Erfahrungsbericht: 5 Tage Detox – Ich zeig’s mir selbst!

Ein paar Tage Detox und nur Säfte trinken – ohne etwas zu kauen. Geht das? Tut das gut? Ich musste es testen. Lest hier alles über meine Erfahrung und warum ich es nicht jedem raten kann.

Ich bin ein Mitläufer! Ich gebe es offen zu! Im Netz gab es auf einmal überall diese Detox Artikel – Menschen trinken über Tage nur bestimmte Säfte auf Frucht- und Gemüsebasis und wollen damit abnehmen, den Körper reinigen, daher wird das Ganze auch oft „Cleanse“ genannt. Viele wollen ein besseres Körpergefühl bekommen und testen wo ihre Grenzen sind.

IMG_7281Das kann ich auch – das will ich auch!,“ hab ich gedacht! Natürlich wollte ich es mir genauso wie alle anderen bei Youtube oder auf ihren Blogs einfach beweisen. Beim klicken durch die verschiedenen Angebote der Detox-Firmen war mir schnell klar: Billig wird es nicht. Nach einigem abwägen, habe ich mich dann für Yuicery entschieden (yuicery). Wenn schon denn schon: 5 Tage Kur sollten es sein. Die Seite bietet verschiedene Programme an, die jeweils unterschiedliche Saft-Kombis enthalten: Manche haben besonders wenige Kalorien, andere sind besonders gesund, da besonders viel Gemüse drin ist. Ich kann mich generell nie entscheiden, wusste aber, dass ich in der Zeit arbeiten gehen werde, in der ich den Test machen wollte. Wenige Kalorien konnte ich mir also nicht leisten, da ich nicht im Bett vor mich hinvegetieren konnte: Von mir wurde täglich Leistung erwartet, daher entschied ich mich für den „Classic Cleanse“: Jeden Tag gab es 5 Säfte und eine Mandelmilch. Die Säfte leuchteten mir auf der Homepage in Gelb, grün und rot entgegen: Sah schon lecker aus! Für die 5 Tage habe ich etwas mehr als 200 Euro bezahlt. Versand kommt noch oben drauf, denn die Säfte müssen ja frisch und gekühlt bei uns eintreffen.

Vorbereitung auf die Kur

IMG_7302Auf die Kur habe ich mich vorbereitet, wie es auf der Seite empfohlen wird: Ein paar Tage vorher habe ich keinen Kaffee mehr getrunken, Alkohol gab es natürlich auch nicht mehr. Ich habe den Zucker generell weggelassen und jeden Tag ein bisschen leichter gegessen. Ich rauche nicht, daher musste ich mich da nicht umstellen, aber ohne Kaffee komme ich generell nicht klar: Ich glaube das war die schwerste Umstellung, da Kaffee auch total zu meiner Routine am morgen gehört. – Ohne ihn ist mein Start in den Tag einfach nicht so gut.

Die Säfte kamen dann in zwei Ladungen zu mir nach Hause – bei der ersten war ich richtig aufgeregt und habe die bunten Flaschen der Farbe nach in meinen Kühlschrank sortiert. Ich gebe zu: Ich habe mir viel von der 5-Tageskur erwartet! Auf der Seite von Yuicery wird einiges versprochen: Wir sollen ein besseres Körpergefühl bekommen und möglicherweise nehmen wir ein paar Kilo ab. Ich war also durchaus unfassbar gespannt. Die ersten Säfte habe ich in kleinen Schlücken getrunken, damit ich nicht das Gefühl hatte hungern zu müssen.

Wasser trinken, um Zeit zu überbrücken

Der erste Saft mit grünem Apfel, Staudensellerie, Gurke, Grünkohl, Petersilie, Ingwer und Limette hat mir ganz fantastisch geschmeckt und er war sehr leicht. Ich war Fan. Am Nachmittag habe ich aber den Saft mit Rote Beete, Karotte, rotem Apfel, Fenchel und Limette dann aber fast nicht runterbekommen. Der war für mich ungenießbar. Nase zu und durch – ich wollte ja keinen kostbaren, teuren Saft wegkippen. Mein Highlight war die Mandelmilch am Abend. Der Geschmack war mir neu, anders, sie machte total satt und war sehr lecker. Ich hatte vorher Angst, dass ich mit Hunger einschlafen müsste, aber das war überhaupt nicht der Fall: Ich war angenehm gesättigt.

Immer zwischendurch habe ich große Mengen an stillem Wasser runtergekippt. – Auch eine Art Übersprungshandlung.

Kochen fehlt mir

Ihr müsst wissen: Ich esse sehr gerne und koche eigentlich jeden Abend. Besonders schwer war es für mich auf dieses Event am Abend zu verzichten, wenn andere Leute bei mir zu Hause wie gewohnt gekocht haben. Die Entzugserscheinungen davon wurden jeden Tag schlimmer. Ich habe es nicht ausgehalten, wenn andere Leute bei mir zu Hause Salat gemacht haben – einfach weil mir das Event so sehr gefehlt hat, denn Hunger hatte ich in den 5 Tagen nie. Es war einfach der Neid auf die Routine. Zum Glück standen in der Zeit keine Geburtstagsparties an – ich hätte wohl absagen müssen: Ich bin einfach ein leidenschaftlicher Sozialesser.

Jeden Morgen hab ich auf die Erleuchtung, die plötzliche Energie oder ein Gefühl von innerer Reinheit gewartet. Aber da kam leider nichts. Ich hab mich nicht schlecht gefühlt, hatte keine Kopfschmerzen oder andere Nebenwirkungen, aber auch sonst ist NICHTS passiert! Schade eigentlich, wo ich doch über 200 Euro für den Spaß ausgegeben habe. Selbst das „kauen“, was ja in der Detox-Zeit gar nicht stattgefunden hat, fehlte mir fast gar nicht! Es war alles wie immer. Ich habe nichtmal ein Gramm abgenommen. Am letzten Tag war ich echt enttäuscht, weil die Kur so wenig bewirkt hat. Ein ganz klein wenig fitter habe ich mich dann doch vielleicht gefühlt. – Das war’s dann aber auch.

Ich zeige es mir selbst

Was bleibt: IchIMG_7311 hab’s mir bewiesen! Ich kann es schaffen: 5 Tage komplett auf feste Nahrung verzichten und mich nur von Säften ernähren. – Und es war noch nichtmal schwer.

Aber da ich mich hinterher nicht gefühlt hab, als könne ich Bäume ausreißen oder als wäre ich eine Feder, würde ich nächstes Mal einfach so auf ungesundes verzichten – und eine Kur machen, die ich ganz einfach zu Hause selbst machen kann. Als ich die Leute von Yuicery hinterher gefragt habe, wie es kommt, das sich keinen Effekt bei mir bemerkt habt, meinten die nur per mail: „Die Wirkung ist natürlich bei jedem immer etwas unterschiedlich. Je nach Länge der Kur und auch dem „Lebensstil“ vorher. Wenn man sich eh schon gesund ernährt, dann ist der Detox-Faktor natürlich deutlich geringer, als bei jemanden, der mal komplett umstellt.“ Ich bin also offenbar selbst schuld, dass ich mich generell gesund ernähre. Sehr ärgerlich war, dass eine Mandelmilch am Tag, als ich sie trinken wollte bereits schlecht geworden war.

Ich habe es den Menschen von Yuicery vor Monaten geschrieben, bisher ist mir allerdings kein Geld dafür erstattet worden, noch eine frische Mandelmilch zugeschickt worden. Das finde ich bei dem hohen Preis für die Kur doch sehr schade.

Nie wieder Detox

Das Geld für eine Detox-Kur werde ich mir in Zukunft sparen. Auch wegen der nachträglichen Effekte der Kur: Ich habe danach wochenlang keine Milch vertragen, Kaffee auch nur wenig, obwohl ich mich schrittweise wieder zum „normalen“ Lebensstil zurück bewegt habe. Die Probleme mit der Verdauung waren ein Detox-Geschenk, auf das ich lieber verzichtet hätte.

Der erste Apfel nach der ganzen Kur schmeckte allerdings besser als vorher ein 5 Sterne Menu und der Salat am ersten Abend danach brachte mich vom Gefühl her ins Schlaraffenland! Essen ist eben was ganz besonderes. Auch das hat mir die Kur gezeigt.

Wie sind eure Erfahrungen mit Detox?

Skurrile Geschichten aus Bali

Bali und seine verrückten Geschichten

Bali: Was eine verrückte, touristische und doch magische Insel. Am meisten beeindruckt haben mich – neben der Natur – die kleinen Geschichten, die ich von den Menschen dort erfahren habe. Geschichten aus und über das Leben in Bali. Besonders und klasse.

Auf einer Fahrt von Kuta nach Ubud haben wir viel mit unserem Fahrer gesprochen. Er hat uns erzählt wie er sich seinen Führerschein gekauft hat und warum es auf Bali keine Wolkenkratzer gibt. Und auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass das alles so stimmt: Diese Geschichten sind es, an die ich mich noch in vielen Jahren erinnern werde. Sie sind das was bleibt und das was mich für immer mit den Menschen auf Bali verbindet: Unsere Gespräche, der Austausch über die Kultur, handeln an den Ständen und die Freude wenn wir uns einig geworden sind.

Im Grunde nehmen wir ja immer wieder Geschichten mit, behalten sie und wenn wir sie oft genug erzählen, bleiben sie uns immer erhalten.

Rezept: Italienische Spaghetti Carbonara

Die Zeit in Italien in Pettenasco haben wir nicht nur genutzt, um am See zu liegen. An einem Abend war ich richtig aktiv und habe Spaghetti Carbonara gekocht. Das Rezept hatte ich von einem Italiener aus einem Feinkostladen. Eigentlich wollte ich nur Speck kaufen, aber das exklusive Rezept gab es ungefragt dazu.

Etwas mehr Geduld als ich sie habe, wäre wahrscheinlich von Vorteil. Seht selbst!

Übrigens: In diesem Video habe ich das Wort „Heidewitzka“ versteckt. Wer es zuerst bemerkt kann exklusiv nichts gewinnen.

Zutaten:
Pasta
Pancetta (gewürfelt) (Normaler Speck geht wahrscheinlich auch)
Knoblauch
Grana Padano
Eigelb
Olivenöl
Salz und frischer Pfeffer
(und am besten Geduld beim Rühren)

Wie macht ihr eure Carbonara am liebsten?

Entscheidungen des Lebens: Was wäre wenn?

Wie wäre es gekommen, wenn ich mich damals für den anderen Job entschieden hätte? Wenn ich nach dem Abi wirklich auf die Musicalschule gegangen wäre und nicht an die Uni Köln? Wo wäre ich wohl jetzt, wenn ich nach dem Auslandsemester nicht zurückgekommen wäre? Hier ein paar meiner Gedanken dazu.

Es gibt so unfassbar viele Möglichkeiten. Andauernd kommen wir an eine Kreuzung und müssen uns entscheiden und an einem Sonntag wie heute, da denke ich gern darüber nach, welche vielen anderen Leben ich noch hätte leben können – wenn ich mich denn anders entschieden hätte. Das heisst natürlich auch, dass ich mich kurz frage: „Hätte alles irgendwie besser oder einfacher sein können?“

Das Beste wäre natürlich, sich einfach über das zu freuen, was man gerade hat. Nur ist das tausendfach schwerer als es klingt. Schmeckt doch das Selbstmitleid manchmal besser als das dritte Bier und leichter runter geht es auch! Aber wem bringt es was? Am nächsten Tag nach dem Selbstmitleid ist es wie nach sieben Bier: Matschig, verkatert und kein bisschen glorreicher als vorher. That’s what it is. That’s life.

Aber spielen wir es durch. Was wäre gewesen wenn?

Was wäre gewesen, wenn ich mich wirklich an der Musicalschule beworben hätte? Danach wäre ich mit etwas Glück im Ensemble von König der Löwen in Hamburg gelandet und hätte ein paar Jahre lang hinten rechts in der Ecke gestanden, um den Teil eines Elefanten zu spielen und im Chor zu singen. Toll! Klingt kein bisschen nach Ruhm und Freude jeden Abend, wenn ich nach Hause gekommen wäre, meine Füße geschmerzt hätten. Und dann hätte ich mir mit Sicherheit furchtbar leid getan, weil ich keine Freunde finde in Hamburg. Denn ich hätte ja nie Zeit gehabt, wenn alle anderen Feierabend haben.

Gut, dass ich das nicht getan hab! Puh!

Backpacker für immer?

Oder aber ich wäre in Lateinamerika hängen geblieben – nach dem Auslandssemester. Hätte nen Job in einem Hostel angenommen, weil da jeden Abend Party war. – Weil die Backpacker alles locker nehmen und nicht an morgen denken. – Übermorgen existiert überhaupt nicht. Klar – durch die verklärte Brille sieht es immer alles easy und fancy aus, all das was wir doch nicht getan haben. Dann verklärt es unter einem Nostalgiefilter. Aber ohne das – #nofilter: Realistischerweise hätte ich das genau eine Woche ausgehalten, denn wenn ich das dritte mal ein vollgekotztes Klo hätte putzen müssen, wäre der Rucksack schneller gepackt gewesen, als ich es mir vorstellen kann. Und wahrscheinlich wäre es dann nach Hause gegangen.

Hätte, hätte Fahrradkette!

Ja, dieser Text lebt vor allem durch „hätte, hätte Fahrradkette.“

Aber was wäre gewesen, wenn ich nach dem Studium nicht zum Radio gegangen wäre? Wenn ich mich nicht diesem „Allesistgut,wennonair-Gefühl“ hingegeben hätte, was ich vor meiner Zeit beim Radio gar nicht kannte? Wenn ich mich nicht auf Volontariate beworben hätte – und die ein oder andere Absage eingesteckt hätte und trotzdem weitergemacht hätte bis es geklappt hat? – Um danach dann in eine Stadt zu ziehen, in den Süden von Deutschland, wo ich so gut wie niemanden kannte?

Ich weiss nicht wo ich sonst wäre. Aber ich bin hier: In Karlsruhe. Meistens. Wenn ich gerade nicht reise. Und wenn ich die Nostalgiebrille ausziehe und ehrlich zu mir selbst bin, dann weiss ich warum: Weil ich den Mut hatte das zu tun, was sich richtig angefühlt hat. – Ich meine, was sich am vollkommensten angefühlt hat, von allem was ich bis dahin getan habe. – Das was meine größte Passion ist: Radio. Und ich bin froh, dass ich es getan habe. Auch wenn ich abends manchmal fluchend und fertig auf dem Bett liege. Beim Radio habe ich gelernt, dass sich Arbeit nicht wie Arbeit anfühlen muss. Und das ist ein Geschenk. – Zumindest für jetzt.

Radio
So sieht das bei mir auf der Arbeit im Studio aus

Radio- und Blogliebe

Aber ich habe auch gemerkt: Die vielen Optionen, die einen nostalgisch werden lassen, zeigen auch, dass es wahrscheinlich nicht nur einen Weg ist, der gut ist für uns. Aber es gibt nur einen, den wir für den Moment einschlagen können. Immer eins nach dem anderen. Und manchmal lassen sich Passionen kombinieren und weiterspinnen. Immer wieder höre ich Leute, die jammern, dass sie gern noch dies und jenes machen würden: Einen Blog, ein Café eröffnen, einen chinesisch Kurs, eine Weltreise und sie sagen häufig: Aber leider habe ich keine Zeit. Es tut mir leid, aber daran glaube ich nicht. Ich habe gemerkt: Wenn ich etwas wirklich wollte, habe ich dafür immer Zeit gefunden. Nicht immer sofort, aber irgendwann. Und deshalb gibt es nun – nebenher – diesen Blog und die Videos. Denn einen Reiseblog wollte ich schon sehr lange nebenher haben. Und jetzt ist es soweit. Kommt mit auf die Reise, wenn ihr mögt.

Das großartige am Leben ist doch, dass wir immer wieder neue Chancen bekommen. Wir können uns immer wieder neu erfinden – auch wenn die Entscheidungen manchmal unüberwindbar schwer erscheinen. Manchmal verstehe ich erst Jahre später, warum ich mich in einem Moment für das eine entschieden habe. Und das beruhigt dann. Und: Die nächste Kreuzung, mit der nächsten großen Entscheidung kommt bestimmt. Dann kann sich wieder alles ändern – denn der Weg ist weit und unberechenbar. Das ist das Salz im Leben.

Porto – leider bist du zu schön!

Nach Porto bin ich im Oktober 2016 eher zufällig gekommen. Eine Freundin von mir hatte dort im Studium ein Jahr verbracht und wir hatten Lust auf eine kleine Tour. Es gab günstige Flüge, ich hatte die perfekte Reisebegleitung und bin unvoreingenommen los. Ich hatte keine Ahnung! Porto ist ein Traum!

PortoPorto

Nach der Landung hat mich das Licht und der Sonnenuntergang umgehauen, in der Stadt haben wir in der Nähe vom Fluss in einem Airbnb-Zimmer gewohnt. Unsere Gastgeber: ein unfassbar süßes Künstler-Pärchen. Sie wohnen in einer riesigen Albau-Wohnung mit Balkon und Blick in einen typischen Innenhof mit Wäscheleinen. Im Wohnzimmer wird das Sofa gerade noch aus alten Paletten gebaut und der Verstärker der Anlage ist in Form einer Gitarre selbst gebaut worden.

Die zwei haben uns – wie sich das gehört – tausend Tipps für die Gegend gegeben: Da gibt es Wein für einen Euro, dort den besten Sangria, Kaffee für 60 Cent, da Fleischbrötchen und und und. Diese Brötchen haben wir gleich am ersten Abend probiert und seitdem nenne ich sie nur noch Fettbrötchen. Der Wahnsinn! Und das meine ich positiv. Schweinefleisch auf einem Brötchen – auf Wunsch noch ein Stück Käse dazu und Pommes. Tausend Kalorien und soooo lecker. Wir haben gleich beschlossen, dass es diese Fettbrötchen noch häufiger geben muss. Leute, die kein fettiges Essen und kein Fleisch mögen, haben es in Porto schwer. Aber es ist nicht unmöglich. Aber das Essen und die günstigen Getränke sind nicht der Grund, warum ich mich unsterblich in diese Stadt verliebt habe.

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Details an den Wänden in der Innenstadt von Porto

Porto trifft genau meinen Geschmack! Als Stadt! Es ist diese Mischung aus angenehm ranzig, alte Gebäude mit bunten Kacheln sorgen dafür, dass man andauernd lächeln muss und dazu kommt dieser unfassbar schöne Ausblick auf den Fluss und das Meer. Städte, die an einem Hang am Wasser gebaut sind, haben es ja generell leichter mein Herz zu gewinnen. Ich liebe Valparaiso in Chile, Lissabon und San Francisco. Und Porto vereint alle Schönheiten dieser Städte. Ihr könnt mit einer alten Straßenbahn quietschend über die Hügel fahren und euch fühlen wie in einer anderen Zeit. Danach lauft ihr stundenlang durch die verschachtelten Straßen – Hügel rauf, Hügel runter. An jeder Ecke gibt es neue Streetart: Mal verträumte Malereien, mal gesprayte Kunstwerke und dazu kommen noch diese vielen verschiedenen bunten Kacheln, die die Hausfassaden zieren.

Ich bin großer Fan, vor allem weil es so nie langweilig wird durch die Straßen zu schlendern: Man wird immer wieder überrascht: auf einmal steht ihr im Park und könnt bis zur Flussmündung schauen. Diese Aussicht, die einem das Gefühl gibt von „alles ist möglich“ oder „heute ist mein Neuanfang“. Und wenn die Füße einem sagen „Jetzt reicht’s aber mit den vielen Hügeln“: Unten am Fluss könnt ihr ganz gemütlich weiter schlendern und eine der vielen Portwein – Keller besuchen. – Natürlich MIT anschließender Weinprobe.

Porto
Am Surfstrand Matosinhos

Das ist aber noch nicht alles, denn die Perfektion dieser Stadt wird für mich vollkommen durch das Meer! 25 Minuten Fahrt in der Metro und schon seid ihr in Matosinhos am Strand. Auf den ersten Blick gewinnt dieser Strand keinen Schönheitswettbewerb, aber der Sand ist fein und unendlich hell und dieser Strand ist ein top Spot für Anfänger, um surfen zu lernen. – Und für alle die, die einfach kleine Wellen mögen – wie ich – der perfekte Strand, um Spaß zu haben. Ich habe mir für zwei Stunden ein Board geliehen (inklusive Neoprenanzug habe ich 15 Euro bezahlt) und habe mich in die Wellen gestürzt. Für mich kann es nichts besseres geben: Eine tolle Stadt mit Flair, Bars, gemütlichen Cafés und gleich um die Ecke ist ein Surfspot. Der Wahnsinn.

Ich werde in jedem Fall wiederkommen, um die Süße des Portweins in meinem Gaumen zu spüren, um nach einem Fett-Fleischbrötchen satt ins Bett zu fallen und um zwei Stunden pro Tag zu surfen. Porto, für dich fange ich vielleicht sogar an Portugiesisch zu lernen. Tal vez. Ao melhor.

Porto
Einmal über den Fluss und die Aussicht ist der Wahnsinn!

Was bringt High-Heels-Training?

Ich bin Athene, 160 Zentimeter klein und eigentlich nie größer! Ich kann nicht auf High-Heels laufen, aber ich möchte das gern ändern. In Mexiko da tanzen viele Frauen nächtelang auf High-Heels und stöclen am nächsten Morgen auf 10 Zentimeter-Absätzen ins Büro.

Ich will das auch! Also fast: Ich möchte gern eine Nacht auf einer Hochzeit oder einer Party schick angezogen tanzen können, ohne um 2 Uhr morgens wieder die FlipFlops zücken zu müssen. Also mache ich ein High-Heels Training bei Ksenia von walkonheelz (www.walkonheelz.de) in Baden-Baden im Tanzsaal von einer Tanzschule!

Ich mache ein High-Heels-Training

Ich bin bis auf Ksenia eindeutig die jüngste im Raum, was mich wundert. Ich dachte so: Ich bin schon spät dran mit einem Kurs, aber besser spät als nie. Der große Raum überzeugt mich gleich: Viele Spiegel an den Wänden werden zeigen was wir alles falsch machen. Sehr gut! Ksenia zeigt uns erst wie wir uns warmmachen fürs Training und generell fürs Laufen auf High-Heels. Mit breiten Gymnastikbändern dehnen wir die Füße, indem wir sie immer wieder in die Position bringen, die sie auch in den Schuhen einnehmen würden. Das Grundproblem erklärt Ksenia genau: „Wir haben oft zu wenige Muskeln inden Füßen!“ Wir trainieren sie selten bis nie und machen im Fitness-Studio keine extra Übung für die Füße auf der halben Spitze! Das Mädels, das ist unser größtes Problem. Und ich dachte bisher immer ich wäre einfach unfähig.

Ein gutes Gefühl, dass die Muskeln schuld sind. Die Füße sollte außerdem nicht verkrampfen in den High-Heels. Dagegen hilft: Die Zehen immer wieder auseinander zu spreizen wenn wir gerade Barfuß sind. Eine Hilfe ist es, wenn wir die Finger an den Händen gleichzeitig auseinander spreizen – keine Ahnung warum, aber dann geht es auch an den Füßen leichter.

Und dann geht’s auch schon los auf unseren eigenen High-Heels! Ich habe welche mitgebracht, die nach Tango aussehen und geschlossen sind, aber drei Nummern zu hoch für mich. Ich dachte bisher immer es muss den mega Trick geben beim Laufen auf hohen Absätzen. Trick 17 gibt es auch, aber er ist denkbar einfach – und gleichzeitig unfassbar schwer umzusetzen: Wir sollen einfach genauso laufen wie auf flachen Schuhen. Also erst mit der Ferse aufsetzen und abrollen. Und weiter! Zack zack zack.

Ich fühle mich wie bei GNTM

In den nächsten Stunden fühle ich mich wie eine Kandidatin bei Germany’s next Topmodel – nur in klein und ohne je „vorm Spiegel geübt zu haben“, wie es Heidis Kandidatinnen immer beteuern. Ich habe nie geübt und so sehe ich auch aus. Wie ein Mehlsack auf Heels. Jedenfalls fühle ich mich so im ersten drittel des Kurses. Ksenia hat zum Glück eine unendliche Geduld und erklärt immer wieder: „Nicht zappeln, Athene! Oberkörper gerade! Normal abrollen! Hüfte gern bewegen, aber die Schultern trotzdem still halten.“ Ich werde nie wieder über die Kandidatinnen bei GNTM lachen! – Zumindest nicht wenn sie versuchen auf den Dingern zu laufen. Knochenjob – ich bin froh, dass ich auf der Arbeit keine hohen Dinger anziehen muss. Aber auch ich bin nicht komplett resistent gegen Lernerfolge!

Mit einem Buch auf dem Kopf durch den Raum

Immer wieder schmeisst Ksenia Popsongs an und scheuch uns quer durch den Raum! – Mal mit Buch auf dem Kopf, mal mit Handtaschen in der Hand und dann wieder so. Und irgendwann wird es einfacher! Ich fühle mich nicht mehr wie der größte Trampel – das Buch schafft es auf meinem Kopf quer durch den Raum – die anderen klatschen. Ich fühle mich gut, weiblich, sexy und ich habe das Gefühl ich kann alles schaffen. Also zum Beispiel eine ganze Party auf meinen Tangoschuhen tanzen. Aber es ist eins dieser Glücksgefühle und das habe ich Ksenia zu verdanken! Die verspricht am Ende: „Training ist alles“ und versichert: Sie würde niemals jeden Tag auf High-Heels laufen, wenn es ihr nicht wirklich leicht fallen würde! Klasse! Gute Grundvoraussetzung! Jetzt müssen wir nur alle zu Hause weiter trainieren – und uns zum Beispiel jeden Abend auf der halben Spitze stehend die Zähne putzen. Aber das sollte doch möglich sein, oder? Klar!

Das beste am High-Heels war für mich, dass ich bei mir selbst einen Prozess festellen konnte: Verbesserung! Außerdem hat Kesnia uns gute Tipps fürs Training zu Hause mitgegeben!