Ich habe eine Schwäche für Flughäfen. Denn sie sind wie eine große Tube voller Emotionen: So viele Menschen, die sich wiedersehen oder verlassen auf einem Haufen. Wunderschön und echt!
Mit großen, erwartungsvollen Augen laufen Menschen in die großen Eingangshallen. Bei der „Ankunft“ fallen sich Leute, die sich potentiell ewig nicht gesehen und ganz bestimmt sehr vermisst haben in die Arme. Beim „Abflug“ schauen sich Paare tief in die Augen und schwören auf die ewige Liebe, bevor einer durch die Schranke verschwindet. Eine Träne im Augenwinkel, weil die Angst eben doch da ist, dass der andere untreu sein könnte oder einen auf die Distanz vergisst. Was, wenn das gerade der letzte Kuss war?
Am Flughafen knubbeln sich Emotionen
Ich
liebe Flughäfen! Ich habe das Gefühl an jedem Flughafen knubbeln
sich die schönsten und tiefsten menschlichen Emotionen. Vielleicht
weil beim Abschied oder beim Wiedersehen sogar Menschen, die sonst
als unemotional gelten auf einmal Leuchten in den Augen haben und
zeigen was in ihnen steckt. Vielleicht auch weil ich am Flughafen
immer dieses Gefühl von „alles ist möglich“ habe. Allein diese
riesige Anzeigetafel im Eingangsbereich: Kuala Lumpur, Hong Kong,
Buenos Aires, Los Angeles. – In den nächsten Stunden könntest du
einfach überall hinfliegen. Theoretisch.
Und einige Menschen um dich herum werden genau diese Flieger nehmen. Die einen werden Urlaub machen, andere haben ein wichtiges Business Meeting und wieder andere reisen zu ihren Liebsten: Zum Freund nach Kolumbien oder zur Familie nach China. Sie gehen dahin, wo sie lieben und geliebt werden. Der Flughafen ist der Ort, wo sie aufbrechen oder ankommen.
Am Flughafen leuchten die Augen
Ihr kennt vielleicht diese zauberhafte Schlussszene aus dem Film „Love Actually“, diesem tollen romantischen Weihnachtsfilm mit Hugh Grant, Keira Knightley und Heike Makatsch. (Übrigens einer der Filme, die ich jedes Jahr gucken muss vor Weihnachten.) Die Geschichten aus dem Film enden alle am Flughafen in London – natürlich damit, dass sich Menschen in die Arme fallen, dass Augen beim Wiedersehen leuchten und damit dass geknutscht wird. Ich liebe es. Und das ist genau das was ich meine.
Abschiedsschmerz und Wiedersehensfreude
Stell
zwei Liebende an den Abschiedspunkt, wo der der abreist zum Gate muss
und der andere darf nicht mit. Furchtbar und schön gleichzeitig. Sie
halten sich in den Armen, küssen sich so intensiv wie nie zuvor um
dem anderen zu zeigen, dass man ihn neineinein auf keinen Fall
vergessen wird. Mindestens einer weint und dann – auf einmal – geht
einer. Wie in einer schlechten Soap! Und das passiert jeden Tag
überall auf der Welt an ganz vielen verschiedenen Flughäfen.
Wahnsinn! Es wirkt wie kitschig erfunden, inszeniert und doch ist es
die echteste Emotion überhaupt.
Ich
gebe zu ich selbst bin mir in solchen Situationen schon vorgekommen
wie in einer Soap. Allerdings hat keiner gerufen: „Klappe – wir
haben alles. Ihr düft doch zusammen bleiben.“ Hinterher wurde es
nur schlimmer. Mit Trauerkloß im Hals und der ewigen Frage: Sehen
wir uns wieder? Vielleicht?
Es ist natürlich nicht immer zu einem Wiedersehen gekommen. Und trotzdem: Immer wenn ich an einem Flughafen bin, plane ich extra viel Zeit ein, um Menschen zu beobachten und rumzulaufen. Selbst in Transit-Bereichen kannst du eine geniale Zeit haben.
In Atlanta lohnt sich ein Zwischenstopp
In Atlanta hatte ich bei einer Zwischenlandung zum Beispiel einmal 9 Stunden Zeit. Ich habe die verschiedenen Gates erkundet. Und habe unter anderem rausgefunden, wo ein Flügel steht, auf dem jeder dahergelaufene spielen kann. Für ein paar Stunden habe ich daneben gesessen und mich gewundert: Es kamen erstaunlich viele Könner vorbei, die große und emotionale Melodien gespielt haben. Bei Sonnenuntergang saß ich an einem dieser typischen Fenster, von denen aus du auf die Flugzeuge auf der Landebahn schauen kannst. Und ich habe mir vorgestellt was all diese Menschen in diesen Flugzeugen vor haben.
Flughafen Singapur: Ein Erlebnispark
Richtig
umgehauen hat mich aber der Flughafen Singapur. Wahnsinnig groß, du
kannst kilometerweit laufen und findest immer wieder etwas neues:
Erst waren wir ein paar Stunden im Swimmingpool – einen besseren
Ort für eine Zwischenlandung gibt es definitiv nicht, denn da kannst
du dir die ganze Anspannung aus dem Körper schwimmen. Danach sind
wir an den Kinos vorbeigeschlendert.
Du
kannst dir dort den ganzen Tag über Filme in Dauerschleife
anschauen. Wenn dir dann aber doch eher nach Natur ist, gehst du
einfach in den Schmetterlingsgarten. Und danach auf einen der vielen
Massagesessel. Die waren mein zweites persönliches Highlight. Dieser
Flughafen erinnert irgendwie an einen Erlebnispark – und es ist ja
auch einer! Ein Ort mit unendlich vielen Möglichkeiten. Auch hier
reisen viele Verliebte auf dem Weg zum Freund oder zur Freundin lang
– mit großer Vorfreude im Bauch. Oder mit Abschiedsschmerz im
Herzen, weil es wieder zurück geht.
Jetzt wisst ihr es: Mein Herz gehört den Flughäfen dieser Welt. Das ist der Grund, warum ich gerne Flüge mit langen Zwischenlandungen buche. Ich bin süchtig nach den Extremen und nach Emotionen – und nichts macht mich glücklicher als das echte, tiefe Lachen in den Augen von Menschen, die jemanden wiedersehen, den sie vermisst haben. Das Glitzern in den Augen. Das Leben.
„Wenn dir Bali heute noch gefällt, fahr nach Sri Lanka! Da sind die Vibes noch wie früher auf Bali.“ Das hat mir ein Reisender auf Bali gesagt, als wir uns über Surf-Reiseziele ausgetauscht haben. Im Februar 2018 war es dann endlich soweit: Zeit für unsere Rundreise in Sri Lanka. Hier stelle ich euch unsere Route vor.
Rund drei Wochen Zeit haben wir uns genommen für die Reise nach Sri Lanka. Es war unsere Hochzeitsreise und daher lange herbeigesehnt. Wir haben uns entschieden, nicht alle Top-Tipps und Must-Sees abzuklappern. Anstelle dessen wollten wir lieber langsam reisen und an jedem Ort mindestens drei Nächte verbringen. Außerdem wollten wir natürlich ans Meer und surfen. Da wir Ende Februar nach Sri Lanka gereist sind, haben wir uns daher für ein paar Stationen im Landesinneren und die Südküste entschieden: Denn dort kann man im Februar und März besonders gut surfen. Darauf sollte man bei einer Buchung achten, denn in Sri Lanka gibt es unterschiedliche Klimazonen. Wir haben uns für die folgende Reiseroute entschieden:
Kandy – Ella – Tissamaharama – Matara (Meddawatta) – Hikkaduwa
Und das war – für uns – die perfekte Route. Wir haben so viele wunderbare Kleinigkeiten erlebt. Deshalb wird es noch weitere Artikel über Sri Lanka geben. Hier gibt es einen Überblick über unsere Rundreise mit vielen kleinen Tipps.
Die Ankunft
Nach einem langen Flug mit wenig Schlaf sind wir in Colombo am Flughafen angekommen. Es war wuselig und warm. Überall standen Menschen in Schlangen. Kein effizientes System, um einen Einreisestempel zu bekommen. Aber das gehört dazu. „Ayubowan“ – das wünschten wir allen Menschen an den Schaltern. Denn das bedeutet „Guten Tag“. Auf dem Weg nach draussen haben wir uns noch Handy-SIM-Karten zu einem günstigen Preis bei Dialog gekauft und haben uns dann ein Taxi nach Kandy gebucht. Denn wir haben uns gegen einen Aufenthalt in Colombo entschieden. Es gibt viele inoffizielle Taxistände, die Phantasiepreise für die Taxifahrten berechnen. Es lohnt sich daher zu „Airport Taxi“ zu gehen und ein offizielles Taxi zu buchen, bei dem der Preis feststeht. Für die 3,5 Stunden-Fahrt nach Kandy haben wir so rund 7000 Rupien (ca.36€) bezahlt.
Die Fahrt nach Kandy
Rein ins Taxi und schon ging unser Abenteuer los. Der Fahrer war total sympathisch und hat uns von seiner Familie und seinem Kind erhzählt. Und dann hat er uns in gebrochenem Englisch gefragt, ob wir kurz vorbeifahren und sie abholen sollen. „Ok“, sagten wir ohne genau zu wissen, was er meint. Und kurz darauf saßen wir in der Lobby eines wunderschönen Hauses, haben frischen Papaya-Saft getrunken und Kekse gegessen. Währenddessen haben sich Frau und Kind bereit gemacht, um mit uns zu fahren. Und plötzlich ist mir gedämmert, worum es eigentlich ging: Der Fahrer würde den ganzen Tag unterwegs sein, um uns abzuliefern und wieder heimzufahren. Wenn er die beiden mitnimmt, kann er mehr Zeit mit ihnen verbringen. Gute Idee!
Die Fahrt nach Kandy zog sich, die Straßen waren voll: Überall Vans, TukTuks und Busse: Die Könige der Straße in Sri Lanka. Wenn ein Bus kommt, müssen alle anderen weichen. Hier hat der Stärkere das Recht. Und das sind nunmal die Busse.
Kurz vor Kandy haben wir an einer Teefabrik halt gemacht und eine kleine Führung bekommen. Eine Frau hat uns erklärt, wie der schwarze Tee hergestellt wird, für den das alte Ceylon damals weltberühmt geworden ist. Hinterher durften wir den Tee probieren – und natürlich kaufen. Leider waren wir sehr müde und haben nicht gemerkt, dass wir einigen teuren Tee eingepackt haben. Das fällt uns erst an der Kasse auf. Zu spät. Hoffentlich schmeckt der Tee nach Gold, dachte ich noch, als wir weiterfahren.
Kandy und unsere Unterkunft
In Kandy haben wir in einem Airbnb von einem alten, lieben Ehepaar gewohnt. Die Stadt war wuseliger und größer als ich vorher dachte. Daher war ich froh, dass unsere Unterkunft nicht direkt an der Straße liegt, sondern in zweiter Reihe. Dadurch war es deutlich ruhiger. Wir haben im 1. Stock in einem gemütlichen Zimmer geschlafen und haben morgens ein reichhaltiges Frühstück serviert bekommen. Und dazu genügend Tipps zur Umgebung: Kandy und das kulturelle Dreieck.
Drei Nächte hatten wir in Kandy. Deshalb haben wir gleich am ersten Tag noch den Zahntempel besucht: Der berühmte buddhistische Tempel, wo – gemäß Überlieferung – der linke Eckzahn Buddhas aufbewahrt wird. Deshalb ist hier immer viel los. Auch an jenem Abend als wir das Tempelgelände betreten. Es war so voll, dass wir das Gelände überqueren und den Tempel umrunden, aber nicht hineingehen wollten. Es lag aber eine interessante, entspannte Stimmung über dem Ort, die ich sehr anziehend fand.
Kandy: Der Botanische Garten – das grüne Herzstück der Stadt
In Kandy kann ich jedem Besucher den Botanischen Garten ans Herz legen. Als wir in diese grüne Oase gelaufen sind, war ich komplett geflasht: Der Garten ist riesig und an jeder Ecke gibt es massige, majestätische Bäume, die ich noch nie gesehen habe. Dazu viele Palmen, die eine Allee säumen. Affen und viele andere Tiere laufen über das Gelände und bunte, exotische Blumen sprießen am Wegesrand.
Wir sind durch Gewächshäuser mit tausend und einer bunten Orchidee gelaufen und haben uns auf Parkbänke gesetzt, um den Ort auf uns wirken zu lassen.
Das ist wirklich der schönste Botanische Garten, in dem ich je gewesen bin.
Tour: Lieber Pidurangala als Sigiriya Rock
Das kulturelle Dreieck Sri Lankas haben wir nur zum Teil besucht. Kandy ist ein Eckpunkt des touristischen Dreiecks. Ansonsten gehören die Städte Anuradhapura und Polonnaruwa, die wir nicht besucht haben. Unbedingt sehen, wollten wir aber den berühmten Sigiriya – Löwenfelsen: Ein riesiger Felsen, der einfach und plötzlich aus dem Boden emporragt und sehr majestätisch daherkommt. Er gehört inzwischen zum UNESCO – Weltkulturerbe und ist dementsprechend überlaufen. Wir haben uns daher für die deutlich günstigere Alternative in nächster Nähe entschieden: Den Pigurangala Felsen. Er ist etwas kleiner, weil er noch nicht so bekannt ist, ist der Eintritt aber auch deutlich günstiger und vor allem ist er nicht so voll.
Wir haben uns für eine Tagestour von Kandy mit dem TukTuk entschieden. Ein aufregendes Abenteuer, denn wir waren viele Stunden unterwegs zwischen Bussen, Abgasen, Autos und anderen TukTuks. Unser Host hatte uns aber einen richtig guten Fahrer empfohlen, mit dem auch ich Angsthase mich wohlgefühlt habe. Und TukTuk-fahren macht richtig Spaß, wenn man sich darauf einlässt. Nach mehreren Stunden merkt man die Fahrt und die Schlaglöcher aber im Körper und wird müde. Auf dem Weg haben wir mehrere Tempel besucht: Allesamt schön, aber überfüllt.
Tipp: Geht nicht in einen Herbal Garden
Leider hat unser Fahrer auch Halt an einem sogenannten „Herbal-Garden“ gemacht. Wir dachten erst: „Geil! Da kann man bestimmt Gewürze kaufen.“ Aber tatsächlich sind diese Gärten die reinste Verkaufsveranstaltung von überteuerten Kosmetikprodukten. Das haben wir leider erst gemerkt, als wir am Ende an der Kasse standen.
Die Masche läuft so: Jemand führt dich durch einen „Garten“ und zeigt die die verschiedenen Produkte: Zahnpasta, Minz-Paste, Anti-Mücken-Zeugs… und am Ende gibt er dir einen Zettel und sagt: „Na, welche Produkte hättest du gern? Bitte ankreuzen. Dann kann ich helfen, sie im Laden herauszusuchen.“ Ein Schelm, denn so kommst du auf keinen Fall selbst mit irgendwelchen Preisschildern in Kontakt. Und sie setzen darauf, dass man am Ende an der Kasse keinen Rückzieher mehr macht. Bei uns hat das jedenfalls geklappt. Und wir haben 50 Dollar für Zahnpasta und Minz-Paste bezahlt. Das tat weh.
Pidurangala
Als wir endlich am Pidurangala Felsen angekommen sind, wurde es aufregend. Wir haben den günstigen Eintritt von ca. 500 (noch nicht mal 3 Euro) Rupien gezahlt und sind losgelaufen: Treppenstufen, Weg, Stufen. Rechts haben wir eine Buddha-Statue passiert und sind immer weiter den Pfeilen gefolgt, die jemand auf den Boden und die umliegenden Felsen gemalt hat. Damit niemand vom Weg abkommt.
Der Weg war recht entspannt bis zu diesem Punkt, an dem wir nach Pfeilen suchen mussten und uns klar wurde: Ab jetzt heisst es klettern! Zum Glück hatten wir Turnschuhe an. Aber etwas mulmig war mir schon zumute, als ich zwischen den großen Felsbrocken nach Halt gesucht habe. Zwei ältere Frauen vor uns haben aufgegeben. Wir wollten uns damit nicht geschlagen geben. Es sind die letzten Schritte, bis wir oben auf dem Felsen stehen würden. Das stand fest. Nur wie dahin kommen? Außen am Fels klettern schien uns zu gefährlich. Da sahen wir auf einmal eine Spalte, durch die man sich schieben konnte. – Um auf den Felsen zu kommen. So machen es auch die Hunde. Und wir. Es sah enger aus als es ist.
Und plötzlich war da diese außergewöhnlich tolle Aussicht auf den berühmten Sigiriya Felsen. Wir haben geschwitzt und gekeucht. Die Sonne brannte. Aber mit einem Mal war all das egal. Wir wussten, warum wir da waren. Warum es sich lohnt zu klettern. Und weiter zu gehen, als man sich zugetraut hätte. Von weitem haben wir die Menschenmassen beobachtet, die wie Ameisen den Sigiriya hochgestiegen sind. Wir haben uns hingesetzt, die Aussicht genossen und waren einfach nur dankbar. Dankbar da zu sein. Dankbar zu leben und dankbar diese Aussicht genießen zu dürfen.
Tipp: Ich kann natürlich nicht beurteilen, wie die Aussicht vom Sigiriya selbst ist. Persönlich würde ich euch aber den Pidurangala empfehlen: Für die etwas andere Aussicht und Ruhe.
Restaurants und Essen in Kandy
In Kandy gibt es viele geniale Restaurants für alle Reis- und Curry-Liebhaber. Besonders ans Herz legen möchte ich euch aber den Hela Bojun Food Stall in der Nähe des Botanischen Gartens. Hier gibt es traditionelles vegetarisches Essen aus Sri Lanka zu unfassbar günstigen Preisen. Man sucht sich jedes einzelne kleine Gericht aus, das man essen möchte und zahlt diese einzeln bei den Frauen, die dieses Gericht verkaufen: Von Teigtaschen, über Bohnen und Reis bis hin zu Suppe. Unfassbar lecker!
Diese Food Stalls gibt es in vielen Orten in Sri Lanka. Sie sind von der Regierung unterstützt. Es lohnt sich, danach zu suchen.
Die berühmte (Massen-)Zugfahrt von Kandy nach Ella
Das Internet ist voll von Artikeln über diese magische Zugfahrt ins Hochland von Sri Lanka. Ich werde diesem Thema auch noch einen eigenen Artikel widmen. Aber auch hier soll die Fahrt nicht fehlen. Wie sehr hatte ich mich darauf gefreut: In offenen Türen stehen. Den Fahrtwind genießen. Die Teeplantagen angucken. Stundenlang Zug fahren. Die kleine Ernüchterung kam kurz vor der Reise als klar wurde: Plätze reservieren ist nicht mehr drin. Ein paar Travel Agencies kaufen die reservierten Plätze vorher auf und man kann nur noch am Morgen der Fahrt „Last-Minute-Tickets“ kaufen. Ohne Reservierung. Natürlich wollten auch wir wie alle anderen Backpacker am liebsten in der berühmten zweiten Klasse fahren. Als wir am Morgen der Abfahrt am Bahnhof von Kandy angekommen sind, war aber schnell klar: Es wird voll. Und zwar in JEDER Klasse.
Es ist wirklich kein Problem Tickets Lastminute zu kaufen. Aber der Zug wird voll. Sehr voll. Der ganze Bahnsteig war vollgestopft mit Backpackern: mit so Leuten wie wir, die unbedingt die 150 Kilometer nach Ella in mehr als sechs Stunden mit dem Zug fahren wollten. Once in a Lifetime. Selber schuld. Wir machen das beste draus – das stand für uns fest. Als wir dann dicht an dicht im Waggon standen und nichtmal aus dem Fenster gucken konnten, war es doch etwas ernüchternd.
Zum Glück haben wir schnell eine nette Familie aus Sri Lanka kennengelernt, mit denen wir uns unterhalten und Snacks tauschen konnten. Und als sie alle ausgestiegen sind, hatten wir nach 90 Minuten sogar Sitzplätze. Aber es war nicht daran zu denken, sich in eine offene Tür zu stellen und tausend Bilder zu schießen. Der Weg dahin war einfach zu voll und alle Türen belegt.
Nach vier Stunden Fahrt habe ich mich dann doch durchgedrängelt für das eine Andenken. Das Foto in der Tür. Es war echt nicht einfach durchzukommen. Denn da standen Menschen. Das Foto habe ich bekommen. Aber es bleibt dieser Beigeschmack. Vor 3 Jahren war diese Fahrt sicher noch ein anderes Erlebnis. Spaß gemacht hat es uns trotzdem: Zug fahren ist einfach genial!
Ella
Ach Ella! Du zauberhaftes kleines Ding. Nach der langen Zugfahrt sind wir durch den Ort in unsere Unterkunft am Rande des Ortes gelaufen und haben schnell gemerkt: Ella ist genau unser Ding! Überschaubar und hübsch. Aber auch hierher kommen inzwischen natürlich sehr viele Touristen.
Wir hatten ein Zimmer in den Country Homes mit großem Balkon und Wahnsinns-Aussicht auf die Berge, Felsen und ins Grüne. Das flasht mich noch heute, wenn ich daran zurückdenke. Tausend Grüntöne neben- und übereinander. Berge. Wasserfälle. Und alles sieht so saftig aus. Ich hätte die Tage dort damit zubringen können auf diesem Balkon zu sitzen und zu gucken. Morgens haben uns die Gastgeber zum Glück dort unser Frühstück serviert. Das war unglaublich lecker und schön.
Ella – Little Adams Peak
In Ella sind wir auf den Little Adams Peak gestiegen. Ich bin kein großer Fan vom Wandern, aber das hat auch mir viel Spaß gemacht: Ein großer Spaziergang durch Teeplantagen. Immer wieder kann man anhalten und ein Bild machen vom unendlichen Grün. Und auf dem Berg angekommen, wird man von weiter Aussicht belohnt: Über grüne Täler und Berge. Dieses satte grün, das so reichhaltig ist und voller Energie. Wunderschön. Wir haben uns auf einen Stein gesetzt und den Moment genossen. Ein wertvoller Moment.
Alle, die nicht so gern wandern, kann ich beruhigen: Der Weg ist wirklich machbar! Aber haltet euch auf jeden Fall an die Schilder, damit ihr nicht klettern müsst.
Nine Arches Bridge
Am Abend sind wir zur Nine Arches Bridge gelaufen.
Das ist eine der schönsten Eisenbahnbrücken, die ich je gesehen habe. Sie nimmt einen mit in die Zeit, als Sri Lanka noch Ceylon hieß und eine britische Kolonie war. Ein echtes Bau-Kunstwerk aus einer anderen Zeit inmitten der grünen Felder. Der perfekte Spot, um zu träumen und berühmte Sehnsuchts-Bilder auf Gleisen zu schießen. Ich hätte Stunden hier verbringen können. Aber als es dunkel wurde, haben wir uns auf den Heimweg gemacht.
Zur Brücke kann man besonders gut bei einem Spaziergang über die Gleise laufen. Das machen hier auch die Einheimischen so. Züge kommen nur alle paar Stunden und man hört sie von weitem, da sie laut hupen. Sobald ihr einen Zug von weitem hört, stellt euch abseits der Gleise ins Grüne und wartet ab, bis er vorbeigefahren ist. Abseits der Gleise wohnen viele Menschen und verkaufen einem Kokosnuss, wenn man durstig wird. Das lohnt sich immer.
Restaurants in Ella
Jade Green: Wir waren total begeistert vom „Jade Green“ Restaurant. Hier gibt es ausgezeichnete Currys zu einem top Preis-Leistungs-Verhältnis. Normalerweise mag ich Aubergine nicht so gern, aber so wie ich sie hier probieren durfte, kannte ich sie bis dahin nicht.
Café Guru: Dieses Restaurant hat uns auch gut gefallen: Sehr schön eingerichtet und gemütlich. Und das Essen war lecker.
Chill Restaurant & Bar: Von diesem Restaurant hatten wir vorher im Internet gelesen und sind wegen der guten Bewertungen hin. Wir konnten die Begeisterung leider nicht teilen und waren nicht überzeugt: Zu voll, zu teuer, zu wenig Geschmack.
Tipp: Wenn euch der Zug von Kandy nach Ella zu voll war, nehmt den Zug bis zur Endstation: Fahrt an einem anderen Tag nochmal mit dem Zug – als Event. Hinter Ella ist der Zug leer, ihr fahrt über die Nine Arches Bridge und könnt endlich in den Türen sitzen und Bilder machen.
Tissamaharama
Tissa – der Ort für eure Safari. Auch wir wollten in die Wildnis und Tiere beobachten im Yala Park. Deshalb haben wir Halt in Tissamaharama gemacht und uns drei Nächte im Thaulle Resort gegönnt. Ein deutlich schickeres Hotel, das wir uns ausgesucht haben, weil wir auf Hochzeitsreise waren. Da ist man schließlich nur einmal – da soll es was besonderes sein.
Yala Nationalpark
Wir haben uns für eine Halbtagestour in den Yala Nationalpark entschieden. In aller Frühe wurden wir abgeholt und haben uns vor dem Nationalpark in eine lange Schlange Autos gestellt. Wow. Hier schien jeden Morgen richtig was los zu sein! Jeder im Ort scheint einen Jeep zu haben, um Menschen durch den Yala-Park fahren zu können. Auf der Suche nach den berühmten Leoparden. Die gibt es hier nämlich noch in freier Wildbahn. Und deshalb kommen Menschen aus aller Welt her – und suchen nach den Tieren. Wir auch.
Ich kam mir schon etwas blöd vor: Wir saßen immerhin zu zweit in einem Jeep für 6 Leute. Und vor und hinter uns sehen wir das immer wieder: Jeeps, in denen nur zwei Menschen sitzen, obwohl man sie viel voller machen könnte. Hm.
Unterwegs sehen wir Elefanten, Wasserbüffel, Krokodile, wunderschöne Pfauen… Wildkatzen. Aber keine Leoparden.
Man könnte sagen: Wir hatten kein Glück. Mir hat es aber ehrlich gesagt nichts ausgemacht. Wir haben so viele außergewöhnliche Tiere gesehen an jenem Tag, die ich vorher nichtmal kannte… das war wirklich eine besondere und tolle Erfahrung.
Außerdem sind die vielen Jeeps regelrecht von rechts nach links gefahren – auf der Jagd nach Leoparden. Das war mir fast zu viel. Und zu laut. Als Leopard hätte ich mir auch ein ruhigeres Plätzchen gesucht.
Wir haben von anderen Reisenden gehört, dass sich die Ganztagestouren mehr lohnen, weil man sich da auch einfach mal hinstellt und wartet. – Ob ein Tier vorbeiläuft.
Thaulle Resort
Unser Hotel lag mit Blick auf den Yoda See: Ein riesiges Gewässer, wo Wasserbüffel und viele andere tolle wilde Tiere wohnen. Auf der Internetseite wurde mit „Ayurveda-Anwendungen und Kuren“ geworben. Und wir hatten extra ein Paket mit Ayurveda-Service gebucht. Ich war richtig neugierig auf die traditionelle indische Heilkunst.
Wir bekamen Zettelchen mit unseren Terminen und wurden jeden Tag massiert. Immer genau gleich. Kopfmassage. Gesichtsmassage. Körpermassage und danach Kräuterbad. Wir bekamen aber keinen Besuch vom Arzt und uns wurde nichts über Ayurveda erklärt. Hinterher kam raus, dass man in drei Tagen gar keine Ayurveda-Kur machen kann, weil es zu kurz ist. Schade, denn wir hatten die Kur buchen können für die drei Tage. Das hätte ich gern früher gewusst. Aber insgesamt muss ich sagen: Die Massagen haben natürlich trotzdem sehr gut getan.
Tipp: Falls ihr eine Safari machen möchtet, nehmt am besten die Tagestour. Es gibt auch Unterkünfte auf dem Gebiet des Nationalparks. Das ist bestimmt eine besondere Erfahrung.
Matara – Meddawatta
Matara – hier habe ich meinen Lieblingsstrand gefunden. Deshalb werde ich diesem Ort nochmal einen eigenen Artikel widmen. Diesen Ort haben wir tatsächlich ausgesucht, weil uns das Hotel überzeugt hat. Und die Bilder des Strands.
Ich brauche nicht viel, um glücklich zu sein. Der Blick ins Weite. Das Meer. Ein paar Wellen, ein gemütliches Bett… viel Kaffee am Morgen. Und schon geht es mir gut. In Meddawatta gab es all das. Und noch viel mehr.
Es ist einer dieser besonderen Orte, die dir ein gutes Gefühl machen. Weil hier so vieles stimmt. Und noch nicht zerstört worden ist durch den Tourismus.
The Seascape
Unser Hotel The Seascape haben wir über einen kleinen Weg erreicht, es lag direkt am Strand. Ein kleines Boutique-Hotel mit nur sechs Zimmern und einem riesigen Aufenthaltsbereich mit Pool im ersten Stock. Schon bei der Ankunft konnte ich nur noch vor Freude quietschen. Wunderschön und stilvoll gemacht. Unser Zimmer war eins der kleineren und lag im Erdgeschoss – unsere Terrasse ging über in den Garten und der wiederum führte direkt zum Strand. Vom Zimmer aus konnten wir auf das Meer und die Wellen gucken. Einfach großartig. Die Zimmer sind modern und geschmackvoll eingerichtet: Gemütliche Betten, stylisher Betonboden, Schreibtisch und große Fensterfront. Einziges Manko: Die Küche befindet sich gleich nebenan. Dadurch war es morgens relativ laut. Dieses Problem hat man in den Zimmern im zweiten Stock sicher nicht.
Das Frühstück haben wir jeden Morgen im ersten Stock auf dem Balkon mit Blick auf Wellen und Meer genossen. Stundenlang haben wir da gesessen und eine Tasse Kaffee nach der anderen getrunken. Am Meer kann ich mich einfach nicht satt sehen. Zur Auswahl gab es verschiedene Variationen von Ei, Pfannkuchen und Toast.
Eine ganze Woche waren wir dort und haben unsere Zeit irgendwo zwischen Schatten, Pool, Liegen, Sand und Wellen verbracht. Immer abwechselnd. Im Hotel haben wir uns morgens Surfboards ausgeliehen und uns in die Wellen gestürzt. Zum Glück ist dieser Strand – Meddawatta – auch für Anfänger und Intermediates perfekt geeignet. Immer wieder bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe Wellen angepaddelt – und wurde von Glücksgefühlen belohnt. Da der Strand lang ist und viel Platz im Wasser, kam man sich nicht so schnell in die Quere. Ich finde, es ist der perfekte Strand zum Surfen lernen.
Als wir abends am Strand Fisch gegessen und dabei den Sonnenuntergang beobachtet haben, war das Honeymoon-Feeling perfekt. Hier hätte ich auch 3 Wochen bleiben können.
Meddawatta hat wirklich alle meine Wünsche erfüllt. Bis tief ins Herz hinein. Es war entspannt und ruhig. Es gab genügend Wellen für alle. Unser Hotel war der absolute Wahnsinn und die Stimmung am Strand war top. Ich hoffe, dass es so bleibt bis wir wieder nach Sri Lanka kommen.
Restaurants Meddawatta
Das einzige Manko in unserem Hotel war die relativ teure Speisekarte. Wir haben daher nur einmal dort gegessen. Die anderen Abende sind wir ans andere Ende vom Strand gelaufen. Da gibt es ein paar kleine Lokale, wo man gut und günstig typisch sri-lankisches Kottu essen kann. Empfehlen können wir das Red Chillz und das gemütliche Reggae-Restaurant Uprising.
Tipp: Für diesen Strand würde ich mir besonders viel Zeit nehmen. Es gibt auch in der Gegend noch 1001 schöne Strände. Vor allem für Surfer ist Meddawatta der perfekte Ausgangspunkt für eure Sri Lanka Reise.
Wir haben unsere Surfboards zwar immer im Hotel ausgeliehen. Am Strand bekommt man aber auch an ein paar anderen Ständen welche.
Schnorcheln: Polhena Beach
In der Gegend kann man übrigens auch super schnorcheln und Schildkröten treffen. Einen Tag haben wir einen Ausflug mit dem TukTuk nach Polhena Beach gemacht. So nah war ich einer großen, wunderschönen Schildkröte noch nie! Echt beeindruckend. Aber auch viele kleine bunte Fische leben dort. Vor Ort kann man sich Equipment leihen.
Hikkaduwa
Wir sind mit dem Zug nach Hikkaduwa gefahren und haben schon bei der Ankunft gemerkt: Diesen Ort kennt man. Hier ist es touristisch. Das ist erst einmal eine Feststellung gewesen. Aber nach unserer traumhaften Woche in Matara war es schon ein kleiner Downer. Wären wir zuerst in Hikka gewesen, hätten wir den Ort sicher noch mehr lieben gelernt. Das nur vorab. Aber Hikkaduwa ist in jedem Fall ein wunderschöner Urlaubsort.
Sapphire Seas
Unser kleines Hotel Sapphire Seas lag etwas abseits vom Ortskern am Narigama Beach. Wir haben in einem wunderschönen Zimmer im 1. Stock gewohnt – mit Meerblick und allem, was mein Herz sich wünscht. Bei der Ankunft war unser Bett dekoriert mit Handtuch-Herz-Schwänen und besten Wünschen für unseren Honeymoon. Mit solchen Dingen kann man mich wirklich begeistern.
Die Zimmer im Hotel waren rings um einen großen Pool gereiht. Über eine Gartentür ging es direkt an den Strand. Mir hat die Lage abseits vom Gewusel Hikkaduwas sehr gut gefallen. 25 Minuten sind wir über den Strand in den Ort gelaufen – bis zum großen Surfspot. Unterwegs konnten wir immer wieder Pause machen, die Aussicht genießen oder ein Bier in einem der unzähligen kleinen Strand-Cafés trinken. Ich liebe diese kleinen einfachen Bars: Plastiktische und Stühle an den Strand stellen. Schild daneben. Fertig. Das ist nicht schick und nicht geleckt. Das ist einfach und erfüllt seinen Zweck.
Wir saßen jeden Tag dort mit den Füßen im Sand und dachten: Wow. Auch so kann das Leben sein.
Die ca. 2 Kilometer in den Ort sind wir abends auch oft mit dem TukTuk gefahren und haben dafür ca. 150 Rupien gezahlt. Lasst euch nicht davon aus der Ruhe bringen, dass die Fahrer erstmal mehr verlangen. Ihr könnt immer freundlich handeln.
Sobald man das Zentrum Hikkaduwas verlässt, war es ruhig und entspannt am Strand. Das hat uns besonders gut gefallen. Hier konnten wir stundenlang spazieren oder am Wasser liegen. Einfach schön.
Restaurants in Hikkaduwa
In Hikkaduwa gibt es ausgezeichnete Restaurants!
Get Fresh: Am besten geschmeckt hat es uns im „Get Fresh“. Da gibt es unglaublich guten Fisch in Mango-Kokos-Sauce.
Home Grown: Total lecker und gemütlich ist es auch im „Home Grown Rice & Curry Restaurant.“ Das ist ein Familienbetrieb abseits der großen Straße mit frischem, leckeren Essen: Curry oder Fried Noodles fanden wir hier super.
No 1 Roti Restaurant: Auch das „No1 Roti Restaurant“ ist toll: Rotti sind ähnlich wie Crepes und werden mit Ei, Fisch oder anderen leckeren Dingen belegt. Sie sind echt lecker und total günstig.
Tipps Umland von Hikkaduwa
Bus fahren in Sri Lanka
Von Hikkaduwa aus könnt ihr das Umland mit dem Bus erkunden. Bus fahren ist zwar sehr aufregend, weil die fetten Fahrzeuge auf den Straßen das Sagen haben. Es ist aber auch eine wilde und schöne Erfahrung, weil man mit den Einheimischen in Kontakt kommt. Außerdem ist es unglaublich günstig – vor allem mit den roten staatlichen Bussen. Die blauen bunten Busse berechnen für eure Fahrt etwas mehr (aber immernoch sehr wenig). Dafür läuft darin laute Musik und es ist immer Party angesagt. Meistens sind die Bushaltestellen auf den Straßen aufgemalt durch Einbuchtungen. Aber nicht immer. Fragt am besten immer einen Local, denn die können im Zweifelsfall auch lesen, was auf den roten Bussen steht. Das hat uns sehr geholfen.
Unawatuna und Dalawella
Wir sind mit dem Bus zum Beispiel zum Dalawella Beach gefahren, um eine der berühmten Palmenschaukeln auszuprobieren. Da gibt es inzwischen mehrere. Und die jeweiligen Besitzer und Instand-Halter berechnen für die Nutzung ca 200 Rupien. Ich fand das ok und mir hat das Schaukeln total viel Spaß gemacht. Dieser Strand ist aber auch ohne Palmenschaukel einen Besuch wert, denn er ist wirklich paradiesisch. Und auch in der Gegend gibt es Schildkröten und viele bunte Fische zu sehen.
Außerdem haben wir die Stelzen-Fischer in Unawatuna besucht. Sie sind wirklich sehr freundlich und für jeden Schnack zu haben. Sie können es allerdings gar nicht leiden, wenn man sie einfach so fotografiert. Viele wollten dafür inzwischen Geld sehen. Das fand ich erst etwas befremdlich, aber dann auch verständlich: Mit ihren Fischen verdienen sie wirklich wenig. Andauernd kommen Touristen vorbei. Da ist es vermutlich ein natürlicher Schritt, Geld für Fotos zu verlangen.
Diese Fischer haben wirklich viel zu erzählen. Wir saßen sicher eine Stunde bei ihnen und haben Kokosnuss-Wasser getrunken, ihren Geschichten zugehört und beim Fische-zählen zugeschaut.
Alkohol in Sri Lanka
Im Supermarkt in Sri Lanka werdet ihr keinen Alkohol finden. Dafür gibt es sogenannte „Wine Sores“ oder „Wine shops.“ Eigentlich lustig, dass sie so heißen, denn in Sri Lanka trinken die meisten Menschen Bier oder Arrak – eine Spirituose aus Zuckerrohr, Reismaische oder Palmsaft. Wein gibt es zwar auch, aber die Nachfrage ist gering. Es gibt meistens nur eine Sorte – wenn man Glück hat aus Chile.
Ach Sri Lanka – ich komme wieder
Ich muss unbedingt bald wiederkommen. Dieses Gefühl hat Sri Lanka bei mir hinterlassen. Am liebsten würde ich wochenlang im Süden am Meer rumhängen, surfen und in den Tag hinein leben. Falls ihr Sri Lanka auf eurer Reiseliste stehen habt: Fahrt unbedingt bald hin. Im Vergleich zu den Artikeln, die ich vor der Reise gelesen habe, scheint das Land nochmal deutlich beliebter und dadurch auch touristischer geworden zu sein. Wer weiß wie es in fünf Jahren ist. Ich möchte daher unbedingt bald wieder hin.
Surfen ist die beste Entdeckung der letzten Jahre für mein Leben. Da ich im Surfcamp die ersten Aufstehversuche auf einem Brett gemacht habe und ich inzwischen vier Mal Urlaub im Surfcamp gemacht habe, ist es Zeit für einen kleinen Vergleich. Diesen Artikel werde ich in Zukunft erweitern, sobald ich ein neues Camp kennenlerne.
Surfcamp – Aber was wenn ich keine Lust auf Camping habe?
Ein Surfcamp ist erst einmal nur ein Ort, der Leute verbindet, die im Urlaub viel surfen wollen. – Und dabei wohnt man nicht immer auf einem Campingplatz. Es gibt Surfcamps im Hostelstil mit Dorms, in anderen wohnt ihr im Apartment, manche bieten sogar Übernachtungen im Hotel an. In einigen könnt ihr euch aussuchen, wie ihr schlafen wollt und es gibt Surfcamps, wo wirklich gezeltet wird. Wenn ihr also Lust auf einen Surfurlaub habt: Die Auswahl ist riesig, aber auf ein Camp solltet ihr richtig Bock haben. Denn da wird normalerweise jeden Tag mehrere Stunden gesurft – anstrengend, aber es bringt einen meistens weiter.
In manchen Surfamps wohnt ihr zusammen, kocht aber selbst – in anderen wird gemeinsam gegessen. Einige verbindet die Surfschule, die euch jeden Tag zu den verschiedenen Spots bringt und den Rest der Zeit habt ihr eure Ruhe in einem Apartment. Inzwischen habe ich die unterschiedlichsten Erfahrungen gesammelt. Ich liebe den Surfspirit und habe nach ein bis zwei Wochen Surfcamp meistens das Gefühl weitergekommen zu sein in meinen Skills. Dennoch würde ich nicht immer Urlaub in einem Surfcamp machen: Zwischendurch brauche ich Ruhe und das Gefühl, dass ich immer dann surfen gehe, wenn es mir in den Kram passt.
Surfcamps: Perfekt, um mit dem Surfen zu beginnen
Zu meiner ersten Buchung bei einem Surfcamp kam es, weil ich endlich surfen lernen wollte. Ich hatte vorher einmal auf einem Brett gestanden – ohne Technik und Verstand und ich wollte unbedingt wissen, ob dieses Surfen etwas für mich ist. – Ob es mich beflügelt, oder nur anstrengt. Deshalb habe ich mich hingesetzt und das Netz nach bezahlbaren Möglichkeiten durchforstet – bis ich fündig geworden bin.
Worauf achten, wenn ich Urlaub im Surfcamp buchen möchte?
Surflehrer sollten ein Zertifikat haben
Besonders wichtig ist es mir, dass die Surflehrer ein offizielles Zertifikat haben. Das heißt sie sollten einen entsprechenden Kurs inkl. Prüfung gemacht haben. Außerdem finde ich es wichtig, dass es Theorieunterricht gibt: Da werden die Grundlagen über Wind, beste Surfzeiten und Priorities im Wasser vermittelt – also wer darf welche Welle nehmen und warum. Toll ist außerdem, wenn Yoga angeboten wird. Das ist ein genialer Ausgleich bei Muskelkater.
Das Camp sollte nicht zu groß sein
Besonders wichtig ist es, das das Camp nicht zu groß ist. Das sieht man leider nicht immer auf der Homepage. Da würde ich zur Not nachfragen. Mehr als 50 Leute ist nach meiner Erfahrung zu viel. Außerdem würde ich im Netz nachsehen, ob in der Umgebung des Camps gute Spots für Anfänger sind. Manchmal sind die Coaches so in ihrem Alltag drin, dass sie Strände/Riffe mit zu hohen Wellen für den Anfang auswählen. Ich hatte den Eindruck, das ist häufiger der Fall, wenn der Weg zu den kleinen „einfachen“ Wellen besonders weit ist. In manchen Camps wird sogar – aus logistischen Gründen – immer am gleichen Spot gesurft. Der ist zwar oft sehr schön, aber meistens nicht für alle Levels gleich passend. Daher am besten auch vorher nachfragen.
Jeder Lehrer kann euch weiterbringen, wenn ihr offen seid
Surflehrer und Lehrerinnen – die sind ein einzigartiges Volk! Wahnsinn, was wir schon für skurrile Menschen kennengelernt haben in Surfcamps: Oft sehr verplant, viele können wenig Englisch, aber alle vereint die große Liebe zum surfen und am Ende könnt ihr euch drauf verlassen: Jeder Lehrer kann euch etwas für euren Weg als Surfer mitgeben.
Das Problem bei Bewertungen im Netz ist, dass sie häufig von Anfängern verfasst werden, die noch keine Vorerfahrung haben. Sie bewerten eine Woche oft positiv, weil sie natürlich Fortschritte beim Surfen gemacht haben. Sobald man mehrere Camps besucht hat, achtet man allerdings automatisch auf viel mehr Dinge.
Planet Surfcamps Nordspanien: San Vicente de la Barquera
Das Surfcamp in San Vicente war neu, als ich 2013 dort war. Ich kann also nicht sagen wie es heute dort ist. Es geht um dieses Camp: planetsurfcamps) Mit einer Freundin zusammen kamen wir schwer bepackt auf dem Campingplatz von San Vicente an. Vom Busbahnhof sind es ungefähr 30 Minuten zu Fuß. Das Camp liegt aber gleich am Strand, der Weg lohnt sich. Yamir von „Planet Surfcamps“ hat uns empfangen und wir durften uns ein Zelt aussuchen. – Von denen war ich direkt positiv überrascht: Große, blaue Zelte, in denen man gemütlich stehen kann. Viel Platz für zwei Leute. Wir hatten als einzige ohne Verpflegung gebucht. Das hat sich etwas seltsam angefühlt, weil alle anderen immer gemeinsam gegessen haben, aber es war im Endeffekt auch überhaupt kein Problem. Wir hatten so unsere eigenen Essenszeiten.
Große Zelte und viel Platz
Auf diesem Campingplatz gibt es eigentlich zwei Camps: Eins für Erwachsene und eins für Kinder und Jugendliche. Ich fand das ganz lustig, weil so das Publikum sehr gemischt war. Und wir Erwachsenen hatten außerdem einen Bereich nur für uns mit gemütlichen Sitzsäcken in einem Zelt. Gleich am ersten Abend haben wir da gesessen und uns bei einem Bier kennengelernt. Jeder hat sich einmal vorgestellt. Das hatte schon etwas von Jungendferien – aber es hat auch für gute Stimmung gesorgt.
Am nächsten Morgen ging es dann auch gleich los mit dem Unterricht. Wir haben Neoprenanzüge bekommen, die Surfboards wurden in einen Wagen gepackt und es ging los. Wir durften nicht gleich am Strand vor dem Surfcamp ins Wasser – den Bereich hatten sich die örtlichen Surfschulen gesichert. Also sind zwei Surflehrer mit den Boards einen guten Kilometer die Küste runtergefahren – wir sind am Strand entlanggelaufen und haben unsere Boards dort wiederbekommen. Im Vergleich zu anderen Camps ist es echt super, dass die Boards bis dorthin gefahren werden. Spart Kräfte!
Unbedingt aufwärmen vor dem Unterricht
Dann ging auch schon der Unterricht los. Alle haben sich gemeinsam aufgewärmt (das ist auch nicht in allen Surfcamps Standard – aber sehr wichtig) Und dann haben wir in kleinen Gruppen (max 8) Unterricht bekommen. – Zwei mal 90 Minuten, dazwischen gab es eine kleine Pause. Nach 10 Minuten im Wasser war mir klar: Das ist mein Ding! Ich will mehr: Paddeln, Welle kommt, aufstehen – oder es versuchen – und dann platsch ins Wasser und wieder von vorn. Ein riesiger Spaß!
In der ersten Nacht habe ich geschlafen wie ein Stein, so müde war ich. Da machte es auch nichts, dass ich nur eine dünne Isomatte dabei hatte. Am zweiten Tag habe ich Muskeln gespürt, von deren Existenz ich bis dahin nichts wusste. – Sogar lachen tat weh! Trotzdem: Das Glücksgefühl war größer. Ich bin wieder zum Strand und habe mit dem Weißwasser gekämft, den Takeoff geübt, versucht nicht hinter der Welle zu bleiben, versucht stehen zu bleiben und weitergemacht.
Abends hatten wir hin und wieder Theorieunterricht. Der war wirklich super, denn dort habe ich gelernt den Surf-Forecast zu lesen, zu wissen wer die Welle als erster nehmen darf und und und. Die Woche ist viel zu schnell vergangen. Am dritten Tag waren die Wellen besonders klein. Da hat unser Surflehrer Nando beschlossen, dass wir von dem Moment an grüne Wellen surfen. – Vorher haben wir immer vorne im Weißwasser gestanden – jetzt sind wir nach hinten gepaddelt, wo wir nicht mehr stehen konnten. Das war der aufregendste Moment der Woche, als ich die erste grüne Welle genommen habe. Was ein unfassbar geiles Gefühl! Ich bin seitdem unsterblich in diesen Sport verliebt. – Und ich bin ziemlich sicher, dass das mit dem guten Unterricht in diesem Surfcamp zu tun hatte.
Das perfekte Camp für Anfänger
Wir waren zwar jeden Tag am gleichen Strand – das ist wahrscheinlich bei so einem großen Camp gar nicht anders machbar – aber ich habe es nie als Nachteil empfunden. Bei zwei Wochen wäre es vielleicht langweilig geworden, aber bei einer Woche ist es super. Ich hatte das Gefühl ich kenne mich am Spot aus – und um am Anfang Vertrauen zum Wasser und zu den Wellen zu bekommen, gibt es doch nichts besseres, oder?Abends sind wir mal zum Feiern in den Ort gegangen, mal gab es eine Party im Camp. Ich persönlich fand dieses Surfcamp perfekt, um mit dem Surfen anzufangen.
Facts:
Ihr wohnt auf dem Campingplatz zu zweit in großen gemütlichen Zelten, direkt am Strand
Der Unterricht findet in kleinen Gruppen bei ausgebildeten Lehrern statt – die meisten sind auf Teneriffa aufgewachsen und surfen schon ihr ganzes Leben lang. Da sind auch spannende Charaktere dabei
Ihr bekommt wirklich 24 Surfstunden: Oft zwei Sessions pro Tag á zwei mal 45 Minuten.
Es gibt Theorieunterricht
In eurer Freizeit könnt ihr zu Fuß an den Strand, in den Ort oder im Camp Tischtennis spielen, Volleyball oder ihr lernt Slacklining
Yoga ist inklusive
Das Surfmaterial steht euch immer zur Verfügung
Anreise mit dem Flugzeug via Santander oder Bilbao möglich
Es werden keine Fotos von euch geschossen, die ihr hinterher kaufen könnt.
Ihr surft immer am gleichen Spot: Am Strand direkt beim Camp
Internet gab es (zumindest damals) nur rund um die Rezeption am Campingplatz
Planet Surfcamps Fuerteventura
Ja, ich bin Wiederholungstäter. Zumindest ein bisschen. Weil ich im Surfcamp in Nordspanien so viel Spaß hatte, bin ich Anfang 2015 im Januar in ein anderes Surfcamp von Planet Surfcamps auf Fuerteventura gereist.
Apartment oder Surfhouse
In diesem Camp habt ihr die Möglichkeit entweder ins Surfhouse zu gehen oder in ein Apartment. Alle Unterkünfte befinden sich in Corralejo – im Norden der Insel. Das Surfhouse ist wie ein Hostel aufgebaut: Es gibt mehrere Dorms mit Doppelstockbetten, einen Pool, einen Fernsehraum und eine große Wohnküche, wo ihr euch Essen zaubern könnt. Ich war mit meinem Freund in einem Apartment. Im Gegensatz zum Surfhouse war unsere Wohnung in einer kleinen Anlage gleich am Strand. Aber da gibt es verschiedene Wohnmöglichkeiten. Wir haben in „Caleta Playa“ gewohnt, einfache Wohnungen mit kleiner Terrasse: Perfekt für Leute wie mich, die gern kochen und gern in der Nähe vom Strand sind. Wir hatten eine eigene Küche und waren in einer Minute zu Fuß am Wasser. Das Internet hat nicht so gut funktioniert, aber wir wollten ja sowieso abschalten.
Je nach Bedingungen wählen die Surflehrer die Spots aus
Am ersten Abend gab es eine sms: Uns wurde gesagt, dass die Surflehrer uns am nächsten Morgen um 8 Uhr abholen würden zum surfen. So war es dann auch – gegen 8, spanische Zeit versteht sich. Das Besondere auf Fuerteventura ist, dass die Surfschule mobil ist. Die Lehrer checken jeden Tag die Bedingungen und bringen uns dann zu den besten Spots. Heisst: Ihr seht viel von der Insel durch die Fahrten. Heisst andererseits: Mal eben Nachmittags spontan ne Rundesurfen, ist schwierig.
Gut für Anfänger: Cotillo
Wir sind am ersten Tag zum Anfänger-Strand nach Cotillo gefahren und der Unterricht ging los. Wie ich es aus meinem letzten Camp kannte, haben wir uns wieder gemeinsam aufgewärmt, dann gab es Trockenübungen auf dem Strand und es ging los. Unsere Surflehrerin war Gala – ein wunderbares spanisches Energiebündel. Die ist durch das Wasser gesprungen, hat geklatscht, wenn wir es geschafft haben aufzustehen und versucht uns in einem Mix aus Spanisch und Englisch Tipps zu geben, was wir besser machen können.
Nach dem Kurs: Stärken bei der französischen Bäckerei
Nach dem Kurs haben wir alle zusammen an einer französischen Bäckerei gehalten. Sie liegt quasi auf dem Weg und ist berühmt bei Surfern und anderen Kaffee- und Gebäckverrückten. Da haben wir uns den Bauch mit tollen Zitronentörtchen und Kaffee vollgeschlagen – immer mit dem großartigen Gefühl im Hinterkopf: „Man habe ich heute schon viel geleistet!“
Am zweiten Tag wurden wir aufgeteilt: Diejenigen, die sich schon mehr trauen, sollen mit den Fortgeschrittenen los. Heisst am Ende: Alle Mädels fahren wieder mit Gala an den Strand, für die Jungs geht es mit Marco ans Riff. Ab dem dritten Tag, bin ich dann auch mit den Fortgeschrittenen los – Marco war dann unser Lehrer. Er ist ein Unikat: Er hat mir nochmal viel über die richtige Position auf dem Brett und über das richtige Paddeln beigebracht.
Anfänger oder Fortgeschrittene? Wo gehöre ich hin
Ich hätte mir aber insgesamt gewünscht, dass es etwas mehr Abstufungen gegeben hätte: Im Anfängerkurs waren Menschen, die zum ersten Mal auf einem Brett gestanden haben und Leute wie ich, die bereits im Camp waren. Im Fortgeschrittenen Kurs, waren Leute die mal im Camp waren vorher oder welche, die schon zwei Wochen im Camp in Fuerteventura waren. Aber es gab auch Leute dort, die schon seit Jahren surfen. Da hätte ich mir gewünscht, dass es Anfänger, Intermediate und Advanced Kurse gegeben hätte. Wahrscheinlich gab es um die Jahreszeit im Januar einfach nicht genügend Leute im Camp.
Am letzten Freitag haben wir alle zusammen im Surfhouse gegrillt. Das ist wirklich klasse: Das Haus steht euch auch dann offen, wenn ihr nicht da wohnt. Wenn euch der Sinn nach Gesellschaft und Bier am Abend steht: Da sind immer einige Leute auf der Terrasse, um mit euch anzustoßen und übers Surfen zu reden.
Facts:
Ihr sucht euch aus, ob ihr im Surfhouse oder in einem Apartment wohnt
Corralejo ist ein angenehmer Surfort, wo man gut entspannen, shoppen und feiern kann
Die Surfschule ist mobil und bringt euch jeden Tag zu einem Spot
Der Unterricht findet in kleinen Gruppen bei ausgebildeten Lehrern statt
Es werden Fotos von euch beim Surfen geschossen, die ihr hinterher kaufen könnt
Surfmaterial steht zwar offiziell zur Verfügung, es ist aber nicht so einfach zu einem Spot zu kommen
Internet gibt es – im Apartment aber nur langsam, im Surfhouse ist es super
Rapturecamp Bali
Ein Camp in der Natur auf Bali – weit weg von Kuta und allem was Massentourismus ist. Und dann noch top Bewertungen im Netz – das hat uns gleich überzeugt, wir haben uns ein Apartment mit Surfguiding im Rapturecamp, in der Nähe von Padang Padang gebucht. (www.rapturecamps.com) Dieser Teil der Insel ist noch immer ruhig und staubig. Es gibt viele Surfspots – die meisten sind allerdings eher für erfahrene Surfer geeignet.
Die schönste Unterlkunft in einem Surfcamp: Unser Haus in der Natur
Bei der Ankunft waren wir sofort geflasht von unserem zauberhaften kleinen Apartment: Ein Traum mit Himmelbett, viel Licht, Klimaanlage, offenem Badezimmer unter Palmen. – Einfach wow! Dieses Surfcamp hat ein einzigartiges Gelände. Es liegt zwar im Nichts, also nicht am Strand oder so. Aber das Gelände selbst ist wirklich toll: viel grün, ein schöner Pool, drum herum Liegen und Sonnenschirme, einen Surfshop gibt es auch und ihr könnt euch beim Gärtner einen Roller ausleihen. Das ist in der Gegend sehr zu empfehlen, da ihr sonst schwierig aus dem Camp wegkommt.
Frühstück „All you can eat“
Es gibt jeden Morgen ein großartiges Frühstück. Ihr sucht euch einfach so viel Essen aus, wie ihr runterbekommt: Eier, Pfannkuchen, Porridge, Obstsalat, Sandwich – ihr habt freie Wahl. An fünf Abenden ist das Abendessen außerdem inklusive.
Beim Abendessen wird auch immer verkündet, wann am nächsten Tag gesurft wird. Die Lehrer/Guides fragen: „Wer will Unterricht?“ Das wollten die meisten nicht. Wir gehörten auch zu denen, die einfach an einen Anfängerspot gebracht werden wollten. Auch diese Surfschule ist wieder mobil: Jeden Morgen wird gecheckt, wo die Wellen am besten sind und wo es hingeht. Die Guides brachten uns am nächsten morgen dann zu Padang Padang right. Das ist der Spot, der besonders nah zum Camp liegt.
Padang Padang right
An diesem Spot kann man allerdings nicht gleich ins Wasser gehen und lossurfen. Hier gibt es einen Channel, das heisst man muss erst ein ganzes Stück paddeln und dann kann man Wellen nehmen. Das Schöne ist: Die Wellen brechen dann eine ganze Weile, man kann sie also absurfen. Das Schlechte ist: Sie sind nicht immer klein genug für Anfänger. Oder Anfänger mit Erfahrung, wie ich mich gern nenne. Ich habe mich da am ersten Tag nicht (!) ins Wasser getraut und ich war nicht die einzige.
Surfguides sind keine Lehrer
Es war meine erste Erfahrung mit Surfguiding. Ich hatte mir erhofft, dass wir den Spot genau erklärt bekommen und dass die Guides zumindest im Wasser immer in der Nähe bleiben – zur Sicherheit. Aber das war nicht der Fall. Wir haben uns außerdem nie zusammen warm gemacht. Nach ein paar Tagen haben wir die Guides gebeten uns mehr über die Spots zu sagen dann wurde es deutlich besser. Ich hatte den Eindruck, dass sie darunter leiden, dass so wenige Leute den Kurs buchen und die meisten nur Guiding. Allerdings wollten wir keinen Kurs bei Lehrern ohne offizielle Lizenz buchen. – Ein Teufelskreis.
An den folgenden Tagen waren wir surfen in Jimbaran, Balangan, Kuta Beach, Thomas Beach und Padang Padang. Das beste war, dass wir so viele traumhaft schöne Strände und Buchten kennengelernt haben. – Ohne die Surfguides wären wir nicht an diese Orte gekommen, die häufig sehr unbekannt sind, aber eine so unfassbar tolle Aussicht haben, dass ich mich immer wieder selbst kneifen musste, um zu wissen: Ist das gerade wahr? Passiert das wirklich? Thomas Beach ist für mich bisher der schönste Strand, den ich kenne.
Theorieunterricht inklusive
An einigen Abenden gab es Theorieunterricht – wenn Dicky ihn gegeben hat, konnten wir wirklich viel mitnehmen: Er hat uns beigebracht warum „schnell paddeln“ eigentlich „tief paddeln“ heisst und warum „Angst“ nicht immer schlimm sein muss. Einige seiner Tipps werde ich nie vergessen. Die Besucher in diesem Camp waren außerdem einzigartig. Sehr viele Reisende, die nicht auf Massentourismus stehen, die das surfen und die Strände lieben. Wir haben viele Abende bei Bier beisammen gesessen und das Leben genossen.
Rapture Camp: Für mich leider kein Ort zum Wohlfühlen
12 Tage waren wir insgesamt in dem Camp – eindeutig zu lange. Auch wenn der Ort und das Apartment wunderschön ist, hat etwas nicht gestimmt. Und das war die Stimmung dort, die vom Manager ausging. Ganz anders als in den anderen Camps, wo ich gewesen bin, hat dieser Manager den Gästen nicht „Hallo“ gesagt. Er hat Gäste und Angestellte vor anderen zur Rede gestellt, wenn ihm etwas nicht gepasst hat, so dass man sich in seiner Gegenwart leider nicht wohlfühlen konnte. Auch wenn ich den Ort, die Menschen im Camp und die Strände – vor allem Thomas Beach – lieben gelernt habe. Ich werde leider nicht wiederkommen.
Facts:
Wunderschöne Anlage in der Nähe von Padang Padang mit Pool
Dorms und private Apartments
Mobiles Surfguiding
Surfguiding/Unterricht nicht bei ausgebildeten Lehrern
Surfboards dürfen nur während des Guidings benutzt werden und werden nachher immer genau auf Mängel überprüft. Daher würde ich empfehlen eine Surfboardinsurance abzuschließen.
Surfboardinsurance wird zusätzlich berechnet – kannte ich vorher nicht
Es werden Fotos von euch beim Surfen geschossen, die ihr hinterher kaufen könnt
Ihr solltet euch einen Roller mieten, um die schöne Umgebung erkunden zu können: Uluwatu, Bingin Beach, Padang Padang, Nusa Dua
Es gibt langsames Internet
Portugal: Maximum Surfcamp Peniche
Portugal – Surfers Paradise in Europa. Da wollten wir hin und unsere Reise sollte mit einer Woche in einem Camp beginnen – um die Skills aufzufrischen. Durch die Empfehlung eines Freundes und gute Bewertungen im Netz kamen wir auf das Maximum Surfcamp in Peniche, Baleal (Maximum Surfcamp). Unsere Flüge hatten wir lange vorher gebucht – daher kamen wir erst montags im Camp an und nicht wie die meisten anderen schon am Sonntag. Bei der Buchung war uns aber versichert worden, dass das kein Problem sei. Ich war sehr gespannt auf Camp und Unterricht, denn alles im Netz klang fantastisch.
Bei der Buchung gab es genaue Infos dazu, wie man sich am besten sportlich auf einen Surfurlaub vorbereitet, welche Versicherungen man abschließen sollte. Wir wurden gefragt, wieviel wir vorher gesurft waren und nach unserer Größe und unserem Gewicht – für die passenden Neoprenanzüge. Das klang alles perfekt. In den Informationen stand sogar drin, an welchen Abenden der Woche es welches Essen geben sollte. Also buchten wir das All-Inclusive-Paket (Epic Deal).
Camp: Zu viele Menschen auf engem Raum
Nach der Ankunft im Camp war ich gleich ein wenig enttäuscht, weil es doch sehr heruntergekommen ist. Aber das wurde wettgemacht durch Alice, die gute Seele des Camps, die uns an der Rezeption herzlich begrüßt und alles erklärt hat. Das Maximum Surfcamp ist in den vergangenen Jahren sehr gewachsen. Überall wimmelte es von Menschen. In unserer Woche waren über hundert Gäste da. Deshalb haben sich zu den Essenszeiten immer lange Schlangen gebildet und es war schwierig als Gruppe entspannt gemeinsam zu essen. Die Portionen waren außerdem nicht besonders groß und das Personal wirkte überfordert.
Tolle Lage nah am Strand
Die Lage des Camps ist fantastisch: Zum Strand geht man zu Fuß 5 Minuten und dort kann man auch gleich surfen. Außerdem gibt es in der Nähe Bars, einen Supermarkt und Restaurants. Von der Dachterrasse im Camp kann man sogar bis zum Meer gucken.
Es gibt die Möglichkeit im Camp selbst zu übernachten oder in Apartments, die das wachsende Unternehmen dazubucht. Wir haben direkt im Camp gewohnt, in einer einfachen Wohnung. Das hat sich im Nachhinein als schlechtere Variante herauskristallisiert, weil es – wie in Surfcamps üblich – abends lange laut war vor unserem Fenster. Außerhalb soll es deutlich angenehmer gewesen sein. Das Essen gibt es allerdings für alle gemeinsam im Camp. Daher die langen Schlangen und ein weiteres Problem: Es gibt im Camp keine öffentliche Toilette. Das heißt: Alle Menschen, die nicht im Camp übernachten müssen entweder bei anderen im Apartment aufs Klo gehen, oder sie gehen auf ein Dixie-Klo.
Schlechte Organisation bei der Kurseinteilung
Da wir vorher ja genau angeben sollten wie oft wir schon surfen waren, hatte ich erwartet, dass wir danach in einen Surfkurs eingeteilt werden und dass unser Lehrer schon feststeht. Da hatte ich leider zu viel erwartet. Am Morgen haben wir 5 Leute fragen müssen, wer denn unser Lehrer sei. Nachdem 120 Menschen an den gleichen Strand geshuttelt worden sind, stand irgendwann fest: Keiner weiß es. Mal sehen, welcher Surflehrer noch Zeit hat. Am Ende sind wir als Menschen mit Erfahrung in einem Kurs mit zwei Anfängern gelandet. Wir haben die Problematik die Woche hindurch immer wieder angesprochen, aber den Kurs konnten wir nicht wechseln. Dabei hatten wir bei der Buchung als Level „Intermediate“ angegeben. Das hatte zur Folge, dass ich mich in diesem Kurs leider nicht verbessert habe. – Und das obwohl die Kurse hier sehr klein sind (Maximal 5 Teilnehmer).
Ich habe ja schon häufiger über Angst beim Surfen geschrieben. Sie kommt immer wieder und ich brauche einen Lehrer, der mich in meinen Ängsten ernst nimmt. Als ich mich endlich getraut habe eine etwas größere grüne Welle anzupaddeln, ist meinem Surflehrer aber leider nichts besseres eingefallen als mir zu sagen: „Die Welle ist übrigens groß.“ Daraufhin habe ich dichtgemacht, mich verkrampft und bin durchgewaschen worden. Klar, das gehört zum Surfen dazu. Aber Feingefühl gehört zum Job eines Surflehrers meiner Meinung nach auch dazu.
Warm-Up gehört dazu
Super war, dass es hier jeden Morgen vorm Surfen ein „Warm-Up“ gab. Außerdem war das Material, also die Surfboards super: Gute Boards für alle Level und gut gepflegt. Wir durften das Material auch alleine benutzen. Da es vom Camp nicht weit an den Strand ist, war das fantastisch und hat viel Spaß gemacht. Leider gab es keinen Theorieunterricht. Nachmittags haben die Coaches Videoanalyse angeboten und dabei sollte man aus den Fehlern aller lernen. Allerdings finde ich Theorieunterricht deutlich wichtiger – gerade am Anfang. Toll ist, dass es viel Unterricht gibt: Zwei lange Sessions pro Tag mit einer Pause dazwischen.
Der Strand in Baleal ist ein Traum: Endlos weit uns immer ein bisschen neblig. Ich habe mich gleich in diesen Ort verliebt und werde wiederkommen. Aber in dieses Camp kehre ich wahrscheinlich nicht zurück. Zumindest nicht solange da Expansionspolitik betrieben wird.
Facts:
Schöne Lage in Baleal in der Nähe des Strandes
Es gibt Dorms und private Apartments (Die außerhalb des Camps sollen schöner und ruhiger sein)
Ihr surft meistens am gleichen Spot
Ihr bekommt wirklich viele Surfstunden: Zwei Sessions pro Tag
Langsames Internet
Kleine Gruppen beim Surfunterricht, leider wird nicht genug auf Levels geachtet
Sehr viele Menschen im Camp – Besitzer scheint auf Expansionskurs zu sein
Man kann Fotos und ein Video der Woche kaufen. Lohnt sich allerdings nicht, denn ich war auf keinem einzigen (!) Foto der Woche zu sehen
Die Liebe zum Surfen bleibt
Was bleibt: Ich surfe, werde surfen! Immer wieder! Auch im Camp – und zwischendurch. Und wenn spontan nach langer Zeit, dann gerne auch mit einem besonders großen Board – wie am Anfang. Denn wie schon einer meiner Surfguides sagte: „Bigger board – more fun.“ Und da ist was dran. Bis auf weiteres jedenfalls.
P.S. Das beruht alles auf meinen persönlichen Erfahrungen. Ich bin nirgends eingeladen worden und habe alles selbst erlebt.
An einigen Stränden war ich schon. Ich hätte wirklich nicht erwartet, dass mir ein Strand auf einmal so den Atem rauben würde, wie es Thomas-Beach getan hat. Der Wahnsinn.
Auf Bali ist eigentlich alles atemberaubend: Sogar die Gebäude vom Flughafen sehen bei der Landung fantastisch aus – wie aus einer anderen Welt. An jedem Strand von Bali habe ich kurz gedacht: „So jetzt kann ich glücklich sterben, ich habe ja das Paradies gefunden.“ Endlos weißer Sand und Wellen, die wie an einer Schnur aufgezogen aussehen. Diese Wellen brechen als hätten sie dafür eine Choreographie einstudiert, so großartig sieht das aus. – Und so langsam brechen sie – mal von rechts nach links und mal von links nach rechts. Und dann haben sie auch noch so tolle Namen: Jimbaran, Balangan, Padang Padang, Nusa Dua. Dementsprechend wenig habe ich mir erwartet, als es morgens im Surfcamp hieß: Heute fahren wir nach Thomas-Beach.
Die Surfsession an Thomas-Beach muss man sich erklimmen
Welcher Strand heisst schon so? Klingt ja fast wie ein Privatstrand von einem gewissen „Thomas“. „Wahrscheinlich hat der da noch so ein Schickimicki-Hotel“, dachte ich. Wir sind also vom Camp Richtung Padang Padang gefahren, haben diesen Strand passiert und ein paar Meter weiter sind wir auf einmal rechts abgebogen. Der Pfad sah für mich eigentlich nicht befahrbar aus. Aber in Indonesien lernt man, dass man eigentlich auf ALLEM fahren kann. – Ganz egal ob da eine Straße ist oder nicht. Wir sind also kurz über den Schotterpfad gefahren und schon waren wir da. Theoretisch. Wir waren oben am Felsen, vor uns lag ein langer Weg nach unten ans Wasser – an den Strand. Also haben wir die Surfboards geschnappt und es ging los.
Tja, geflucht haben wir schon, weil der Weg doch ziemlich weit war. Aber als wir das Wasser gesehen haben und realisiert haben WO wir hinabsteigen und was genau unser Ziel ist, sind wir alle ehrfürchtig stehen geblieben.
Wie kann das Wasser so klar sein? Und der Strand so wild?
Wie kann Wasser so klar sein? – Und der Strand so verlassen und wild sein – wie aus einer Zeit, als Bali noch nicht so touristisch war? Die Treppen zeigen, warum da wenig los ist. Die Zeit an Thomas-Beach muss man sich verdienen, indem man eine Stufe nach der anderen nimmt. Mal Pause macht. Mal rutscht. Und irgendwann endlich da ist.
Die Restaurants öffnen auf Anfrage
Unten am Strand gibt es an einer Seite große Felsen, die da liegen wie zur Deko hin drappiert. Daneben zwei kleine Warungs – also Restaurants -, die allerdings nur auf Anfrage öffnen. Unsere Guides hatten vorher Bescheid gegeben, das wir kommen – also kam jemand und es gab Essen. Im Warung gibt es Tische und Stühle wie in einer Bar – nur dass sie nicht an eine Theke grenzen: Die Aussicht vom eigenen Stuhl aus ist das Meer und nichts als das unendliche Meer mit seinen Wellen.
Links am Strand steht ein Sonnenschirm. Darunter ein gebrochenens Surfboard, das als Hilfsschild umfunktioniert worden ist. Drauf steht: „Surfboards for rent“ – Allerdings nicht immer. Nur wenn jemand Lust und Zeit hat, welche auszuleihen. Ganz bestimmt nicht immer und auf keinen Fall zu einer bestimmten Zeit. Jetzt gerade jedenfalls nicht, denn es ist niemand da.
In Thomas-Beach konnte ich Glücksmomente sammeln
Wir genießen die kleinen Wellen: Hier ist es möglich meterweit Richtung Strand zu surfen, weil die Wellen weit vor der Küste brechen. Die Wellen sind so zauberhaft und klein, dass nicht einmal ich Angst vor ihnen habe. Ich fühle mich wie eine Königin als ich eine Welle erwische. Die Glücksgefühle in mir tanzen Salsa. Es fühlt sich an, als würde ich für einen Moment fliegen und über den Dingen gleiten. Der Ozean und ich wir sind eins. Für einen Moment. Und ich bin dankbar hier sein zu dürfen. Als ich langsamer werde, laufe ich ein Stück auf meinem Board nach vorne. Ich will nicht, dass es vorbei ist – ich möchte ewig auf dieser Welle bleiben.
Aber es ist oft so: Die größten Glücksgefühle dauern nur kurz. Das Geniale beim Surfen ist, dass man sich nach jeder tollen Welle eine neue erarbeiten kann. – Solange die Arme beim Paddeln mitmachen.
Der Ort gibt mir Kraft
Während ich auf dem Brett liege und auf das nächste Set warte, kann ich die Fische im Meer beobachten. Ich sehe wie die Sonne auf das Wasser fällt. Es fängt an zu glitzern. Die Sonnenstrahlen tanzen über das Meer, tauchen ein und zeigen mir, dass ich mehr Kraft habe, als ich dachte. Sie geben mir den Schwung, um noch eine Welle anzupaddeln und dann noch eine – bis ich wie Strandgut auf den Surfboard an Land geschwemmt werde, mich hinsetze und alles aus der anderen Perspektive genieße. An einem Ort wie Thomas-Beach fügt sich alles zusammen.
Das Geheimnis von Thomas-Beach ist im Gunde: Balis Schönheit gepaart mit Einsamkeit und Wildnis. Ich wünsche und hoffe, dass sich Thomas-Beach nie verändert. Aber glauben tue ich es leider nicht. Dennoch: Ein Geschenk so einen Ort kennengelernt zu haben.
Bali ist wirklich der ein Traum: So viele malerische Orte gibt es auf dieser Insel. Da ist es schwierig, die passenden für die eigene Reise auszuwählen. Hier habe ich euch meine Top 3 Highlights zusammengefasst. Natürlich gibt es aber noch viele weitere wunderschöne Stellen.
Sonnenuntergang Uluwatu
Du läufst durch die Straßen von Kuta und kannst dich vor Straßenverkäufern nicht retten, überall Touristen und du sehnst dich nach Einsamkeit – und dann erkundest du die Insel auf dem Roller, kannst zwischendurch vor Staub nicht atmen, aber es lohnt sich: Irgendwann landest du an atemberaubenden Felsen mit Aussicht auf eins der vielen Surferparadiese. Zum Beispiel Uluwatu: Vom Warung (Restaurant) aus siehst du wie die Sonne verschwindet und all den Zaber unwirklich erscheinen lässt. Auch ein „Kneifmichmalbitte“ kann daran nichts ändern. Bali hat unfassbar schöne Ecken. Man muss sich nur aufmachen und sie suchen – jenseits der Hotelburgen und Fake-Klamottenläden.
Rutschen im Waterbom
Das schönste in Kuta ist eindeutig der Wasserrutschenpark: „Waterbom„. Da kannst du den ganzen Tag über deinen Mut testen und Spaß haben. Auch wenn der Eintritt nicht ganz günstig ist: Es hat sich gelohnt – vor allem wegen der vielen kreativen Rutschen dort: Von Boomerang, über Rutschen, wo sich unter einem eine Klappe öffnen, bis hin zu ewig langen Reifenrutschen ist alles vorhanden.
Dinner in Jimbaran
In Jimbaran kannst du das romantischste Dinner deines Lebens genießen. Die Tische stehen abends direkt im Sand am Strand, so dass die Brandung bis kurz vor die Stühle rauscht. Den Fisch gibt’s da nur im Kilopreis – immer frisch und lecker. Zu zweit sind wir für 20 Euro satt geworden und hatten den schönsten Abend der Reise.
Skurrile Geschichten aus Bali findet ihr hier. Und das ist mein Lieblingsstrand: Thomas Beach.
Bali: Was eine verrückte, touristische und doch magische Insel. Am meisten beeindruckt haben mich – neben der Natur – die kleinen Geschichten, die ich von den Menschen dort erfahren habe. Geschichten aus und über das Leben in Bali. Besonders und klasse.
Auf einer Fahrt von Kuta nach Ubud haben wir viel mit unserem Fahrer gesprochen. Er hat uns erzählt wie er sich seinen Führerschein gekauft hat und warum es auf Bali keine Wolkenkratzer gibt. Und auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass das alles so stimmt: Diese Geschichten sind es, an die ich mich noch in vielen Jahren erinnern werde. Sie sind das was bleibt und das was mich für immer mit den Menschen auf Bali verbindet: Unsere Gespräche, der Austausch über die Kultur, handeln an den Ständen und die Freude wenn wir uns einig geworden sind.
Im Grunde nehmen wir ja immer wieder Geschichten mit, behalten sie und wenn wir sie oft genug erzählen, bleiben sie uns immer erhalten.