reicht’s aber mit den vielen Hügeln“: Unten am Fluss könnt ihr ganz gemütlich weiter schlendern und eine der vielen Portwein – Keller besuchen. – Natürlich MIT anschließender Weinprobe.

Porto
Am Surfstrand Matosinhos

Das ist aber noch nicht alles, denn die Perfektion dieser Stadt wird für mich vollkommen durch das Meer! 25 Minuten Fahrt in der Metro und schon seid ihr in Matosinhos am Strand. Auf den ersten Blick gewinnt dieser Strand keinen Schönheitswettbewerb, aber der Sand ist fein und unendlich hell und dieser Strand ist ein top Spot für Anfänger, um surfen zu lernen. – Und für alle die, die einfach kleine Wellen mögen – wie ich – der perfekte Strand, um Spaß zu haben. Ich habe mir für zwei Stunden ein Board geliehen (inklusive Neoprenanzug habe ich 15 Euro bezahlt) und habe mich in die Wellen gestürzt. Für mich kann es nichts besseres geben: Eine tolle Stadt mit Flair, Bars, gemütlichen Cafés und gleich um die Ecke ist ein Surfspot. Der Wahnsinn.

Ich werde in jedem Fall wiederkommen, um die Süße des Portweins in meinem Gaumen zu spüren, um nach einem Fett-Fleischbrötchen satt ins Bett zu fallen und um zwei Stunden pro Tag zu surfen. Porto, für dich fange ich vielleicht sogar an Portugiesisch zu lernen. Tal vez. Ao melhor.

Porto
Einmal über den Fluss und die Aussicht ist der Wahnsinn!