Neuseeland: Raglan – der schönste Ort, um die Zeit zu vergessen

Drei Wochen hatten wir insgesamt Zeit – inklusive der Flüge. Unsere Zeit in Neuseeland war knapp und dennoch hat es Raglan geschafft, dass wir länger bleiben mussten. Ein unfassbar faszinierender Ort, der für immer seinen Fußbabdruck in meinem Herzen hinterlassen hat. Wenn ich das nächste Mal in Neuseeland bin, bleibe ich mindestens eine Woche in Raglan, denn dieser Ort tut unendlich gut.

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Cloud- oder Sunporn?

Auf den ersten Blick unscheinbar, fast verschlafen!

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Die Aussicht bei Flut

Nach Raglan sind wir von Auckland in unserem alten Mietwagen gefahren. Keine weite Strecke und eine gute Möglichkeit, um uns an den Linksverkehr zu gewöhnen. Der Ort selber ist auf den ersten Blick ziemlich unscheinbar. Etwas mehr als 2000 Einwohner leben dort. Es gibt ein paar Straßen, Restaurants und einen großen Supermarkt.

Unser Airbnb-Appartment liegt oben am Hang. Wir wohnen bei Steen und seiner Freundin. Die zwei haben ein wunderschönes Haus, in das sie unten eine kleine Wohnung für Gäste gebaut haben – natürlich mit Blick in den grünen Garten. Oben haben die zwei einen riesigen Balkon. Von dort aus kannst du sogar das Wasser sehen. Allerdings nur bei Flut: In Raglan schlängelt sich nämlich das Wasser bei Flut über viele Seitenärme vom Meer bis zum Ort hoch. So wird es nie langweilig – die Aussicht ändert sich ständig.

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Verlassene Straßen in Raglan

Mit dem Auto fahren wir dir Küste entlang in Richtung Strand. Ein paar Kilometer liegt er entfernt und als wir ankommen, bleibt mir vor Begeisterung der Atem weg. Wir stehen oben auf einem Felsen, halten an um zu sehen ob wir richtig gefahren sind und stellen sofort fest: Das ist der perfekte Fleck.

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Einsame Weite am Strand von Raglan.

Perfekte Wellensets schieben sich in die Bucht hinein

So etwas hatte ich bis dahin noch nicht gesehen: Von weit her vom Meer schieben sich die Wellensets an den Strand heran. Fein säuberlich aufgereiht sind sie, so als hätten die Wellen eine Choreographie eingeübt. Und im Grunde haben sie das auch. Sie brechen ganz langsam am Strand von Ngarunui Beach – Glücksgefühl für alle Surfer: Wellen komplett absurfen können. Hier sind wir richtig, hier wollen wir bleiben. Eine lange Treppe führt zum Strand herunter – jeder Schritt lohnt sich hier.

Der Sand ist dunkel hier und er reicht so weit das Auge reicht. Das ist kein Strand, wo Touristen wie Ölsardinen nebeneinander liegen. Hier ist endlos Platz für jeden, der sich sonnen will. Gleich neben der Treppe, die zum Strand führt steht ein Wagen voller Surfbretter und Neoprenanzüge. Equipment leihen erwünscht. – Bei guten Konditionen musste allerdings auch mal warten bis wieder ein Surfbrett frei ist. Bei der Aussicht auf Wellen und Surfer ist aber selbst das Warten schön.

Ein Neuseeländer tanzt eine Choreographie auf seinem Board

Wir werfen uns in die Wellen. Neben uns tanzt ein Neuseeländer auf seinem Longboard über die Wellen. Ich habe das Gefühl, dass er sich auf jeder Welle eine neue Choreographie überlegt. Großartig! In solchen Momenten denk ich immer: Hoffentlich kann ich das eines Tages auch! Dann kämpfe ich mich durch die Wellen und wünsche mir, dass meine Arme etwas mehr Kraft hätten. Hier wird mir wieder bewusst, was ich kann und was ich noch alles lernen will. Das Licht tanzt auf den Wellen, lachende Surfer sausen an mir vorbei, zeigen mir meine Grenzen auf und ermutigen mich gleichzeitig nicht aufzuhören.

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Nachtisch und bester Kaffee im „The Shack“

Nach der Session sitze ich glücklich und völlig müde am Strand. Ich wünsche mir, dass ich noch einmal reingehen könnte – gleichzeitig weiss ich, dass ich dazu keine Kraft habe. Fest steht: Wir kommen morgen wieder. Diese Müdigkeit nach einer Surf-Session ist einzigartig: Die Schwere des eigenen Körpers paart sich mit tiefer Zufriedenheit. Und du weisst: Wenn es geht, kommst du morgen wieder.

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The Shack

Barista-Café an jeder Ecke

So verfliegen die Tage in Raglan: Zwischen Strand und Restaurant eins zwei oder drei verbringen wir die schönsten Tage in Neuseeland. Das beste Essen und großartigen Barista-Kaffee bekommen wir im „The Shack“ im Zentrum von Raglan. Ein stylishes Restaurant im surferstyle mit Möbeln aus Holz. Da die Karte begrenzt ist, gibt es immer außergewöhnliches, leckeres Essen.

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Volcom Lane
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Auf dem Weg zu den Sunday Sessions

Den Sonntagnachmittag verbringen wir im Innenhof vom Yot Club in der Volcom Lane (Ja, die heisst echt so wie die Marke). Da steigen sonntags immer die Sunday Sessions: Es läuft Reggae, oft treten Bands auf. Irgendwann schmeisst jemand den Grill an und es gibt Wraps. Dazu sitzen alle auf alten Gartenmöbeln. An dem Sonntag als wir da waren gab es außerdem großartiges Popcorn aus Raglan für umsonst. Ich weiss, es klingt strange, aber dieses Popcorn ist gleichzeitig süß UND salzig und das beste, was ich je probiert habe. Macht allerdings süchtig.

Raglan: Ein Ort, um sich zu Hause zu fühlen

Immer wenn wir nach Inspiration oder Zielen für irgendwann suchen, fahren wir nach Manu Bay oder an einen anderen Surfspot und gucken den erfahrenen Surfern dabei zu, wie sie sich in die Wellen werfen. Wir machen Fotos, feuern an und manchmal bleibt uns auch der Atem weg. Auch das liebe ich am surfen: Andere bewundern. Diese Ehrfurcht vor den Wellen an sich spüren und vor den anderen Surfern, die sie so gut beherrschen.

Raglan ist für mich der perfekte Ort am anderen Ende der Welt: Ich habe mich in der Ferne zu Hause und in Ruhe und Gelassenheit gefühlt. Das ist unbezahlbar.

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Manu Bay

Fotos von Raphael Pi Permantier und Athene Pi Permantier

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